Niederlassung Gießen zieht positive Jahresbilanz und fördert Digitales / Netto 2100 neue Kunden gewonnen
BUTZBACH/GIESSEN (wiß). Mehr Beratung, mehr Digitalisierung, mehr Baufinanzierung, mehr Wertpapiergeschäft, mehr Kunden, jedoch noch keine Informationen, wie sich die im Februar gestartete „Strategie 2024“ auf die Standorte Gießen und Butzbach der Commerzbank auswirkt. Beim erstmals per Videokonferenz geführten Jahrespressegespräch blickten die beiden Niederlassungsleiter Marcel Bischof (Firmenkunden Mittel- und Nordhessen) und Gerhard Jung (Privat- und Unternehmerkunden) auf das stark von Corona geprägte Jahr 2020 zurück und gingen auf anstehende Veränderungen im Rahmen des Programms „Strategie 2024“ ein, die das Ziel verfolgt „die digitale Beratungsbank für Deutschland zu werden und die führende Position als starker Partner des Mittelstands und von rund elf Millionen Privat- und Unternehmerkunden zu festigen“.
Die angestrebte Kombination von leistungsstarker Direktbank und persönlicher Beratung ist dabei auch ein Ergebnis, des im vergangenen Jahr durch die Coronapandemie beschleunigten Kundenzuwendung zu digitalen Formen. Welche und ob dies Auswirkungen auf die aktuell rund 180 Mitarbeiter umfassende Niederlassung Gießen mit ihren zehn dazugehörigen Filialen in Mittel- und Nordhessen, die von Alsfeld bis in den Lahn-Dill-Kreis sowie von Butzbach über Marburg, Stadtallendorf bis Korbach und Kassel reichen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt. Ebenso wenig konnte Jung angesichts der Einschränkungen der Coronapandemie sagen, wann die Filiale in Butzbach wieder geöffnet wird. Die Filiale ist aufgrund der Pandemie aktuell geschlossen.
Bekannt sind dagegen die Auswirkungen durch Corona, die bei den rund 116 100 Privat- und Unternehmerkunden dazu führten, dass sich diese verstärkt um ihre Geldanlage gekümmert, Beratung gesucht und sich digital aufgestellt haben. Jung verweist auf einen Zuwachs der Banking-App-Nutzer für Privatkunden in der Region um 28 Prozent.
„Insgesamt hat die Niederlassung Gießen netto gut 2100 neue Kunden gewinnen können, wobei ein Drittel über die Onlinekanäle den Weg zur Commerzbank fanden. Wir betreuen hier nun 29 075 Kunden in den Filialen in Gießen und Butzbach“, so Jung. Die Lockdown-Zeit und der Kurssturz im Frühjahr 2020 führten nicht nur zu einer verstärkten Nutzung des sich auf einem Rekordniveau bewegenden Mobilbanking, sondern auch dazu, dass sich Kunden verstärkt mit dem Thema Wertpapiere beschäftigten und so aus Sparern Anleger wurden. Insgesamt hat sich das Depotvolumen der Niederlassung um 2,3 Prozent auf 1,77 Milliarden Euro erhöht.
„Weil wir zu unseren 1125 Firmen- und 13 100 Unternehmenskunden langjährige Beziehungen pflegen, ihre Geschäftsmodelle gut kennen, konnten wir diese auch schnell unterstützen“, erläuterte Bischof und verwies auf den großen Bedarf an KfW-Coronakrediten, die in Höhe von 87 Millionen Euro für in Mittel- und Nordhessen bereitgestellt wurden.
„Die Unternehmen sind gut durch die Krise gekommen. Ich sehe hier keine Insolvenzwelle für die Region auf uns zukommen“, zeigt sich Bischof zuversichtlich, wobei es selbstverständlich auch bei den Unternehmen einige Branchen gab, die es stark getroffen hat, wie der stationäre Einzelhandel, Mode- und Reisebranche, Automotive und Gastronomie während Medizintechnik, Online- und Lebensmittelhandel zu den Gewinnern zählten.
Erkennbar sei auch ein klarer Trend weg vom Bargeld wie auch die massive Nachfrage von Kunden nach veränderter Beratungsformen per Video und Telefon. „Deshalb werden wir auch in Zukunft Beratung per Video anbieten“, versprach Jung.
Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen betrug in der Niederlassung Gießen rund 340 Millionen Euro, das sind nochmal 44 Prozent mehr Neugeschäft als im Vorjahr. Das Gesamtvolumen liegt bei 1,34 Milliarden Euro. Und auch hier zeichnet sich ein Trend ab, achten immer mehr Kunden bei Bau oder Renovierung auf ökologische Aspekte.
Jung und Bischof gingen auf die Strategie 2024 ein, die eine Kombination von leistungsstarker Direktbank und persönlicher Beratung zum Ziel hat. Kunden an rund 450 Standorten sollen noch eine persönliche Beratung zu Angeboten wie Konto, Karte und Ratenkredit erhalten. Kunden mit höherem Beratungsbedarf betreut die Bank an 220 dieser Standorte. Zugleich wird die Rund-um-die-Uhr-Betreuung über Beratungscenter ausgebaut. „Unsere Kunden erreichen uns auf allen Kanälen – digital und persönlich“, so Jung. Im Segment Firmenkunden wird die Commerzbank weiterhin den deutschen Mittelstand, Großunternehmen sowie Auslandskunden mit einem Geschäftsbezug zu Deutschland betreuen.