Branche mit Zukunft – aber den Unternehmen fehlen Fachkräfte

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Branche mit Zukunft – aber den Unternehmen fehlen Fachkräfte

NIEDERKLEEN. Unternehmensbesuch bei der Spedition Bork. Das Foto zeigt v.l.: Gregor Werum (Kaufmännische Leitung), Rüdiger Konrad (Fahrer), Kurt Metz (Fuhrparkleitung), Steffen Bork (Geschäftsleitung), Dr. Bettina Wolf (Geschäftsführerin Operativ Regionaldirektion Hessen) und Wolfgang Bork (Geschäftsführer).

Aktionswochen zur Fachkräftesicherung/Besuch beim Speditionsunternehmen Bork

Niederkleen (pm). Die Logistikbranche boomt, dementsprechend groß ist die Nachfrage nach Fachkräften. Mit welchen Strategien arbeiten die Unternehmen und wie begegnen sie den Anforderungen der zunehmend digitalen Arbeitswelt? Dr. Bettina Wolf, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Hessen, besuchte das mittelhessische Speditionsunternehmen Bork in Niederkleen.

Die Zahl der Lastwagen, die sich auf dem Gelände des Speditions- und Logistikunternehmens Bork aneinanderreiht, ist beeindruckend, auch wenn die meisten Fahrzeuge der Flotte unterwegs sind. Die Farben weiß und rot dominieren. Der Firmensitz im Landkreis Gießen, so ist es auch auf der Homepage des Unternehmens zu lesen, liegt genau im Zentrum Deutschlands und Europas und bietet somit gute Voraussetzungen für den Logistik- und Güterverkehr.

Transport- und Logistikunternehmen sorgen dafür, dass von Wirtschaft, Handel und Konsumenten benötigte Waren flächendeckend verfügbar sind. Die Branche ist in den letzten Jahren stetig gewachsen. Ebenfalls gewachsen sind die Herausforderungen: eine zunehmende Verkehrsdichte, Dauerbaustellen, eine enge Termintaktung, die Reduzierung des CO2 Ausstoßes. Voraussetzung ist, technisch auf dem neuesten Stand zu sein und die benötigten Fachkräfte, vor allem Berufskraftfahrer und -fahrerinnen zu finden. 

„Stellenangebote für Berufe in der Lagerwirtschaft sowie für Berufskraftfahrer sind unter den Top Ten der Arbeitsstellen, die bei den hessischen Arbeitsagenturen gemeldet sind“, bestätigt Dr. Bettina Wolf, Geschäftsführerin Operativ der RD Hessen, bei ihrem Besuch. „Viele Betriebe haben Schwierigkeiten, vakante Stellen zügig mit den entsprechenden Fachkräften zu besetzen. Hier sind innovative Lösungen gefragt. Dazu zählt, Mitarbeitende dauerhaft an das Unternehmen zu binden, Berufseinstiege durch Weiterbildungen und Qualifizierungen zu ermöglichen und vor allem bereit zu sein, junge Fachkräfte selbst auszubilden.“

Auch das Logistikunternehmen Bork hat viele Stellen im Angebot, die es zu besetzen gilt. Gesucht werden besonders Kraftfahrer/innen, außerdem Hochregal-Staplerfahrer/innen und Kfz-Mechatroniker/ Mechaniker/innen. Um für Jobsuchende attraktiv zu sein, lässt sich das Familienunternehmen einiges einfallen: „Wir bieten jungen Menschen unter anderem die Ausbildung als Berufskraftfahrer/in in unserem Betrieb an“, erzählt Wolfgang Bork, Geschäftsführer der Spedition Bork GmbH & Co. KG. „Außerdem unterhalten wir voll ausgestattete Werkswohnungen im nahegelegenen Butzbach mit guter Verkehrsanbindung an die nahegelegenen Städte. Auch Kindergarten und Schulen sind schnell zu erreichen. Wir haben hier bewusst viel Geld investiert und sind das Risiko eingegangen. Themen wie Sicherheit und Nachhaltigkeit beschäftigen uns sehr. Damit wir unsere Aufträge präzise und auf hohem Niveau ausführen können, sind wir auf zuverlässige, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende angewiesen.“

Für die Branche eher ungewöhnlich ist, dass Bork einen unternehmenseigenen Fuhrpark betreibt und nicht mit Subunternehmen arbeitet. Das erhöht zwar das unternehmerische Risiko, schafft aber eine größere Flexibilität. Insgesamt stehen dem mittelhessischen Unternehmen mit Sitz in Lang-Göns-Niederkleen mehr als 270 moderne Zugmaschinen mit aktueller Euro 6 Abgasnorm und 520 Sattelauflieger zur Verfügung. Kühlauflieger ermöglichen es, auch temperaturempfindliche Güter zu transportieren. Wirtschaftlichkeit und die Reduzierung von Schadstoffen erfordern, dass die Flotte immer auf dem modernsten Stand gehalten wird. Rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mittlerweile bei der im Jahr 1951 gegründeten Spedition beschäftigt.

„Wir haben immer viel Wert auf unsere technische Ausstattung gelegt“, betont Geschäftsleiter Steffen Bork. „Das Berufsbild des Berufskraftfahrers hat sich gewandelt und erfährt oft nicht mehr die Wertschätzung in der Gesellschaft, die es haben sollte. Es ist ein spannender Beruf, der viele Kenntnisse erfordert und in dem man viel leisten muss. Solche Fachkräfte für uns zu gewinnen oder auszubilden ist unser permanentes Thema.“

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