Autobahnbrücke Langgöns wird ab 2025 abgebrochen und erneuert

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Autobahnbrücke Langgöns wird ab 2025 abgebrochen und erneuert

97-Millionen-Euro-Projekt dauert fünf bis sechs Jahre / Vollsperrungen und Umleitungen nicht erforderlich

Langgöns (ikr). Viele Pendler machen sich Gedanken, was mit der maroden Langgönser Talbrücke geschieht und was es für ein Verkehrschaos beim Neubau geben könnte. Denn seit Jahren ist bekannt, dass die Talbrücke der Autobahn 45 bei Langgöns marode ist und deshalb komplett erneuert werden muss. Die Langgönser Talbrücke wird ab 2025 im Betrieb saniert, so der Zeitplan.
Über den aktuellen Sachstand zur Planung und Umsetzung der Baumaßnahme informierte Anke Bruch von der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes auf Anfrage dieser Zeitung: „Auch während der Bauzeit werden je Fahrtrichtung zwei Fahrspuren in einer Baustellen-Verkehrsführung vorgehalten. Es wird keine verkehrlichen Einschränkungen geben.“ Mit dem Baustart sei frühestens 2025 zu rechnen, aktuell befinde sich das Projekt in der Genehmigungsplanung, kurz vor Einleitung des Planfeststellungsverfahrens.
Durchschnittlich fahren aktuell werktags täglich rund 84 200 Fahrzeuge über die Brücke bei Langgöns. Für 2030 wird eine Zahl von rund 98 400 Fahrzeugen täglich prognostiziert. „Der Neubau ist für die zu erwartenden Verkehre ausgelegt“, betonte Bruch.
Im Rahmen des Brückenneubaus bei Langgöns soll auch eine Lärmschutzwand errichtet werden, zugleich wird die Autobahn auf dem Abschnitt zwischen der Talbrücke und dem Gambacher Kreuz sechsstreifig ausgebaut. Die Bauzeit für den Neubau der Brücke, die jeweils halbseitig abgebrochen und erneuert wird, beläuft sich auf fünf bis sechs Jahre. Das Projekt wird den Bund rund 96,6 Millionen Euro kosten, allein der Neubau der Talbrücke wird mehr als 40 Millionen Euro verschlingen. Damit ist die Maßnahme einer der aufwändigsten und teuersten Streckenabschnitte im Rahmen der Sanierung der A 45.
Die Erneuerung der Talbrücke östlich von Langgöns wird aus verkehrssicherheits- und technischen Gründen erst in Fahrtrichtung Dortmund erfolgen. Der Abbruch erfolgt über eine Vorschubrüstung beginnend am Widerlager Fahrtrichtung Hanau. Er wird schrittweise und mit lärmmindernden Verfahren erfolgen. Die jeweilige gesperrte Richtungsfahrbahn dient als Baustelleneinrichtungs- und Lagerfläche. Da es durch den Bau keine Einschränkungen geben soll, sind auch keine Ausweichstrecken vorgesehen. Der Ortskern werde durch den Bauverkehr nicht belastet.

Bereits 2018 wurde im Rahmen einer Informationsveranstaltung von Hessen Mobil in Langgöns über die Baumaßnahme informiert. Demnach umfasst der Neubau der Autobahntalbrücke eine Länge von 490 Metern. Die Brücke wird 30 Meter hoch sein, weniger Stützen als jetzt haben und „optisch gefälliger“ sein. Der Überbau in Form eines „Spannbetonhohlkastenbauwerks“ ist vier Meter dick und von innen begehbar.
Seit März 2021 wurden an der Talbrücke Langgöns alle vier Übergangskonstruktionen ausgetauscht, weil sie in den vergangenen Jahren mehrfach zu kurzfristigen Notreparaturen mit zum Teil erforderlicher Vollsperrung der kompletten Richtungsfahrbahn geführt hatten. „Eine dauerhafte Reparatur der Bauteile war wegen zunehmender Materialermüdung nicht mehr möglich“, erläutert Bruch. Ebenso wurden in beiden Fahrtrichtungen vor und hinter der Brücke auf jeweils rund 500 Meter die Standstreifen verstärkt und erneuert. Beide Maßnahmen seien auch im Vorgriff auf den folgenden Brückenneubau zu sehen.
Die Ortslage Langgöns westlich der A 45 wird mit einer 1534 Meter langen und vier bis acht Meter hohen Lärmschutzwand geschützt. Zum Schutz der östlich gelegenen Gebäude ist eine drei Meter hohe Lärmschutzwand geplant.
Die Talbrücke Langgöns wurde im Jahr 1966 fertiggestellt. Bei planmäßigem Start der Abrissarbeiten 2025 wird sie dann nach rund 60 Jahren erneuert. Die Lebenserwartung der neuen Brücke liegt nach Angaben der Autobahnbehörde bei rund 100 Jahren.

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