Vorstand legt Geschäftsbericht für 2021 vor / Erfolgreiche Investitionen in Immobilien in Echzell und Gießen
BUTZBACH (pa). Auch das zweite „Corona-Jahr“ war für die Volksbank Butzbach trotz wirtschaftlicher und politischer Unwägbarkeiten ein gutes Jahr. „In allen wichtigen Bereichen wurden gute Zuwächse erzielt und durch eine sparsame Unternehmensführung ein zufriedenstellendes Betriebsergebnis erreicht“, so der Vorstand bei der Vorstellung der Bilanz für 2021.
Die Bank erwies sich erneut als Stabilitätsanker für die Wirtschaft in der Region. Ob in der Filiale, aus dem Homeoffice, ob digital oder persönlich – die Bank stand den Unternehmen und den Kunden als verlässlicher Partner zur Seite.
Die Bilanzsumme stieg um vier Prozent auf 506 Millionen Euro, das Kundenkreditvolumen um 13,2 Prozent auf 268 Millionen Euro und die Kundeneinlagen um 1,3 Prozent auf 372 Millionen Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen, also inklusive Einlagen und Krediten bei Verbundunternehmen, beläuft sich auf 917 Millionen Euro, erläuterte Vorstandsmitglied Köhler.
Vor allem das Immobilienfinanzierungsgeschäft sowie gewerbliche Finanzierungen belebten das Kreditgeschäft. Insgesamt wurden über 1000 Kredite mit einem Gesamtvolumen von knapp 55 Millionen Euro neu vergeben, so das Vorstandsmitglied Krause.
Das Sparverhalten der Kunden war weiterhin ungebrochen, doch gelang es der Bank, Einlagenzuwächse durch eine umfassende genossenschaftliche Beratung auch in alternative Geldanlagen, wie beispielsweise Investmentfonds, umzuschichten. Erleiden die Kunden doch bei unverzinslichen Einlagen allein durch die Inflation negative Vermögenseffekte. Der Anteil des Wertpapiersparens hat als alternative Geldanlage zugenommen.
Trotz einer guten Entwicklung des Kreditgeschäftes konnten nicht alle Einlagenzuwächse als Kredite ausgeliehen werden. Somit erhöhte sich der Wertpapierbestand um 2,6 Millionen Euro (+ 1,4 Prozent) auf 185 Millionen Euro. Die Sachanlagen stiegen um 3,2 Millionen auf 20,8 Millionen Euro. Hier hat die Bank, nachdem im Jahr 2020 das Neubauprojekt auf dem Nachbargrundstück der Hauptstelle abgeschlossen und voll vermietet wurde, in weitere Immobilien in Echzell und Gießen investiert. Das Objekt in Echzell mit acht Wohnungen ist voll vermietet, das Objekt in Gießen soll Mitte 2022 fertiggestellt werden, so Krause.
Das Jahresergebnis liegt mit 768 000 Euro leicht über dem des Vorjahres. Zu berücksichtigen ist, dass bereits vorab 640 000 Euro in die Rücklagen eingestellt wurden und somit weiterhin eine Stärkung des Eigenkapitals erfolgte, so Köhler. Das Eigenkapital inklusive Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde um 4,4 Millionen Euro (+ 8 Prozent) auf 59,5 Millionen Euro gesteigert, ergänzte Krause.
Der Vertreterversammlung wird im Juli vorgeschlagen, eine Dividende an die Mitglieder in Höhe von 2 Prozent auszuschütten und nochmals 640 000 Euro in die Rücklagen einzustellen. Damit verfügt die Volksbank über eine gute und solide Eigenkapitalbasis, die auch den aufsichtsrechtlichen Vorgaben genügend Spielraum bietet. Die Mitglieder erhalten zusätzlich zur Dividende Bonus-Zahlungen. Mitglieder können ab sofort bis zu 20 Geschäftsanteile, das bedeutet bis zu einem Betrag von 3000 Euro, zeichnen, teilte Köhler mit. Zum 31. Dezember 2021 gehörten der Bank 8197 Mitglieder an.
Auch in Corona-Zeiten ließ das gesellschaftliche Engagement der Volksbank nicht nach, betonte Krause. Vereine und Institutionen wurden mit Spenden aus Gewinnsparmitteln in Höhe von knapp 45 000 Euro gefördert.
Ebenso unterstützte die Bank Initiativen der deutschen Genossenschaftsbanken zu Gunsten der Flutopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sowie für die Ukraine-Flüchtlingshilfe mit einem jeweils vierstelligen Betrag.
Das Jahr 2022 und die nachfolgenden Jahre werden nach den Erwartungen des Vorstandes auch weitere Herausforderungen bieten, für die man gewappnet sein möchte, auch wenn nicht vorhersehbar ist, welche wirtschaftlichen Risiken aus dem Ukraine-Konflikt auf Deutschland und Europa zukommen.
Für die Bank rechnet man weiterhin mit einem Wachstum des Kundengeschäftes mit gleichzeitigem Ausbau des Vermittlungsgeschäftes. Der hohe Marktanteil und der Sitz in einer wirtschaftlich prosperierenden und stabilen Region bieten nach Ansicht von Köhler die besten Voraussetzungen.
Ziel wird es dabei auch sein, die Kosten im Blick zu behalten. Nach wie vor soll eine Stärkung des Eigenkapitals durch Dotierung der Rücklagen und des Fonds für allgemeine Bankrisiken Vorrang haben. Damit möchte man sich genügend Puffer für aufsichtsrechtliche Vorgaben schaffen, ergänzte Krause.
Mit circa 18 000 Kunden und 85 Mitarbeitern blicke die Volksbank vorsichtig optimistisch in die Zukunft.
Obwohl man auf eine baldige Zinswende hoffe, gehe man realistischerweise davon aus, dass das Zinsumfeld noch einige Zeit ungewiss bleiben werde. Deswegen steuere man mit Kostendisziplin und dem Ausbau zinsunabhängiger Ertragsquellen dagegen, so Krause.
Den Geschäftserfolg der Volksbank fasst Köhler zusammen: „Finanziert wird, was man versteht, beraten wird, was die Kunden wollen und brauchen. Langfristig, regional und solide.“
„Wir sind dennoch gut für die Zukunft gerüstet, haben einen klaren Blick nach vorne sowie ein tragfähiges Geschäftsmodell“, betonte der Vorstand.