Bisher klappt nur in Espa nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung

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Bisher klappt nur in Espa nächtliche Abschaltung der Straßenbeleuchtung

In den anderen Langgönser Ortsteilen Probleme wegen unterschiedlicher Energieversorger

Langgöns (ikr). Die Gemeinde Langgöns möchte nachts die Straßenbeleuchtung abschalten, um Energie zu sparen. Das wurde von der Gemeindevertretung beschlossen. Im Ortsteil Espa funktioniert es auch bereits problemlos seit November. In den anderen Ortsteilen gibt es noch Umsetzungsprobleme.

Woran liegt das? Das fragen sich auch schon einige Bürger. Auf Anfrage erläuterten der Langgönser Bürgermeister Marius Reusch und seine Klimaschutzmanagerin Susanne Müller die Hintergründe: Die Großgemeinde Langgöns hat insgesamt drei Energieversorger: In Espa ist das die Süna / Süwag. Hier ist die Gemeinde Langgöns im Eigentum der Straßenbeleuchtung und konnte diese bereits im November ab 24 Uhr ausschalten. Bislang gibt es darüber keine Beschwerden. Außerdem beginnt in Espa ab Januar die Baumaßnahme zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. Da Espa bisher der einzige Ortsteil noch mit „alten“ Lampen ist, wirkt hier die Stromeinsparung auch am stärksten.

Im Ortsteil Lang-Göns sorgt die Ovag für Strom. Dort ist zurzeit ab 20 Uhr bis morgens die gesamte Beleuchtung auf 50 Prozent gedimmt. „Eine Abschaltung soll kommen, aber es muss ein sogenannter Rundsteuerempfänger eingebaut werden“, erklärt der Rathauschef. Das dauert offensichtlich bei der Ovag noch etwas. Susanne Müller weiß: Alle Kommunen des Landkreises Gießen im Ovag-Gebiet haben sich darauf verständigt, die Straßenbeleuchtung von Mitternacht bis morgens um 6 Uhr abzuschalten. „Rein technisch ist das zurzeit im Ovag-Gebiet leider nicht möglich.“ 

Bei der Ovag werde die Straßenbeleuchtung über eine einzige zentrale Steueranlage kontrolliert. „Dies bedeutet, dass sich alle 54 Kommunen zwischen Bad Vilbel und Schlitz auf eine Uhrzeit und auf die Ausschaltung verständigen müssen“, erklärt die Klimaschutzmanagerin. Mit dem momentan vorhandenen Steuerungssystem der Ovag sei es jedoch auch weder möglich, einzelne Kommunen zu bedienen noch innerhalb einer Kommune einzelne Leuchten separat zu steuern. Aus diesem Grund müsse die Ovag neue Steuerungsanlagen implementieren und überall in jeder Kommune hierfür viele Rundsteuerempfänger einbauen, die erst eine dezentralere Steuerung möglich machen. „Die Ovag weiß Bescheid und wir haben mehrfach betont, dass in Langgöns eine besondere Situation mit drei verschiedenen Netzbetreibern besteht und im Zuge der Gleichbehandlung dringender Handlungsbedarf besteht. Ein möglicher Umstellungstermin wurde noch nicht genannt“, berichtet Müller. 

Die Ortsteile Dornholzhausen, Niederkleen, Oberkleen und Cleeberg werden von der Eam versorgt. „Auch hier hängt es noch an der Umsetzung“, erläutert sie. Es müsse eine neue Zeitschaltung eingebaut werden. Darauf wartet die Gemeinde noch. Die Eam habe digitale, ganggenaue Funk-Uhren bestellt, die dann sofort programmierbar seien, so wie gewünscht. „Sobald diese geliefert wurden und eingebaut werden können, gibt uns die Eam Bescheid“, informiert sie. 

„Soweit der Stand. Wir wollen ja die Nachtabschaltung, können aber noch nicht. Für uns ist es deshalb auch unbefriedigend“, bilanzieren Reusch und Müller.

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