„Den Charme der Altstadt erhalten“

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„Den Charme der Altstadt erhalten“

BUTZBACH. Die Butzbacher lieben ihre malerische Altstadt, deren Charme erhalten werden muss. Das fordert der Ortsbeirat der Kernstadt Butzbach in seinem Jahresrückblick. Foto: BZ

Jahresrückblick des Ortsbeirates der Kernstadt Butzbach über Erreichtes und Zukünftiges

BUTZBACH (pm). Zum Jahresende informiert die Ortsvorsteherin Astrid Gerum über die Arbeit des Ortsbeirates der Kernstadt. In sieben Sitzungen und drei Ortsbegehungen hat sich der Ortsbeirat mit sehr unterschiedlichen Themen und Anliegen der Butzbacher Bevölkerung beschäftigt.  

Nach dem Besuch in der Waldsiedlung meldeten sich zwei Kinder, die ihren Lieblingsbaum auf dem Spielplatz „Am Anger“ sehr vermissen, da dieser Baum gefällt werden musste. Auf dem kurzen Dienstweg konnte hier Abhilfe geschaffen und Ende November mit Hilfe der Kinder ein neuer Baum gepflanzt werden. Die Kinder sind jetzt Paten dieser Esskastanie und bekamen von der Ortsvorsteherin jeweils eine Gießkanne mit ihren Namen überreicht.  

Die Ortsbegehung im Degerfeld brachte vielfältige Erkenntnisse. Der Ortsbeirat begrüßt ausdrücklich, dass die drei Hochhäuser weder verkauft noch abgerissen werden, sondern im Besitz der Butzbacher Wohnungsgesellschaft bleiben, nachhaltig umgebaut und saniert werden. Ein weiteres wichtiges Anliegen des Ortsbeirates ist es, die Nahversorgung im Degerfeld zu sichern. Die Reaktivierung und neue Entwicklung des ehemaligen Edeka-Geländes wird hier als eine wichtige Investition in die Zukunft  des Degerfeldes angestrebt. Viele weitere Ideen wurden gesammelt und werden in die Arbeit des Ortsbeirats einfließen.  

Die dritte Ortsbegehung in der Kernstadt wurde von zahlreichen Anwohnern der historischen Innenstadt begleitet. Beim gemeinsamen Rundgang wurde insbesondere die Versorgung der Innenstadtbewohner und Passanten mit den notwendigen Dingen des täglichen Bedarfs besprochen. Nach dem beschlossenen Auszug des letzten fußläufig zu erreichenden Nahversorgers in der Limes-Galerie müsse dringend eine tragfähige Lösung für die Altstadt gefunden werden. Durch die neugeschaffenen Wohngebäude am Bahnhof, auf dem ehemaligen Postgelände und im Kaufhaus Müller ziehen zusätzliche Menschen in die Innenstadt. Die großen Supermärkte am Rande der Stadt seien trotz Anbindung an den ÖPNV nur schwer zu erreichen. Privater Fahrzeugverkehr werde in der Folge generiert und widerspreche eklatant dem Gedanken einer umweltbewussten Lebensweise. Der Ortsbeirat werde sich für die Neuansiedlung eines Lebensmittelgeschäftes in der Innenstadt einsetzen. Das Förderprogramm „Lebendige Zentren“ müsse dabei die treibende Kraft sein. 

„Die Bewohner identifizieren sich mit der Innenstadt als ihrem Wohngebiet und leben gerne dort“, so die Ortsvorsteherin. Doch um den Charme der Altstadt zu erhalten, seien weitreichende Maßnahmen notwendig. Der Hexenplatz mit der ihn umgebenden Stadtmauer und dem Hexenturm seien ihnen als Ruhe- und Erholungsort besonders ans Herz gewachsen. Auch der Lahntorpark als innerstädtische Grünfläche werde von den Butz-
bachern geschätzt, bedarf allerdings schnellstmöglich einer Aufwertung. Als ein großes Problem wurden die fehlenden Anwohnerparkplätze genannt. Das übermäßige Befahren der Fußgängerzone zu allen Tages- und Nachtzeiten, teilweise mit überhöhter Geschwindigkeit, wird vom Ortsbeirat als Risiko angesehen. Die Einführung der Tempo-30-Zone in der Innenstadt sei ein erster Schritt und wurde in der Stellungnahme des Ortsbeirats ausdrücklich befürwortet. Flankierend hierzu nahmen die Ortsvorsteherin und die Mitglieder des Ortsbeirats an der Auftaktveranstaltung des Nahmobilitäts-Checks zur Neuordnung des Verkehrs in Butzbach teil. 

Es müssen sehr differenzierte Maßnahmen ergriffen werden, um den Fußgänger- und Radverkehr in Butzbach auszubauen und sicherer zu gestalten, so der Ortsbeirat. Allerdings müsse die Innenstadt weiterhin gut mit dem Auto erreichbar sein. Zu lange Wege von am Rande liegenden Parkmöglichkeiten zur Wohnung, dem Einzelhandel, den Arztpraxen oder Apotheken wirkten sich nachteilig auf die Attraktivität der Innenstadt als Wohnquartier und Einkaufsort aus. Eine in die Zukunft gerichtete Entscheidung und die Abwägung aller Interessen ist für den Ortsbeirat absolut notwendig. 

Seit diesem Jahr ist der Ortsbeirat mit einer eigenen E-Mail-Adresse ortsbeirat-kernstadt@stadt-butzbach.de und der Bürgerbox am Markplatz zusätzlich erreichbar. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie habe sich dies als äußerst nützlich erwiesen, da so auch Anregungen und Hinweise von Bürgern kontaktlos übermittelt werden konnten.

Das nun zu Ende gehende Jahr war für alle Butzbacher, ob jung oder alt, ein schwieriges Jahr mit dem weitgehenden Verzicht auf den gewohnten Umgang miteinander und vielerlei Unternehmungen.   

Für das Jahr 2021 wünschen die Ortsvorsteherin Astrid Gerum und der gesamte Ortsbeirat allen Butzbachern, dass es ein entspannteres Jahr werden möge, verbunden mit Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Der Beitrag verfällt zur festgelegten VERFALLSZEIT am VERFALLSDATUM.

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