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„Die Geschichten im Kopf müssen raus“

GAMBACH. Jule Hecks neues Buch „Die blaue Stunde“ ist kein Krimi „im Schatten der Burg“, sondern ein Familienroman. Text und Foto: win

Gambacher Autorin Jule Heck lässt in ihren Büchern ihrer Phantasie freien Lauf / Lesung am 19. November

GAMBACH (win). Wenn Jule Heck unterwegs ist, wird sie oft angesprochen. Kein Wunder, die Gambacher Krimiautorin ist beliebt und bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Mit ihrer Krimiserie „Tod im Schatten der Burg“ hat sie sich über die Grenzen der Wetterau hinaus einen Namen gemacht. Wenn die Kommissare „Henne & Co.“ in der Region ermitteln, spielt auch ein gewisser Dackel eine nicht unerhebliche Rolle. Genau wie bei Heck, die sich ein Leben ohne Dackel nicht vorstellen kann. 

Doch Krimis sind nicht die einzige Leidenschaft der Gambacherin. Mit ihrem Mann Gernot hat sie vor einiger Zeit Kurzgeschichten unter dem Titel „kurz und gut“ veröffentlicht. Auch für die „Gazette“ schreibt sie regelmäßig Kurzgeschichten, bei denen es mal kriminell, mal humorvoll, manchmal auch erotisch und auf jeden Fall phantasievoll zugeht. Heck ist Mitglied im Autorenclub Wetterau, der demnächst ein „Pandemiebuch“ herausgibt. Inspiriert von den alltäglichen Wahrnehmungen sprudeln die Ideen, die ihr nicht auszugehen scheinen. Und so lässt sie ihrer Phantasie freien Lauf. „Die Geschichten im Kopf müssen raus“, erklärt sie vergnügt.

„Die blaue Stunde“, ihr neuestes Buch, das gerade erschienen ist, ist zur Abwechslung mal kein Krimi, sondern ein Familienroman, der zwischen 1957 und 2010 spielt. Er handelt von der Entwicklung der Frauen und enthält durchaus autobiografische Züge, gibt die 1957 geborene Autorin unumwunden zu. Treffend beschreibt sie das Leben der Frauen, die sich nach und nach aus dem teilweise engen Korsett der von der Gesellschaft vorgegebenen Rolle befreien.

Heck hat keinerlei Berührungsängste und ist durch und durch publikumsnah. Sie liest mit Vergnügen an ungewöhnlichen Orten: in Backstuben, auf dem Erdbeerhof, auf der Burg oder während einer Krimiwanderung. Sie hat sogar schon einmal Schauspieler engagiert, die sehr zur Freude der wandernden Krimifans die vorgelesenen Szenen während der Wanderung nachspielten. Heck war schon in einem Supermarkt in Dutenhofen oder einem Autohaus zu Gast, wo sie vor sage und schreibe 130 Zuhörern ihre Geschichten zum Besten gab. 

Als nächstes hält sie am 19. November in der Schule in Hoch-Weisel eine Lesung. Und am 20. November wird sie in einer Bad Nauheimer Boutique das Publikum mit ihren Krimis erfreuen. Zurzeit hat die gelernte Verlagskauffrau eine 14-jährige Praktikantin unter ihre Fittiche genommen und führt sie in die Welt der Literatur ein.

Selten hat sie Stillstand oder Langeweile. Auch während des Lockdowns gab es immer etwas zu tun. Trotzdem hat sie in dieser Zeit den Kontakt zu den Menschen sehr vermisst. Die Vorbereitungen für den nächsten Krimi – nach einer Idee einer Freundin – laufen schon. Und was steht ganz oben auf Hecks Wunschliste? „Ich würde gerne mal einen Krimi über Cyber-Kriminalität schreiben“, verrät sie. Den glänzenden Augen zufolge hat sie ihre Fühler wohl schon ausgestreckt.

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