Im Hochwaldkrankenhaus steigen die Geburtenzahlen stetig an / Weiteres Familienzimmer geplant
BAD NAUHEIM (HR). Die 1000. Geburt des Jahres 2018 und dann noch ein „Christkind“ – mehr geht kaum. Um 13.17 Uhr an Heiligabend erblickte Finn Beier (3860 Gramm, 54 Zentimeter) das Licht der Welt. Er erfreute damit nicht nur seine Eltern Christoph und Michelle, sondern auch die Großmutter, die am Morgen schon so eine Ahnung gehabt hatte. Die Vorgeschichte dazu hatte Christoph Beier selbst geliefert: Zum Muttertag überraschte der Maschinenbautechniker und Landwirt aus Niddatal-Kaichen seine Mutter mit der Christkindfigur aus der Familienkrippe, um die Schwangerschaft und den errechneten weihnachtsnahen Geburtstermin (30. Dezember) kundzutun. Und dann überraschte Finn die gesamte Familie.
Mit den stolzen Eltern freute sich das gesamte geburtshilfliche Team über die Jubiläumsgeburt. Seit Jahren steigen die Geburtenzahlen im Hochwaldkrankenhaus kontinuierlich an. 2017 wurden insgesamt 1013 Niederkünfte gezählt, die 1000. Geburt am 28. Dezember. Gute Aussichten also, dass in diesem Jahr das Vorjahresergebnis noch übertroffen wird. Bis zum Abend des ersten Weihnachtsfeiertages hatte sich jedenfalls bereits „Baby 1005“ eingestellt.
„Wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagt Christoph Beier, und seine Frau lobt vor allem die umfassende Anleitung beim Umgang mit dem Erstgeborenen durch Kinderschwestern und Pflegekräfte. Chefarzt Dr. Ulrich Groh ist stolz auf die hohe Betreuungsintensität auf der Entbindungsstation. „Wir möchten alles dafür tun, dass sich unsere Patientinnen und deren Familien im Kreißsaal und auf der Entbindungsstation gut aufgehoben fühlen“, erläutert er das familienzentrierte Konzept, das sich in stabilen und sogar wachsenden Geburtenzahlen niederschlägt.
Dafür wird einiges getan. Zum Jahreswechsel wird auf der vollständig renovierten Station ein weiteres Familienzimmer eingerichtet, um der wachsenden Nachfrage nach dieser Form der Unterbringung zu entsprechen. Als babyfreundliches Krankenhaus zertifiziert durch die Weltgesundheitsorganisation WHO und Unicef, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, setzt man auf das Stillen und auch auf die Geburt als natürlichen Vorgang. „Gebären statt entbunden werden – im Gespräch mit den Eltern versuchen wir, das Vertrauen in die eigene Fähigkeit zur natürlichen Geburt zu stärken. So konnten wir den Trend zum Wunsch-Kaiserschnitt stoppen und auch in diesem Jahr die Rate der Kaiserschnitte weiter senken“, betont Dr. Groh.
Grundsätzlich würden Sorgen und Ängste der schwangeren Frauen ernst genommen. Gleichzeitig werde ihnen die Chance eröffnet, in Abstimmung mit ihren Frauenärzten und den betreuenden Ärzten unterschiedliche Möglichkeiten zu erörtern und „ihren“ Weg zur Geburt aktiv mitzubestimmen. Mit einem neuartigen Notfalltraining, das so in keiner anderen hessischen Klinik angeboten werde, stärke man schließlich die Sicherheit der jungen Eltern im Umgang mit ihrem Kind weiter. Der Kurs sei Teil des umfangreichen Angebots, mit dem das Elternzentrum des Bad Nauheimer Krankenhauses Frauen und ihre Familien von der Schwangerschaft an bis weit nach der Geburt begleite und unterstütze. „Auch hier sind wir stets um Optimierung bemüht. In Kürze wird das Elternzentrum neue und größere Räume im Facharzt- und Servicezentrum beziehen und damit für die werdenden und jungen Mütter noch attraktiver“, kündigte Dr. Groh an.
Christoph, Michelle und Finn Beier genießen es einstweilen, freundlich und kompetent umsorgt zu werden. Nach der „U2“ am heutigen Donnerstag werden sie sich auf den Weg nach Hause machen und dort ihr neues Leben als junge Familie im eigenen Heim beginnen.