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Butzbach und Rockenberg eine Pfarrei?

BUTZBACH/ROCKENBERG. Zahlenmäßig ausgeglichener präsentiert sich Modell 2. Dann kämen die Pfarrgruppen der Region Butzbach zusammen mit Bad Nauheim, Nieder- und Ober-Mörlen in eine Großpfarrei.Text + Foto: Müh

MODELLE „Pastoraler Weg“ in der Wetterau / Katholisches Dekanat bittet Gemeindeglieder um Beteiligung..

BUTZBACH/ROCKENBERG (Müh).  Enorme Veränderungen stehen den Katholiken in den beiden Pfarrgruppen der Region Butzbach-Rockenberg ins Haus. Künftig wird es im Dekanat Wetterau West statt aktuell 23 Pfarreien in zwölf Pfarrgruppen noch drei Pfarreien geben. Möglicherweise finden sich die beiden Pfarrgruppen künftig in einer gemeinsamen Pfarrei wieder.

Der von Bischof Peter initiierte Plan, sich im Rahmen des „Pastoralen Weges“ zunächst über pastorale Inhalte Gedanken zu machen und erst danach sich um Strukturen und Räume für die zu erarbeitenden neuen drei Pfarreien neuen Stils im Dekanat Wetterau West zu machen, stieß bei den Teilnehmern eines Workshoptages für die Pfarrgemeinderäte des gesamten Dekanats auf wenig Begeisterung. Vielmehr ging der Wunsch an Dekan Stefan Wanske und das Dekanatsprojektteam, sich doch erst um die Struktur zu kümmern. 

Jedes Dekanat soll laut Bistum zur Ausgestaltung des künftigen pastoralen Lebensraums die Möglichkeit haben, den passenden Weg zu nehmen. So kann auch das Dekanat Wetterau-West bei der Gestaltung des Fahrplans für den Pastoralen Weg 2030 einen eigenen Weg beschreiten und den ursprünglich vorgesehenen Zeitplan in einem Punkt umstellen.

In einem Statusgespräch mit Generalvikar Weihbischof Dr. Udo Bentz war schnell klar, der Tausch der beiden Stationen auf dem Pastoralen Weg ist für Mainz kein Problem. Statt bis Sommer 2021 steht die neue Verwaltungsstruktur im Dekanat Wetterau-West bereits zwölf Monate früher.

So flatterte allen Gemeinden im Dekanat Wetterau-West Post ins Haus mit der Bitte, die am Workshoptag beschlossene Mini-Sozialraumanalyse durchzuführen, damit eine faktengestützte Neu-Einteilung des Dekanats in drei Verwaltungseinheiten möglich wird. Diese Sozialraumanalyse lässt deutlich die großen Zentren Friedberg/Bad Nauheim und Bad Vilbel erkennen – ergänzt durch Butzbach als Mittelpunkt im Norden des Dekanats.

Basierend auf den Ergebnissen zu Infrastrukturen, zurückgelegter Wege (Arbeit, Einkaufen, Freizeit) und charakteristischer Eigenheiten ergaben sich zwei Einteilungsmöglichkeiten als Denkmodelle, die das Dekanatsprojektteam mit Unterstützung der katholischen Menschen aus dem Dekanat Wetterau West nun auf ihre Vor- und Nachteile abklopfen wird. Letztlich wird die Entscheidung zwischen den beiden Modellen fallen.

Modell 1 Nord: Butzbach, Gambach, Münzenberg, Rockenberg und Oppershofen Mitte: Ober-Mörlen, Nieder-Mörlen, Bad Nauheim, Friedberg, Ockstadt, Rosbach, Ober-Wöllstadt, Nieder-Wöllstadt und Ilbenstadt Süd: Rodheim, Burgholzhausen, Ober-Erlenbach, Nieder-Erlenbach, Ober-Eschbach, Nieder-Eschbach, Harheim, Bad Vilbel, Karben, Heldenbergen

Modell 2 Nord: Butzbach, Gambach, Münzenberg, Rockenberg, Oppershofen, Ober-Mörlen, Nieder-Mörlen und Bad Nauheim Mitte: Friedberg, Ockstadt, Rosbach, Ober-Wöllstadt, Nieder-Wöllstadt und Ilbenstadt Süd: Rodheim, Burgholzhausen, Ober-Erlenbach, Nieder-Erlenbach, Ober-Eschbach, Nieder-Eschbach, Harheim, Bad Vilbel, Karben, Heldenbergen

Bei der Diskussion im Dekanatsprojektteam war es einhellige Meinung, dass Modell 1 die sozialräumliche Struktur des Dekanats am besten abbildet. Allerdings würden zur Nord-Pfarrei nur rund 7000 Katholiken gehören, während die anderen beiden über 20 000 Katholiken hätten. Bei einer Entscheidung für Modell 1 würde sich diese Tatsache ganz sicher auf die Personalzuweisungen auswirken. Bei Modell 2 wäre die Zahl der Katholiken ausgeglichener, aber die Trennung zwischen Bad Nauheim und Friedberg eine künstliche und widerspräche dem Anliegen von Bischof Peter, dass die kirchlichen Strukturen den Lebenswelten entsprechen sollen.

Die Entscheidung, welche Neu-Einteilung künftig das Dekanat Wetterau-West prägen wird, soll nicht im Hinterzimmer fallen. Das Dekanatsprojektteam bittet daher die Gemeindeglieder bis zum 10. Dezember um rege Beteiligung. Online geht dies über die Kommentarfunktion auf der Webseite www.pastoraler-weg-ww.de (nach unten scrollen) oder direkt an die E-Mail-Adresse: pastoraler-weg-wetterauwest@kirche-wetterau.de sowie auf dem Postweg: Katholisches Dekanat Wetterau-West, Z.Hd. Herrn Andreas Münster, Karlstraße 35 in 61231 Bad Nauheim.

„Wir bitten um schriftliche Rückmeldungen, damit das Dekanatsprojektteam zu einem Votum kommen kann“, so Dekan Stefan Wanske. „Wir wollen Strukturen finden, die zukunftstauglich sind und von ihren ‚Bewohnern‘ akzeptiert sind.“ Das favorisierte Modell legen Dekan und Dekanatsprojektteam dann Generalvikar Weihbischof  Dr. Udo Bentz zur Genehmigung vor. 

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