Dem Bund für Volksbildung in Butzbach droht die Vereinsauflösung

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Dem Bund für Volksbildung in Butzbach droht die Vereinsauflösung

BUTZBACH. Das geschäftsführende Vorstandstrio des Bund für Volksbildung will dem Verein mit neuer Führung eine Zukunft geben. Das Foto zeigt ( v.l.) Gerhard Binzer, Klaus-Dieter Fey  und Dr. Christoph Bindhardt. Text + Foto: hwp

Es werden dringend engagierte Bürgerinnen und Bürger für die Vorstandsarbeit gesucht

BUTZBACH (hwpe). Von dem einen oder anderen Verein hat man über Probleme gehört, den Vorstand zu besetzen und in Einzelfällen kam es zur bedauerlichen Auflösung. Dieses Schicksal droht auch dem Butzbacher „Bund für Volksbildung“ bei seiner Hauptversammlung am 28. Oktober 2021 im Bürgerhaus, wenn es nicht gelingt, in der Bevölkerung Bürgerinnen und Bürger kurzfristig für die Idee des Bundes zu finden, die sich dann auch engagieren wollen. 

Der zweite Vorsitzende Klaus-Dieter Fey: „Wir sind leider im Vorstand meist über 80 und können eigentlich nicht mehr unsere Vorstandsämter künftig ausüben. Man sagt so schnell „Überalterung“ dazu, aber so einfach ist es nun auch wieder nicht. Unsere Vorsitzende ist zwar noch im Amt aber seit einem Jahr nicht mehr in der Ausübung. Sie hatte so große Ziele bei Amtsantritt und führte anfangs auch sehr gute Ideen ein – wir waren froh, sie zu haben und sahen den Verein mit guter Zukunft. Nun ist dieser Bericht in der BZ unsere große Hoffnung, Menschen aus Butzbach und Umgebung dafür zu interessieren, bei uns mitzumachen, ein Stück Verantwortung zu übernehmen und mit uns „alten Damen und Herren“ einen Weg aus dem Dilemma zu finden und auch neu zu gestalten!“ 

Nun traf sich der Vorstand „5 vor 12“ leider ohne seine Vorsitzende und nahm den Punkt „Vereinsauflösung“ auf die Tagesordnung der Hauptversammlung. Der Verein wurde in den 50er Jahren in Butzbach neu gegründet und begeisterte Mitglieder wie gern gesehene Gäste mit attraktiven Mehrtagesreisen einmal pro Jahr im Sommer und bis zu 14 Vorträgen (Film, Dia pp.) bekannter Referenten im Winterhalbjahr. Reisen und Vortragsthemen waren über Jahrzehnte echte „Renner“ im Bildungsangebot, das heute sicherlich die eine oder andere zeitgemäße Neugestaltung und Änderung erfahren muss, eine bestimmt lohnende Aufgabe für wirklich interessierte Mitbürger/innen. Volle Unterstützung und eine unverbindliche „Einarbeitung“ so lange wie gewünscht in die „Basics“ in die individuelle Vereinsarbeit des Bundes für Volksbildung und auch darüber hinaus würden die bisherigen Vorstandsmitglieder auf allen Gebieten sicherstellen. 

Alle Akten sind auf dem neuesten Stand, die Kassenführung seit Jahren digital optimiert und positiv im Ergebnis. Die Vorstandswahlen sind erst im April 2022 – Zeit wäre also genug. Klaus-Dieter Fey (stellv. Vorsitzender), Schriftführer Gerhard Binzer und Kassenwart Dr. Christoph Bindhardt können sich nichts Schöneres vorstellen, als Ende Oktober bereits mit neuen Gesichtern den Punkt „Vereinsauflösung“ ad acta zu nehmen und eine gesellschaftspolitisch wichtige ehrenamtliche Arbeit im Rahmen der Volksbildung ganz oder zumindest teilweise in agile Hände geben zu dürfen. Für eine lohnende Aufgabe, denn neben Google und Apps ist auch die weitere Förderung von Allgemeinwissen, das gemeinsame Erleben von Mensch zu Mensch vor Ort, eine keineswegs veraltete Option. 

Wer sich näher und unverbindlich für den „Bund für Volksbildung“ in Butzbach interessiert und sich evtl. ein Engagement vorstellen könnte, kann sich wenden an Klaus-Dieter Fey unter Tel. 06033/-64261 oder per E-Mail: klaus-dieter-fey@web.de. 

Auf der Homepage kann man vorab sehen, welches breite Spektrum diese Art von Kulturarbeit mit Vorträgen unterschiedlichster Prägung bis zur Corona-Pandemie vermittelt wurde (http://bund-fuer-volksbildung-butzbach.de). 2019/2020 gab es unter anderem: Backsteingotik im deutschen Ostseeraum, China – die neue Weltmacht benötigt Energie…, Klima – Versuch einer redlichen Bilanz, Igitt – wer kann den sowas Essen – Kulinarische Erfahrungen auf 5 Kontinenten oder Butzbacher Gaststätten und ihre Geschichten, um nur einige Themen der bislang angebotenen Themenvielfalt zu nennen. 

Nutzen durfte man über die Jahre die Gruppenräume des Kernstadt-Bürgerhauses und zuletzt den katholischen Gemeindesaal gegenüber dem Bürgerhaus bei Besucherzahlen je Vortrag von bis zu 50 Personen. Auch wenn viele Mitmenschen inzwischen leider von jeder ehrenamtlichen Betätigung Abstand nehmen und lieber nur noch bloße Nutzer sein wollen, sollte hier im kulturellen überschaubaren Bereich ein lohnenswertes Engagement möglich sein – wer will den Butzbacher „Bund für Volksbildung“ erfolgreich mit in die kommenden Jahre führen?

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