Beim „Rappeln in der Kiste“ spielt Formation „Cellharmonics“ speziell arrangierte Stücke
BUTZBACH (pm). „Das Cello rührt auf tiefer, unergründlicher Ebene an unser Gefühl“, sagte einmal der weltbekannte Geiger Yehudi Menuhin über das Cello, die „große Schwester“ der Violine. Welchen facettenreiche Klangcharakter das Cello zeigen kann, hat dieses ausdrucksstarke Streichinstrument am Freitagabend unter Beweis gestellt – besser gesagt: vier Celli, die zu den Frankfurter „Cellharmonics“ gehören. Das Cello-Quartett hatte im Butzbacher Lahntorpark zum Picknickkonzert gespielt, im Übrigen ohne weitere musikalische Begleitung. Eingeladen dazu hatte dasgute.haus aus Butzbach im Rahmen des Kultur-Familienfestivals „Das Rappeln in der Kiste“.
Schon vor Konzertbeginn hatten es sich die Besucher auf der Wiese im Lahntorpark mit Decken, Kissen, Sitzkissen oder auch an Tischen und Bänken gemütlich gemacht, genossen die mitgebrachten Snacks von zu Hause oder die vor Ort frisch zubereiteten Galettes und Crêpes von Williams Crêpe und Event aus Bad Nauheim, dessen Prosecco-Mobil ebenfalls guten Anklang fand. Mit der Pop-Hymne „Viva la Vida“ von Coldplay wurde das Konzert eröffnet. Die „Cellharmonics“, das sind die Vollblut-Musikerinnen und -musiker Larissa Nagel, Christine Roider, Gabriel Mientka und Christopher Herrmann. Die vier bilden mit ihren Instrumenten eine in der Tat ungewöhnliche Gruppe – denn wann sieht und hört man schon einmal vier Celli zusammen auf der Bühne musizieren, ohne weiteres Orchester? Die „Cellharmonics“ haben sich zusammengefunden, um im wahrsten Sinne des Wortes ihre Bögen zu spannen und ein facettenreiches Spektrum von Klassik bis hin zu aktuellem Pop zu bieten. Was ihnen am Freitagabend auch mehr als gelang: Denn das, was das Quartett beim Picknickkonzert aus seinen Instrumenten rausholte, war wirklich beeindruckend – vor allem auch deswegen, weil die Musiker jeden Titel speziell für das Cello arrangiert haben.
Das Publikum im Lahntorpark ließ sich rasch von der Spielfreude der vier anstecken und spendete immer wieder Beifall, egal ob für Henry Mancinis „Moon River“, den Filmsoundtrack „Ghostbusters“ von Ray Parker Jr., dem ruhigen Song „Fields of Gold“ von Sting oder dem aktuellen und poppigen „Uptown Funk“ von Mark Ronson. Beeindruckend war auch Herrmanns Eigenkompositionen „Mehr Skateboards für Indien“, die ebenso wie die Arrangements bekannter und zeitloser Pop-Hymnen ein faszinierendes Klangerlebnis war, das für einen besonderen Abend in der Butzbacher Altstadt sorgte.