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5. Oktober 2020
Weniger Einnahmen wegen Corona
6. Oktober 2020Butzbach feierte den Tag der Deutschen Einheit auf dem Marktplatz
BUTZBACH. Die Feierlichkeiten anlässlich des Tages der Einheit begannen mit einer Andacht, die gemeinsam von den Pfarrern Tobias Roßbach (katholische St. Gottfriedsgemeinde), Jörg Wiegand (evangelische Markusgemeinde), Nicolas Esber (Petrus- und Paulusgemeinde) und Pastor Kornelius Weiß (Evangelische Stadtmission) gestaltet wurde. Text + Fotos: win
Buntes Bühnenprogramm / Liveschaltung zu Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler
BUTZBACH (win). Am 3. Oktober jährte sich die deutsch-deutsche Wiedervereinigung zum 30. Mal. In vielen deutschen Städten wurde unter Corona-Auflagen der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung gefeiert. Auch in Butzbach fand unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln auf dem Marktplatz ein beachtliches buntes Bühnenprogramm statt.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Michael Merle begannen die Feierlichkeiten mit einer Andacht, die gemeinsam von den Pfarrern Tobias Roßbach (katholische St. Gottfriedsgemeinde), Jörg Wiegand (evangelische Markusgemeinde), Nicolas Esber (Petrus- und Paulusgemeinde) und Pastor Kornelius Weiß (Evangelische Stadtmission) gestaltet wurde. Die Andacht endete mit einem gemeinsamen Vater Unser.
Moderiert wurde das abwechslungsreiche Programm von Martin Guth. Er interviewte zahlreiche Talkgäste rund um das Thema Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept ISEK. Zudem konnten sich die Bürger auf Schautafeln, die in den Pavillons aufgestellt waren, über den aktuellen Stand informieren oder mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen. Bürgermeister Merle und Kernstadt-Ortsvorsteherin Astrid Gerum standen dem Moderator Rede und Antwort, wohin die Reise in der Stadtentwicklung der Innenstadt gehen soll.
Erster Stadtrat Manfred Schütz und Stadtrat Norbert Gonter äußerten sich über „moderne Stadtentwicklung – sanft bewegen“, wobei es um „Fußgänger vor Rad vor Auto“ geht. Stadtrat Christoph Jung und BWG-Geschäftsführer Alexander Kartmann berichteten über die Grenzen der Nachverdichtung und dass Menschen Platz brauchen, um sich zu treffen. Von Stadtplaner Markus Lambrecht und Architektin Sabine Schleicher war über „mehr „Grün“ und „Blau“ in die Innenstadt, Zielprinzip: 300 Meter bis zur nächsten Grünstruktur“ zu erfahren.
Dass Butzbach eine Stadt zum Arbeiten ist, davon ist Jörg Stangl vom Bauzentrum Gerhardt überzeugt. Wie vielseitig Butzbach sein kann, darüber sinnierten Cornelia Kraus-Ruppel und Dr. Lutz Ehnert. Seit Herbst 2019 beschäftigt sich die Stadt Butzbach im LEADER-geförderten Projekt „Kneipp 5.0 – Kneippen in Butzbach – für alle überall“ mit der Gesundheitslehre von Sebastian Kneipp. Der Konzeptgruppe Kneipp 5.0 gehören neben Dr. Ehnert und Kraus-Ruppel auch Dr. Heidi Braunewell, Dr. Hermann Libertus, Hubert Polag sowie Cornelia Dörr an. Bürgermeister Merle und Ortsvorsteherin Gerum gaben schließlich einen Ausblick auf die nächsten Schritte im ISEK. Die Talkserie endete mit dem Special Guest Dietrich Faber. Der ehemalige Weidigschüler, Mittelhessen Botschafter und „Beinahe-Butzbacher“ plauderte mit seinem früheren Counterpart Martin Guth über Kunst und Künstlerdasein in Zeiten von Corona.
Musikalisch wurde das Programm mitgestaltet von Johannes Napp, der mit selbstgeschriebenen und Coversongs begeisterte. Am Nachmittag kam dann Johannes Meiser, bekannt als Jo-Solo, auf die Kulturbühne. Spielte das Wetter zunächst wunderbar mit, beschloss es, am frühen Nachmittag etwas ungemütlicher zu werden. Als der Gospelchor „Let it shine“ des Gesangvereins 1862 Kirch-Göns seinen Auftritt hatte, begann es prompt zu regnen. Unverdrossen trotzten die Sänger dem nasskalten Regen und boten dem Publikum gutgelaunt ein buntes Potpourri dar. Die Zuschauer dankten mit viel Applaus. Bürgermeister Merle würdigte das Ausharren ebenfalls und lud die Sänger zu einem wärmenden Getränk in einer Gaststätte ihrer Wahl ein. Die BlechBrand Blasmusik aus Muschenheim fand bei ihrem anschließenden Platzkonzert Zuflucht unter einem der Pavillons und spielte fröhlich auf.
Beim Quiz zum „Tag der Deutschen Einheit“, das die Weidigschüler Lena und Felix sich ausgedacht hatten, beantworteten Jörg Stangl und Dr. Heidi Braunewell Fragen rund um den hessischen Demokratie-Pionier Weidig und erhielten als Dankeschön fürs Mitmachen Preise.
Wie sollen Jugendliche heutzutage nachempfinden können, wie es damals zu Zeiten der deutsch-deutschen Teilung war? Geschichte authentisch erlebbar machen, das hat sich Lehrer Klaus-Jürgen Wetz auf die Fahnen geschrieben. Er ging mit Schülern auf inszenierte Klassenfahrt in die DDR-Vergangenheit der 1970er Jahre und stellte das Leben 1:1 nach, um ihnen totalitäre Staats- und Gesellschaftsstrukturen in ihrer ganzen Dimension mit Hilfe empathischer Begegnungen und Erfahrungen zu vermitteln.
Zum Abschluss der Feierlichkeiten wurde per Audio-Live-Schalte Eilenburgs Oberbürgermeister Ralf Scheler zugeschaltet. Auch in Eilenburg wurde die Wiedervereinigung gefeiert. Gut 20 Minuten plauderten OB Scheler, Bürgermeister Merle und Erster Stadtrat Schütz nicht nur über 30 Jahre Deutsche Einheit, sondern auch über die Städtepartnerschaft. Sofern es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt, wollen sich die Stadtoberhäupter, wenn möglich, noch dieses Jahr besuchen.

Musikalisch wurde das Programm mitgestaltet von Johannes Napp mit selbstgeschriebenen und Coversongs.

Auf Schautafeln im Pavillon konnten sich Bürger über den aktuellen Stand rund um das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept ISEK informieren.

Bürgermeister Michael Merle und Ortsvorsteherin Astrid Gerum standen Rede und Antwort, wohin die Reise in der Stadtentwicklung der Innenstadt gehen soll.

BUTZBACH. So sehen Chor-Auftritte in Zeiten von Corona aus, der Gospelchor „Let it shine“ des Gesangvereins 1862 Kirch-Göns mit seiner Chorleiterin Theresa Heinz.

Die BlechBrand Blasmusik aus Muschenheim fand bei ihrem anschließenden Platzkonzert Zuflucht unter einem der Pavillons.