Bei Paddy Schmidt auf dem Marktplatz wurde wieder Klappstuhl ausgegraben

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Bei Paddy Schmidt auf dem Marktplatz wurde wieder Klappstuhl ausgegraben

BUTZBACH. Paddy Schmidt hat sichtlich Spaß an dem, was er macht. Er lacht ebenso gern, wie er Musik macht. Und diese positive Stimmung versteht er auf das Publikum zu übertragen. Text + Fotos: amh

BUTZBACH (amh). Am Freitag startete der Butzbacher Kultursommer gegen 18.00 Uhr mit dem Auftritt von Paddy Schmidt. Der Marktplatz und die angrenzende Gastronomie waren, bei angenehmen Temperaturen und trockenem Wetter, gut besucht und wie auch im letzten Jahr fanden sich wieder zahlreiche Gäste mit Klappstühlen ein, um dem Konzert zu lauschen: „Bei irischer Musik kann ich nicht an einem Tisch sitzen, da muss getanzt werden“, so eine Besucherin „deshalb haben wir auch wieder den Klappstuhl ausgegraben und machen es uns hier gemütlich“

Und wirklich, bei dem einen oder anderen Song, den Paddy Schmidt zum besten gab, verwandelten sich Teile des Butzbacher Marktplatz tatsächlich in so eine Art „Irish-Dance-Tanzfläche“.

Der in Detmold geborene Harald Kligge, der auch mal kurz in Butzbach-Griedel lebte, ist heute in Neu-Isenburg daheim. Er ist bekennender Whisky-Liebhaber und erklärter Fan der grünen Insel. Im nächsten Februar wird er 60. Er lacht so gern wie er singt: Paddy Schmidt nennt er sich.

Er ist Gründer und musikalischer Kopf der wohl erfolgreichsten Irish-Folk-Rock-Band Deutschlands, ja des gesamten deutschsprachigen Raums: „Paddy Goes To Holyhead“, die Band, die im nächsten Jahr auch ein Jubiläum zu feiern hat: Das musikalische Projekt wurde 1988 von Paddy Schmidt gegründet und besteht demnach 2023 seit 35 Jahren.

Schon nach den ersten Liedern hatte „Paddy“ an diesem Abend die Gäste auf dem Butzbacher Marktplatz in seinen Bann gezogen. Überall wurde mit gewippt, gesummt und, mehr oder weniger im Takt, mit geklatscht.

Und bei der „Klappstuhlfraktion“ wird fast jedes Lied mitgesungen. Egal ob irische oder schottische traditional Songs oder Paddys eigene Lieder, die Fans können fast alles mitsingen … wenn der Barde mit der rauen Stimme nicht unvermittelt die Geschwindigkeit so erhöht, dass keiner mehr mitkommt und alle in Gelächter ausbrechen; inklusive dem Musiker auf der Bühne.

Aber auch die leiseren Töne kommen an, wie zum Beispiel die Ballade „Titanic“, die Schmidt vor einigen Jahren verfasst hat, immerhin wurde das Schiff in Belfast als Stolz der White Star Line gebaut und am 02.04.1912 in Dienst gestellt, bevor es dann wenige Tage später, am 14.04.1912 nach der Eisbergkollision sank.

Auch erinnerte Paddy bei seinem Auftritt an den am 12. März diesen Jahres im Alter von 90 Jahren verstorbenen Peter Mooney, den die Welt als Pete St John, den irischen Singer und Songwriter kennenlernte und der unter Anderem die erfolgreichen Stücke „The Ferrymann“, „The Rare Ould Times“ und sein bekanntestes Stück „The Fields of Athenry“ schrieb, die Paddy Schmidt alle drei vortrug und bei denen, besonders bei den „Fields of Athenry“ der halbe Marktplatz lauthals mitsang. Kennt man dieses Lied doch von allen Spielen der irischen Fußball-Nationalmannschaften, wo es nach Abpfiff, egal ob Sieg oder Niederlage, von den Fans noch lange gesungen wird und zu Gänsehaut in den Stadien führt …

Traditionell beendete Paddy Schmidt, der auch an diesem Abend wieder zeigte, dass er zurecht zu den besten und schnellsten Mundharmonika-Spielern zählt, seinen Auftritt gegen 21.00 Uhr mit dem Lied „A last Song“, nicht jedoch ohne sich vorher bei Oliver Weber, der auch in diesem Jahr wieder für Bühne, Licht und Technik zuständig ist, und bei der Stadt Butzbach, die im dritten Jahr in Folge Musikern auf dem Marktplatz in der Perle der Wetterau eine Bühne gibt, zu bedanken, verbunden mit der Hoffnung, dass sich das im nächsten Sommer doch wiederholen möge.

Erwartungsgemäß wurde dieser Wunsch vom Auditorium mit lautem Beifall unterstützt.

Nicht nur einige Zuhörer brachten Ihre eigenen Sitzmöbel mit, auch die Gastronomie reagierte auf den Publikumsandrang mit dem Aufstellen von zusätzlichen Klappstühlen.

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