Brücke über B3 bei Pohl-Göns wegen starker Schäden gesperrt: Abriss folgt

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Brücke über B3 bei Pohl-Göns wegen starker Schäden gesperrt: Abriss folgt

POHL-GÖNS. Die B-3-Brücke bei Pohl-Göns verfügt nicht mehr über die nötige Standfestigkeit und muss erneuert werden. Der Abbruch und der Beginn des Wiederaufbaus  ist ab Herbst vorgesehen. Ein Umleitungskonzept wird erarbeitet.   

Entscheidung von Landesbehörde / Umleitung durch Rechtenbacher Straße / Neue Überführung wohl 2026

POHL-GÖNS (pd/thg). Ab heute ist aus Sicherheitsgründen die Brücke über die B3 bei Pohl-Göns gesperrt. Das teilte gestern die Straßenbauverwaltung Hessen Mobil mit. Das Bauwerk ist einsturzgefährdet und soll abgerissen werden.  

Von Pohl-Göns aus ist die B3 nicht mehr über die Brücke erreichbar. Aus Richtung Gießen kann auch nicht abgefahren werden. Aus Richtung Pohl-Göns steht alternativ die nördliche Zufahrt über die L 3129 Richtung Niederkleen durch die Rechtenbacher Straße zur Verfügung, aus Richtung Butzbach kann weiterhin die Ausfahrtsrampe Richtung Pohl-Göns genutzt werden. In den kommenden Tagen werden Hinweise zur Umleitung vor Ort ergänzt, schreibt Hessen Mobil. 

Der Verkehr auf der B 3 ist von der Sperrung vorerst nicht betroffen. Voraussichtlich ist aber mit einer Sperrung während der Abrissarbeiten zu rechnen, wie der Butzbacher Ordnungsamtsleiter Jürgen Eheim, sagte. Hessen Mobil plant die Arbeiten für den „Spätsommer“. Gegenüber der Stadt erklärte die Behörde, dass die neue Brücke im Lauf des Jahres 2026 fertig sei – „wenn alles gut läuft“. Bürgermeister Michael Merle sagte, Hessen Mobil arbeite in enger Abstimmung mit der Stadt Butzbach.

Eheim unterstrich, dass die Umleitung nicht durch die Tempo-30-Zone Windhofstraße zur B3-Auffahrt im Kurvenbereich führe. Nur der Buslinienverkehr werde diese Straße nutzen. Das sei erforderlich, um den Fahrplan einzuhalten. Unterhalb der Windhofkurve fahren die Busse dann auf die B3. 

Für Busfahrten von Pohl-Göns „Windhof“ in Richtung Butzbach wurde eine Ersatzhaltestelle unmittelbar gegenüber der eigentlichen Haltestelle eingerichtet. Fahrten in Richtung Kirch-Göns/Cleeberg starten an der gewohnten Haltestelle. Das teilte die Verkehrsgesellschaft Oberhessen mit. 

Eheim betonte, dass in der Windhofstraße Geschwindigkeitsmessungen stattfinden werden. Auch Tempo-Info-Geräte werden laut Merle angebracht. Auf der B3 wird im Brücken- und Kurvenbereich die Höchstgeschwindigkeit auf voraussichtlich Tempo 50 gesenkt. 

Merle sagte, dass er am Mittwoch Vertreter der Ortsbeiräte aus Pohl-, Kirch- und Ebersgöns über die Sperrung informiert habe, ebenso die Landwirtschaft. Hessen Mobil habe angekündigt, eine Lösung für den Fahrradverkehr und die Landwirte zu schaffen. Die städtische Straßenbauabteilung arbeite daran. Bei der Neuplanung der Brücke werde auch das Thema Fahrradweg einbezogen. „Der Radweg wird befürwortet“, so Merle. 

Dass ein Neubau der Brücke wirtschaftlicher sei als eine Sanierung, war schon Ergebnis einer Untersuchung vor vier Jahren. Seinerzeit nahmen Studenten der Technischen Hochschule Mittelhessen das Bauwerk unter die Lupe. Schäden unter anderem infolge von Tausalz, zunehmendem Schwerverkehr und Achslasterhöhung seien zu verzeichnen gewesen, ergab sich. 

Die Brücke war im vergangenen Herbst eingehend untersucht worden. Es wurden „erhebliche Schädigungen“ an der Brücke aus dem Baujahr 1958 festgestellt, so Hessen Mobil. Sie muss daher neu gebaut werden. Die Planungen dafür haben bereits begonnen. Zur Ermittlung weiterer fachlicher Grundlagen erfolgten hierzu ergänzende Bauwerksuntersuchungen. In Kürze soll eine Gründungsbohrung für den Neubau stattfinden. 

Nach ersten statischen Nachrechnungen wurden laut Straßenbauverwaltung zusätzlich von einer Baustoffprüfanstalt die entnommenen Materialproben aus dem Inneren der Brücke auf ihren Zustand hin begutachtet. „Die dabei gewonnenen Ergebnisse lassen einen sicheren und ordnungsgemäßen Weiterbetrieb der Brücke aktuell nicht mehr zu. Das Bauwerk muss daher kurzfristig voll gesperrt werden.“ 

Da die Brücke aufgrund der Erkenntnisse in den regulären Bauwerksprüfungen „und auch wegen ihres Alters von 65 Jahren ohnehin zum Neubau anstand, waren die dafür erforderlichen Planungsschritte bereits eingeleitet“, erklärt die Landesbehörde. Der Bürgermeister wies aber auch darauf hin, dass an den Genehmigungen auch andere Behörden beteiligt seien und dies nicht allein in der Hand von Hessen Mobil liege.

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