Planung wird nach 300 000-Euro-Förderzusage verstärkt / 700-Jahr-Stadtrechte-Feier wird nachgeholt
BUTZBACH (thg). Das Land fördert das „Demokratikum“ in Butzbach (die BZ berichtete). Es soll in der Innenstadt die Demokratie erlebbar machen und den Gedankenaustausch dazu ermöglichen. Bürgermeister Michael Merle und Dr. Andrea Soboth und André Haußmann vom Innenstadtmanagement erläuterten nun die nächsten Schritte.
Der Förderbescheid umfasst 300 000 Euro, das sind 85 Prozent der Summe, die für das Demokratikum veranschlagt ist. Nun laufen die Vorbereitungen, die im Herbst verstärkt werden, denn das Programm soll im Jahresverlauf 2023 umgesetzt werden, wenn die Stadt Butzbach auch das Jubiläum 700 Jahre Stadtrechte nachfeiert. Sie wurden 1321 verliehen. Zudem läuft das Demokratikum parallel zum Innenstadt-Entwicklungsprogramm „Lebendige Zentren“. Mit einem Schlosspark-Picknick am Samstag, 10. September, soll dafür die Bürgerbeteiligung fortgesetzt werden. Thema ist dabei unter anderem die weitere Entwicklung des Parks auch in Richtung Spielplatz-Bereich. Die Wünsche der Butzbacher sollen sich auch darin niederschlagen.
Soboth hob den innovativen Charakter des Demokratikums hervor. Für eine moderne Stadtentwicklung brauche es neue Ideen. Für das Projekt gebe es noch keine fertigen Ziele. Die Angebote, die in der Projektskizze beschrieben sind wie Diskursräume oder ein „Demokratie-Lab“ für Kinder, könnten sich noch verändern, und das auch im Lauf des Projektjahrs. Das Demokratikum findet im öffentlichen Raum statt, zwar in der Nähe des Museums, aber nicht im Museum. Im Verlauf unter anderem der Pandemie stellte sich heraus, dass die Begegnung draußen im Freien Vorteile habe. Es gab viele Gelegenheiten unter anderem bei der Innenstadtentwicklung. Die Menschen werden erreicht, sie „machen ihr Herz auf“. Gleichzeitig geht es aber auch um ein offenes Museum, die Museumspädagogik ist ein bedeutendes Element im Demokratikum. Das gesamte Vorhaben soll von der Tradition in die Zukunft eine Brücke schlagen.
Wie der Bürgermeister berichtete, gibt es unter anderem schon Gespräche mit der Büchner-Bühne Riedstadt, die bereits mehrfach in Butzbach Theater spielte mit Bezug zu Büchner und Friedrich Ludwig Weidig und damit zum Thema Demokratie. Die Kontakte gehen bezüglich Weidig auch über das Jahr 2023 hinaus. Unter dem Motto „Lerne Weidig kennen“ könnte Demokratie-Geschichte vermittelt werden. Merle wies auch auf das Kinderparlament hin, das schon Akzente in Butzbach gesetzt habe.
Schon im Jahr 2019 hatte es in der Stadtverwaltung ein Konzept für das Stadtjubiläum gegeben. Die Pandemie stoppte dann das bisher Erarbeitete. Im kommenden Jahr soll es dann ein Jubiläumsprogramm geben.
Der Schutz als „DE-Wortmarke“ gehört mit zum „Demokratikum“. Aus einer Antwort des Magistrats auf eine Anfrage der Linken-Fraktion geht hervor, dass die Kosten für die Anmeldung 290 Euro betragen. Hinzu kommen 1785 Euro an Anwaltskosten. Für die Markenüberwachung fallen für jeweils zwölf Monate weiter rund 1350 Euro an. Entsprechende Mittel stünden im Haushalt zur Verfügung.