Betreute Schläge für Stadttauben: In Gießen und Marburg schon weite

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Betreute Schläge für Stadttauben: In Gießen und Marburg schon weite

BUTZBACH. In Butzbach sollen betreute Schläge für Stadttauben geschaffen werden.

Initiative Columba Livia setzt sich in Butzbach für Management statt Vergrämung der standorttreuen Tiere ein

BUTZBACH (pe). Der Verein Columba Livia Mittelhessen hat sich zum Ziel gesetzt, das Problem der Stadttauben abzumildern und ist unter anderem in Butzbach tätig. Vorsitzende Anne Maas weist darauf hin, dass eine Lösung nur innerhalb der Innenstadt zu finden ist. „Die Tauben bleiben aufgrund ihrer Standorttreue in der Stadt und wir müssen mit den Instinkten der Tiere arbeiten, um ein erfolgreiches Projekt umsetzen zu können. Das heißt, dass es um Schläge in der Stadt geht, ein Vorhaben, das wurde noch nie zuvor in Butzbach besprochen oder gar umzusetzen versucht“. 

Im laufenden Jahr fanden Gespräche des Vereins mit Verantwortlichen der Stadtverwaltungen und Kommunalpolitik in Gießen, Marburg und Wetzlar statt. Dort habe es positives Feedback gegeben, man begrüße die Initiative und das Vorhaben, ein Stadttaubenmanagement installieren zu wollen. 

In Butzbach sei die Lage sehr übersichtlich. Maximal drei Schläge, fußläufig voneinander entfernt, schätzt der Verein. „Wir sind in unserer Stadt in einer wirklich vorteilhaften Situation.“ In Gießen seien die Gespräche bereits an einem Punkt angekommen, „wo wir die Verantwortlichen nicht mehr überzeugen müssen, Gewerbeverein, Stadtverwaltung und Kommunalpolitik geht es nur noch um die gemeinsame Umsetzung“, so Maas. 

In Butzbach hielt der Verein Mitte März in einer Vorstandssitzung der SPD eine Präsentation über sein Vorhaben. Bürgermeister Michael Merle lud die Initiative in den Magistrat ein. „Wir hoffen, in Butzbach genauso überzeugen zu können wie in Gießen, Wetzlar – ebenfalls große Offenheit der Stadtverwaltung –  oder Marburg, wo die Schläge bereits im Haushaltsplan enthalten sind.“ Es wäre sinnvoll zu prüfen, ob betreute Schläge bei geplanten Bauvorhaben in der Innenstadt, beispielsweise am Bahnhof, direkt integriert werden können. 

„Erst kürzlich hat mir ein Hausbesitzer aus der Guldengasse ein Foto geschickt. Aufgrund von Vergrämungsmaßnahmen auf einem Nachbargebäude sitzen nun die heimatlosen Tauben bei ihm. Gleiches wird demnächst zu beobachten sein, wenn das Kaufhaus in der Weiseler Straße die uns gegenüber angekündigten Taubenabwehrmaßnahmen auf dem Dach umsetzt“, so Maas. Eine Zusammenarbeit mit dem Verein sei dort nicht möglich, da sich auf dem Gebäude Anlagen befänden, die beim Betreten des Daches jedes Mal abgeschaltet werden müssten. 

„Die vergrämten Tauben müssen sich notgedrungen also ein anderes Dach suchen. Das Problem werde sich voraussichtlich verschärfen.“ Die Initiative ruft daher die Hausbesitzer und Bewohner aus der Altstadt dazu auf, sich mit Columba Livia in Verbindung zu setzen. „Unser Verein interessiert sich für die Belange der Leute. Wir wollen wissen, welche Probleme es gibt.“ Sie sollten möglichst auch in Form von Fotos dokumentiert und an die Initiative gesandt werden. „Außerdem beraten wir gern zu sinnvollen und tierschutzgerechten Abwehrmaßnahmen und erinnern daran, dass Vorrichtungen oder Maßnahmen bei denen die Tiere zu Schaden oder gar zu Tode kommen, weder ethisch noch legal sind.“ Um das Problem für alle nachhaltig lösen zu können, hofft die Initiative weiter auf Unterstützung der Bevölkerung für die betreuten Taubenschläge zur Populationskontrolle und zur Bindung der Hinterlassenschaften der Tiere in den Schlägen. 

Für Ende April ist ein Infostand auf dem Marktplatz geplant, um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen. Kontaktaufnahme rund um das Thema ist möglich per E-Mail unter info@columba-livia.de.

 

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