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Bildhafte Musik zieht Zuhörer in Bann

KONZERT – Joachim Wagenhäuser und Alexander Urvalov bescheren musikalische Märchenstunde

BUTZBACH (pe). Zu einer „Musikalischen Märchenstunde“ innerhalb der Künstlerkonzertreihe der Musikschule Butzbach lud am Sonntag das Klavierduo PianoFOURte in die Wendelinskapelle ein. Die beiden Künstler sind in Butzbach alles andere als unbekannt: Joachim Wagenhäuser, gebürtiger Frankfurter, lebt schon seit vielen Jahren in der Perle der Wetterau und ist als Klavierpädagoge und Leiter des Tastenfachbereichs der Musikschule Butzbach bekannt sowie als Pianist und Organist immer wieder auch zu hören. Der in Sankt Petersburg geborene Pianist Alexander Urvalov unterrichtet ebenfalls seit vielen Jahren an der örtlichen Musikschule und hat bereits viele Konzerte in der Wendelinskapelle gegeben. 

Wie der Name des Duos bereits impliziert, handelte es sich um Stücke für Klavier zu vier Händen. Der Dornröschen-Pavane aus „Ma mère l`Oye“ von Maurice Ravel entsprechend zart und zurückhaltend führte PianoFOURte die Zuhörer behutsam an die Musik heran.  

Zwischen den einzelnen Sätzen führte Wagenhäuser durch das Programm. Ravel vertonte weitere Märchen für Klavier vierhändig, nahm jedoch nur einzelne Szenen ins Visier. So das Herumirren des kleinen Däumlings im Wald, ein Gespräch zwischen „la Belle et la Bete“. Die Schöne ausgedrückt durch helle, freundliche, die Reinheit und Unschuld wiederspiegelnde sanfte Töne. Daneben die knurrende, laute, rhythmisch-rumpelnde Bestie auf der linken Seite des Klaviers. 

Als zweites Werk des Abends stand „Scheherazade“ auf dem Programm. Dieses Werk, ursprünglich für Orchester geschrieben, forderte ein großes Klangspektrum sowie immer wiederkehrende Virtuosität. Beidem stellten sie die Künstler mit Leichtigkeit, erfüllten die Wendelinskapelle mit bildhafter Musik und zogen die vielen Zuhörer mit in den Bann einer persischen, längst vergangenen Welt. 

Nun war beim Vorlesen der Märchen auch Viviane Schoen dabei, die mit klarer, einfühlsamer Stimme das jeweils weibliche Gegenüber zu Wagenhäuser gestaltete. Durch die ganze Komposition ziehen sich Leitmotive für Scheherazade und den Sultan, die Alexander Urvalov am Flügel vorstellte. Betörende Klänge für den weiblichen Part, grimmige für den Sultan. In „Das Meer und Sindbads Schiff“ vermischte sich das Sultansmotiv noch mit dem aufgewühlten Meer. Wuchtiges, fließendes Spiel beider Künstler war hier gefragt. Die „Geschichte des Prinzen Kalender“ dagegen erforderte eine erzählende Spielweise. In „Der junge Prinz und die junge Prinzessin“, herrschen im A-Teil interessante Harmonien und schöne Melodien vor mit gelegentlichen nicht aufdringlichen Läufen, im B-Teil dagegen dann ein pochender, tänzerischer Rhythmus. 

Und schließlich der letzte Satz mit dem Titel „Das Fest in Bagdad – Das Meer – Das Schiff zerschellt an einem Magnetberg – Finale“. Es bleibt der Fantasie überlassen, sich vorzustellen, mit welcher Kunstfertigkeit Nicolai Rimsky-Korsakov die Verwandlung des Sultans durch
Scheherazades spannende Geschichten und damit das glückliche Ende dieses Märchens gestaltet hat. 

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