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Das Licht kommt zuerst nach Gambach

MÜNZENBERG. Das Foto zeigt (v.l.) Eike See (Bürgermeister Wölfersheim), Martin Pfeifer (Gebietsleiter Hessen GVG Glasfaser), Dr. Isabell Tammer (Bürgermeisterin Münzenberg), Olga Schneider (Bürgermeisterin Rockenberg), Lars Poller (Gesamtprojektleiter Hessen GVG) und René Wegner (Projektleiter Bau GVG) beim symbolischen Spatenstich. Foto: thg

Symbolischer erster Spatenstich für Glasfaserverlegung in Münzenberg / Anschlusspunkt am Autobahnkreuz

MÜNZENBERG (thg). Erste Arbeiten haben bereits begonnen. Gestern folgte nun der offizielle und zugleich symbolische erste Spatenstich für den Glasfaserausbau in Münzenberg, aber auch für Rockenberg und Wölfersheim im Rahmen des interkommunalen Projekts. Auf dem ehemaligen Speditionsgelände in der Butzbacher Straße in Gambach nahmen Vertreter der Kommunen und der Vertragspartner die Baugeräte in die Hand. 

Das Unternehmen GVG aus Kiel übernimmt den Glasfaserausbau für das Netz, das dann von der eigenen Marke Teranet betrieben wird, Bau-Generalunternehmer vor Ort ist Wayss & Freytag Ingenieurbau aus Frankfurt. Knapp 100 Kilometer Trasse werden in den drei Kommunen geschaffen, jeweils etwas mehr als 30 Kilometer, hinzu kommen die Verbindungen zwischen den Orten. Das erläuterte der Projektleiter Hessen von GVG, Lars Poller. Ziel ist es, die Arbeiten innerhalb der nächsten 15 bis 18 Monate zu beenden. Die ersten Anschlüsse sollen bereits im ersten Quartal nächsten Jahres freigeschaltet werden. 3600 Wohneinheiten werden in der Stadt versorgt.

Wie Poller erläuterte, liegt der Anschlusspunkt für die Glasfaserleitung am Gambacher Kreuz, daher beginnen die Arbeiten auch im Münzenberger Stadtteil. In der Nähe des Friedhofs wird ein Verteilerpunkt Ende November/Anfang Dezember aufgestellt. Von Gambach über Ober-Hörgern werden die Arbeiten über Münzenberg nach Trais-Münzenberg und dann nach Rockenberg weitergeführt. Dort und in Wölfersheim soll Anfang kommenden Jahres jeweils der Spatenstich erfolgen. 

Negativ aufgefallen waren in den vergangenen Monaten Schwierigkeiten bei der Freischaltung von Glasfaser-Anschlüssen unter anderem in der Stadt Butzbach. Poller wies darauf hin, dass GVG solche Effekte nicht erwarte. „Wir bauen unter Licht“, sagte er. Das bedeutet, dass das Netz vom Verteilerpunkt aus aufgebaut wird, andernorts werde mitunter erst das Netz gebaut und dann sei noch der Anschluss an den Abnahmepunkt erforderlich. 

GVG-Gebietsleiter Martin Pfeifer bedankte sich bei den Kommunen für die partnerschaftliche Zusammenarbeit. Im Oktober 2020 habe man erstmals zusammengesessen. Er sprach von einer „tollen Vermarktung“ im geplanten Versorgungsgebiet. Für die Wirtschaftlichkeit war eine Quote von 40 Prozent der Haushalte eine zu erfüllende Voraussetzung.

Für die Stadt Münzenberg waren Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer und Janek Eckert gekommen, der in der Verwaltung das Projekt koordiniert. Auch Bürgermeisterin Olga Schneider aus Rockenberg und Eike See aus Wölfersheim nahmen teil. 

Tammer sagte, sie sei „verhalten gespannt“, und sie hoffe, dass die Arbeiten reibungslos verlaufen. Die schlechten Nachrichten aus anderen Kommunen, in denen man sich erkundigt habe, bereiteten dennoch Bauchschmerzen. Wichtig sei, dass mit dem Bauleiter ein Ansprechpartner vor Ort sei, der die deutsche Sprache beherrsche und Rückmeldungen geben könne und dafür sorge, dass die Arbeit der fachlich-handwerklichen Praxis entspreche. Der Glasfaserausbau sei ein „dringendes Bedürfnis“ der Menschen. Er sei wichtig für die Infrastruktur und die Weiterentwicklung der Stadt. 

See erinnerte daran, dass die drei Bürgermeister, seinerzeit für Rockenberg noch Manfred Wetz, ein Jahr lang Gespräche geführt hätten, um den richtigen Anbieter zu finden. Er sei zuversichtlich, dass das Projekt nun zu einer Erfolgsgeschichte werde. Es handele sich um eine Infrastruktur-Verbesserung, von der viele profitierten, unter anderem bei der Arbeit im Homeoffice. 

Im „Projekt Wetterau“ der GVG werden in der Regel die Ortschaften angeschlossen, nicht außenliegende Gebäude. In Einzelfällen, wenn die Verbindungstrasse in der Nähe verläuft, sei aber auch das möglich. „Ein paar Adressen fallen heraus“, so Poller. In Rockenberg gebe es eine Kooperationslösung mit der Süwag. In der Regel gebe es aber für die „grauen Flecken“ finanzielle Fördermöglichkeiten, wie Miguel Prieto vom Kommunalvertrieb der GVG sagte. Unter anderem über die Gigabitregion Rhein-Main, in der auch die Stadt Münzenberg Mitglied ist. 

Angesprochen auf weitere Pläne in Richtung Butzbach oder Wetterau sagte Prieto, dass die GVG bezüglich der Versorgung von Griedel und der Kernstadt im Austausch mit dem Butzbacher Bürgermeister Michael Merle stehe. Entschieden sei noch nichts. Über den südlichen Bereich von Wölfersheim sei das nächste Ziel der Glasfaserverlegung der GVG dann Friedberg. 

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