Mobiles Team des Uniklinikums zu Gast / Aufwandsentschädigung geht an Kinderkrebsstation Peiper
BUTZBACH (thg). „Wenn das Blut nicht zu uns kommt, dann kommen wir zum Blut.“ So könnte man laut Kristof Petring von der Justizvollzugsanstalt Butzbach die Arbeit des mobilen Teams der Blutbank des Universitätsklinikums Gießen-Marburg beschreiben. Gestern war es in der Sporthalle der JVA zu Gast. 43 Mitarbeiter hatten sich zuvor zur Spende bereiterklärt.
Anstaltsleiter Uwe Röhrig freute sich über die Aktion der Bediensteten aus unterschiedlichen Abteilungen der JVA. Personalratsvorsitzender Petring unterstrich, dass die Teilnehmer den Betrag von 25 Euro Aufwandsentschädigung in voller Höhe spenden. Das Geld geht an die Kinderkrebsstation Peiper in Gießen. Mit dem Auffüllen der Blutbank sei somit noch ein weiterer guter Zweck verbunden. Auch Cora Kuhn und Petra Heß vom Personalrat unterstützten die Aktion.
Wie Röhrig sagte, ist geplant, regelmäßig Blutspende-Termine für das Anstaltspersonal zu veranstalten. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsfürsorge angesichts knapper werdender Blutkonserven.
Gleichzeitig sieht Röhrig darin auch eine positive Außenwirkung. Denn ein Blick hinter die Gefängnismauern ist gemeinhin nicht möglich. Und die JVA brauche zudem „frisches Blut“, wie Petring sagte.
Röhrig erläuterte, dass in den nächsten Jahren einige Personalabgänge bevorstehen, die „Boomer-Jahrgänge“ scheiden aus. Die Anstalt möchte daher auch um Nachwuchskräfte werben. Es ist geplant, dazu einen Aktionstag zu veranstalten. Mit einer Einstellung im Beamtenverhältnisse mache der Justizdienst weiterhin ein gutes Angebot. Die meisten Bewerbungen, die eingehen, kommen von Interessenten aus der Stadt und dem Umland. Das bedeutet für die Mitarbeiter kurze Fahrwege. Und außerdem sorge es für Kontinuität im Mitarbeiterstamm, weil es weniger Versetzungsanträge gebe.
Die Blutspende-Freudigkeit ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen, erläuterten Arzthelferin Nicole Aret, Krankenschwester Angelica Sanchez und Studentin Jennifer Schott von der Blutbank um Ärztin Dr. Annette Möller. Als mobiles Siebener-Team sind sie zweimal pro Woche unterwegs. Dann sind sie in größeren Betrieben und Institutionen zu Gast, auch die Polizei und die Feuerwehr nehmen gern an den Aktionen teil. Aber auch an Schulen oder in Marburg oder Gießen auf dem Uni-Campus laufen Blutspenden. Bereits seit 2008 gibt es die mobilen Einsätze.
Zur Blutspende kann kommen, wer sich gesund fühlt, mindestens 18 Jahre alt und wenigstens 50 Kilo schwer ist, erläuterten die Fachfrauen. Ideal sei es, vorher viel zu trinken, mindestens zwei Liter, und nicht mit leerem Magen zu kommen – wegen des Kreislaufs.
Der Ablauf entspricht auch beim mobilen Team der üblichen Reihenfolge. Zunächst wird der Spender kurz untersucht, unter anderem wird mit einem kleinen Stich der Hämoglobinwert im Blut bestimmt, Blutdruck und Temperatur gemessen. Dann folgt ein Arztgespräch.
Einen halben Liter Blut gibt jeder Spender dann auf der Liege ab. Anschließend wird eine Ruhephase empfohlen.
Wer eine entsprechende Anzahl Teilnehmer hat und sich für einen mobilen Blutspende-Termin interessiert, kann sich an das Blutentnahmeteam wenden unter Tel. 0641/985-41506. Wer am Uniklinikum eine Blutspende abgeben möchte, kann direkt einen Termin vereinbaren online unter www.terminland.de/blutspende.ukgm.