„Abwassersystem nicht zukunftsweisend“

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„Abwassersystem nicht zukunftsweisend“

Rockenberger Grüne kritisieren neuen Stauraumkanal und Vermischung von Schmutz- und Regenwasser 

ROCKENBERG. Die Rockenberger Grünen halten das vorgesehene Abwassersystem für „Aufwändig und nicht zukunftsweisend“. Das Schreiben sie in einer Pressemitteilung.

Wie in der BZ bereits berichtete, wird in Rockenberg in Verlängerung der Mühlgasse ein großer, unterirdischer Stauraumkanal mit Rohren von 3,5 Meter Durchmesser und einem Fassungsvermögen von 650 Kubikmeter (650 000 Liter) errichtet. Dieser dient der Zwischenspeicherung von Abwasser und als Überflutungsschutz bei Starkregen.

In weiten Teilen des Orts bestehe noch das alte Mischkanalsystem. Häusliches Schmutzwasser und Regenwasser werden vermischt abgeleitet. Das Mischabwasser aus dem westlichen Ortsbereich (Taunusstraße) wird über den sogenannten „Ischiasgraben“ und die Wetter gepumpt und anschließend zum neuen Stauraumkanal geleitet.   

Da Rockenberg keine eigene Kläranlage betreibt, wird das gesamte Schmutzwasser unterhalb der Wetter und anschließend über eine Strecke von circa fünf Kilometer bergauf zur Kläranlage nach Butzbach gepumpt. Von dort gelangt das gereinigte Abwasser über den Schorbach in die Wetter. 

„Das Problem liegt auf der Hand“, erklärt Grünen-Fraktionsvorsitzender Achim Mosch. „Wertvolles Regenwasser wird durch Vermischung zu Schmutzwasser. Dieses wird mit hohem Technik- und Energieeinsatz über lange Strecken bergauf gepumpt, aufwändig gereinigt, um es dann über den Schorbach in die Wetter zu leiten. In Zeiten des Klimawandels mit knapper werdendem Trinkwasser ist dieses Verfahren nicht zukunftsfähig. Wir freuen uns deshalb, dass unser Antrag zur Förderung von Regenwasserzisternen mit Unterstützung von SPD und CDU beschlossen wurde.“

Damit würde die Übernahme von Eigenverantwortung durch die Bürger zum Trinkwasser sparen gestärkt. WCs mit Regenwasserspülung könnten in einem Vier-Personenhaushalt jährlich circa 60 000 Liter Trinkwasser einsparen. Retentionszisternen (mit Regenrückhaltevolumen) könnten überdies das Kanalsystem entlasten und dienten so dem Überflutungsschutz, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. 

Neben Zisternen gebe es weitere Möglichkeiten zu nachhaltigem Umgang mit Wasser.  Die Grünen erinnern damit an ihr geplantes Online-Seminar mit einem Vortrag von Dr. Otto Wack vom Umweltbüro Schotten mit Podiumsdiskussion am Freitag, 4. Dezember, um 19.30 Uhr.“ Die Anmeldung erfolgt via Facebook über die Seite „B90/Die Grünen Ortsverband Rockenberg“ oder über gruene-rockenberg@outlook.de. Die Teilnahme ist kostenlos. 

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