VERNISSAGE – Rauminstallation „Schau es ist blau“ in Galerie 511 der Weidigschule eröffnet
BUTZBACH (win). Mit einer feierlichen Vernissage wurde die Ausstellung „Schau es ist blau!“ in der „Galerie511“ dem Raum 511 im naturwissenschaftlichen Bereich der Weidigschule eröffnet. In Eigenproduktion haben Schüler der Arbeitsgemeinschaft, unter Leitung der Kunstlehrerin Gudrun Salz, eine raumfüllende Installation geschaffen und dadurch den sehr großen Raum 511 zum Teil eines Kunstwerkes umfunktioniert. Kunst soll inspirieren, soll zum Assoziieren einladen, so das Credo der Kunst-AG. Rund 800 Plastikflaschen, zu etwa einem Drittel gefüllt mit einer blauen Flüssigkeit, hingen an verschieden langen Fäden von der Decke herab. Zunächst drängte sich die Frage auf, warum die jungen Künstler angesichts der allgemeinen Diskussion um Plastikmüll ausgerechnet Plastikflaschen für ihre Installation gewählt hatten. Dafür gibt es sowohl umwelt- als auch sicherheitsrelevante Gründe. Zum einen sind die Flaschen nur ausgeliehen und werden am Ende der Ausstellung wieder zurückgegeben. Zum anderen stellen sie im Gegensatz zu Glasflaschen in einer Schule kein Sicherheitsrisiko dar.
„Doch wie ist die Idee überhaupt entstanden, und was ist das für eine Flüssigkeit“, wollten die Gäste wissen. „Die Ursprungsidee war, Teebeutel zu einem Mosaik zu gestalten. Daraus ist die Idee mit den Flaschen entstanden“, erläuterten die Schülerinnen Felicia Knapp und Laura Pfeiffer den Hintergrund, wie sich die Ausstellung von der Idee bis zur Umsetzung entwickelt hat. „Die Liebe zur Kunst hat die Schülerinnen und Schüler der Klassen neun bis zwölf in dieser AG vereint“, sagte Kunstlehrerin Salz. Das Thema sei intuitiv entstanden, über Farbe habe man abgestimmt. Der kreativen Umsetzung ging eine circa sechsmonatige Planung mit wöchentlichen Treffen voraus, berichtete Salz weiter. Auf der Suche nach einer Farbe, die sich nicht gleich wieder am Flaschenboden absetzt, habe man das Internet durchforstet und sei schnell auf Krepppapier gestoßen. Sie hätten nichts weiter tun müssen, als das Krepppapier in einen mit Wasser gefüllten Eimer einzutauchen und auszuwringen. Von dieser Idee, die so simpel wie preisgünstig und dazu noch wenig arbeitsintensiv sei, waren alle begeistert. Arbeit gab es dennoch genug. Es war ein enormer Aufwand, die Löcher in der speziellen Decke zu zählen und 800 Flaschen in gleichen Abständen aufzuhängen. Die Liebe zur Kunst müsse riesengroß sein.
„Kunst heißt, manchmal die Komfortzone zu verlassen und sich überraschen zu lassen, damit es wirken kann“, eröffnete Direktorin Annette Pfannmüller die Ausstellung. Sie sei ein strukturierter, planvoller Mensch und müsse lernen, sich auf das Neue und Spontane einzulassen, schmunzelte sie über sich selbst. Die Ausstellung sei dafür bestens geeignet, bedankte sie sich bei den Protagonisten für den unermüdlichen Einsatz. Zustimmung fand sie auch bei ihren Vorgängern Andreas Schönemund und Reiner Laasch, die ebenfalls unter den Gästen waren.
Kunstlehrerin Salz dankte ihren Schülern, die toll zusammengearbeitet hätten. „Auch wenn es manchmal geknirscht hat, wenn gestalterisch Einfluss genommen wurde, hat es trotzdem gut funktioniert“, lobte sie ihre Schützlinge. Auch wenn der Raum demnächst wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt wird, können die Schüler noch eine Weile in Erinnerungen an die blaue Phase des Raums schwelgen.
Die Ausstellung dauert noch bis zum 3. Juni und ist montags bis freitags von 9.20 bis 9.35 Uhr und von 11.10 bis 11.25 Uhr sowie donnerstags von 18.00 bis 20.00 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei.