Ausstellung „Operation Shamrock“: In der Nachkriegszeit als Kind in Irland

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Ausstellung „Operation Shamrock“: In der Nachkriegszeit als Kind in Irland

FRIEDBERG. Eröffnen die Ausstellung zur Operation Shamrock im Friedberger Kreishaus: Landrat Jan Weckler, Herbert Bartholmai (l.), zweiter Vorsitzender und Andrew Baier (r.), Beisitzer im Vorstand der Friedberger Gesellschaft zur Förderung Deutsch-Irischer Verständigung. Foto: schnelzer

Zeitzeugengespräch im Friedberger Kreishaus am 29. September / Schau ist bis 21. Oktober zu sehen

FRIEDBERG (pdw). Shamrock ist der irische Name für das inoffizielle Nationalsymbol der Republik Irland: ein dreiblättriges Kleeblatt. Shamrock, so heißt auch die Aktion, die die irische Kinderärztin Dr. Kathleen Murphy nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs initiierte. Irische Familien nahmen deutsche, durch den Krieg traumatisierte Kinder auf. Eine Ausstellung im Friedberger Kreishaus dokumentiert bis zum 21. Oktober die Geschichte dieser Kinder und erzählt, was aus ihnen geworden ist. Am Donnerstag, 29. September kommen außerdem zwei ehemalige Kinder in einem Zeitzeugengespräch zu Wort: Erika Postir und Friedhelm Krüll.

Um 19.30 Uhr stellt Monica Brandis, Kuratorin und deutsch-amerikanische Journalistin, die Ausstellung vor. Anschließend berichten ab 20.00 Uhr im Gespräch mit Brandis Postir und Krüll von ihren Erinnerungen und Erfahrungen.

Mit einer Gruppe Gleichgesinnter hatte Dr. Kathleen Murphy die „Save the German Children Society“ gegründet. Ziel war es, Spenden zu sammeln und Familien zu finden, die deutsche Kinder bei sich aufnehmen und gesund pflegen. Viele deutsche Kinder waren durch die Kriegserfahrungen traumatisiert, hatten einen Elternteil oder beide Eltern verloren, waren unterernährt und kränklich.

Viele irische Familien wollten helfen, aber die irische Regierung und nicht zuletzt die Alliierten waren skeptisch. Es gelang Dr. Murphy, die Erlaubnis der britischen Regierung und des Alliierten Kontrollrats zu bekommen. Die Aktion bekam den Namen „Operation Shamrock“ und das Irische Rote Kreuz den Auftrag zur Umsetzung. 462 Kinder überwiegend aus Nordrhein-Westfalen, der damaligen britischen Besatzungszone, im Alter von drei bis zehn Jahren, fanden in Irland ein vorübergehendes Zuhause. Bis 1949 wurden die meisten wieder zurück zu ihren Familien geschickt, rund 50 blieben für immer in Irland.

Die Ausstellung „Die Kinder der Operation Shamrock“ umfasst 22 Plakate und ist im Foyer sowie im Flur hinter dem Foyer (Gebäude B der Kreisverwaltung in Friedberg) noch bis zum 21. Oktober zu sehen. Jedes Plakat stellt neben einem aktuellen Foto der Person auch einen kurzen Abriss ihrer Erlebnisse vor.

Ausstellung und Zeitzeugengespräch finden in Kooperation mit der Friedberger Gesellschaft zur Förderung Deutsch-Irischer Verständigung e.V. statt, die den Abend musikalisch gestaltet und stilecht irisches Guiness ausschenkt.

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