Ausstellung im Kreishaus will Aids aus der Tabuzone holen

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Ausstellung im Kreishaus will Aids aus der Tabuzone holen

WETTERAUKREIS. Julia Graf, Anette Schütz und Doris Rumpf (Fachstelle Sozialmedizin und Betreuungsbehörde), Anneke Heidmann (Aidshilfe Gießen) und Dr. Reinhold Merbs (Leiter Fachbereich Gesundheit, Veterinärwesen und Bevölkerungsschutz) weisen auf die Ausstellung rund um den Welt-Aids-Tag im Friedberger Kreishaus hin. Foto: kühn

WETTERAUKREIS (pdw). Der 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Auch in diesem Jahr zeigt der Wetteraukreis in Kooperation mit der Aidshilfe Gießen eine Ausstellung zu diesem Thema im Foyer des Friedberger Kreishauses, Gebäude B, am Europaplatz. „Mit der Ausstellung möchten wir diese Krankheit aus der gesellschaftlichen Tabuzone holen und potenziell Betroffene ermutigen, sich testen zu lassen“, so Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch. Die Ausstellung ist vom 29. November bis zum 6. Dezember während der Öffnungszeiten des Kreishauses zu sehen.

Auch mit HIV „normales“ Leben möglich

Menschen mit HIV können heute leben wie alle anderen: Die HIV-Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus, so dass sowohl die Gesundheit dauerhaft erhalten bleibt als auch die Weitergabe der Infektion nicht möglich ist, wenn im Blut dauerhaft keine Viren mehr nachweisbar sind. 

Die Kampagne #wissenverdoppeln der Deutschen Aidshilfe, bei der u. a. Betroffene ihre persönliche Geschichte erzählen, möchte erreichen, dass diese wissenschaftlichen Tatsachen allen Menschen bekannt sind. Ziel ist es, mittels Informationen einen angst- und diskriminierungsfreien Umgang mit HIV in der Gesellschaft zu erreichen. 

„Denn Angst vor Krankheit und Diskriminierung ist ein Grund, sich nicht auf HIV testen zu lassen“, so Anneke Heidmann von der Aidshilfe Gießen e.V.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)ruft mit ihrer diesjährigen Kampagne zum Welt-AIDS-Tag vor allem zu mehr Solidarität mit HIV-Positiven im Arbeitsleben – immerhin zwei Drittel der hierzulande Betroffenen – auf. Eine HIV-Infektion ist in keinem Beruf ein Grund eine Beschäftigung zu verweigern.

Holger Kleinert, ebenfalls von der Aidshilfe Gießen, erläutert, dass sich die Safer-Sex-Botschaften erweitert haben: Neben dem klassischen Kondom kann das Risiko einer HIV Infektion auch medikamentös erheblich reduziert werden. Seit September dieses Jahres gibt es die Pille, die vor einer HIV-Infektion zuverlässig schützt (PrEP = Prä-Expositions-Prophylaxe), für Menschen mit erhöhtem HIV-Ansteckungsrisiko sogar auf Rezept. Den sichersten Schutz vor der Weitergabe der Infektion bieten erfolgreich therapierte Menschen mit HIV, denn bisher hat sich weltweit noch niemand in den letzten 12 Jahren dabei mit HIV angesteckt.

Aufklärung und Information

Das Gesundheitsamt des Wetteraukreises möchte auch in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Aidshilfe Gießen einen Beitrag zu Aufklärung und Information leisten. Rund um den Welt-AIDS-Tag stehen im Eingangsbereich des Gebäudes B im Kreishaus Friedberg Informationen zum Lesen und Mitnehmen bereit. 

Aidshilfe berät und informiert im Kreishaus

Die Aidshilfe Gießen berät und informiert darüber hinaus jeden Donnerstag von 16.00 bis 18.00 sowohl persönlich im Zimmer 187a des Kreishauses am Europaplatz als auch telefonisch unter Tel. 06031/19411 zu Themen rund um HIV. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. 

Im Anschluss an die Beratung besteht die Möglichkeit, einen anonymen HIV-Antikörpertest (Kosten 10 Euro) durchführen zu lassen, auch Bluttests auf HBV (30 Euro), HCV und Syphilis (jeweils 10 Euro werden angeboten.

Die Aidshilfe Gießen e.V. mit ihren Außenstellen in Friedberg und Ehringshausen bietet telefonische, persönliche und Internetberatung an. Jährlich werden etwa 800 Personen beraten, 150 Personen werden regelmäßig begleitet.

Unterstützung für die Aidshilfe

Unterstützung für die Aidshilfe Gießen ist durch das Tragen der roten Schleife als Zeichen der Solidarität, durch den Erwerb eines „AIDS-Teddys 2019“ für eine Mindestspende von 6 Euro, durch ehrenamtliches Engagement oder durch eine Spende auf das Konto DE45513500250225010704 bei der Sparkasse Gießen, SKGIDE5FXXX möglich. 

Weitere Informationen unter https://giessen.aidshilfe.de/ und unter der Rufnummer 0641/390226.

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