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9. Oktober 2019Die Idee für den Film kommt Drehbuchautor Schraml im Schlaf
Im hessischen Krimi „Irrtum“ sind Butzbacher Schauspieler dabei
BUTZBACH (win). Manchmal ist es nur ein kurzer Weg vom Kopfkino zum Drehbuch. Und wenn man dann seine Freunde für die Idee begeistern kann, ist der Anfang gemacht. Ein Film entsteht. Genauso ist es Frank Schraml ergangen. Der 50-Jährige arbeitet nebenbei als Komparse und Kleindarsteller. Als sein Freund und Schauspielerkollege Sammy Koc ihn auf die Idee bringt, eine kurze Gefängnisverhörszene als Bewerbungsvideo zu drehen, setzt er sich abends hin und schreibt einen Dialog. Ursprünglich als „Showreel“ gedacht, lässt ihn eine Idee nicht mehr los. Schraml schläft eine Nacht darüber – oder besser gesagt – er schläft nicht. Denn in seinem Kopfkino entsteht bereits das Drehbuch zum Film „Irrtum“. Der Stoff reicht für einen zweiteiligen Krimi.
Nicht nur träumen, sondern auch machen
Schraml trommelt seine Freunde und Kollegen zusammen und erzählt ihnen von seiner verrückten Idee, einen Film drehen zu wollen. Rund 70 Schauspieler konnte er mittlerweile für das Projekt begeistern; allesamt engagierte Schauspieler, die bereits Erfahrungen bei professionellen Drehs gesammelt haben. Wie der Kirch-Gönser Timo Nern, zum Beispiel. Auch er hat vor einigen Jahren als Komparse angefangen und ist inzwischen zum gefragten und respektablen Kleindarsteller avanciert. Im Film spielt er einen Häftling, genau wie die beiden anderen Butzbacher Mirco und Joachim Rolshausen. Die Szene wird am 21. Oktober in der JVA in Preungesheim gedreht, die speziell für solche Filmszenen einen separaten Trakt zur Verfügung stellt. Die Drehgenehmigung liegt vor.
Das eigentlich Außergewöhnliche an diesem Projekt ist, dass der Film ohne Produktionsfirma und nahezu ohne Budget gedreht wird. Die Darsteller spielen unentgeltlich und nehmen teils weite Strecken auf sich, um beim Dreh dabei zu sein. Beispielsweise Deborah Muriel Blum, die eine Polizistin spielt, und die extra aus Berlin angereist war. Es sei ein Highlight, wenn Komparsen eine Sprechrolle bekommen, weiß Schraml aus eigener Erfahrung. Deshalb bekomme jeder Darsteller im Film mindestens einen Satz. Über die Szenen werde gemeinsam abgestimmt, die Regie habe aber das letzte Wort, so Schraml.
Auch das Kamerateam, Maske und Security (B.A.B.A. Sicherheitsdienste) – alle arbeiten quasi umsonst. Multitalent Schraml konnte für sein Projekt sogar Tom Barcal gewinnen, der durch die Rolle des Marc „Keule“ Schneider in der RTL-Serie „Alles was zählt“ bekannt wurde. Neben „Fachpersonal für Bild und Ton“, Fotografen usw. spielt auch tierisches Personal eine Rolle, zum Beispiel Hund Toffi, Pferd Gil Geronimo sowie die Papageien Zazou M und Saphira W. Spannung und Action pur sind garantiert. Dafür hat Schraml alle Hebel in Bewegung gesetzt.

Auf dem Foto der Regisseur Frank Schraml, der für sein Projekt Schauspieler Tom Barcal (rechts) gewinnen konnte, der durch die Rolle des Marc „Keule“ Schneider in der RTL-Serie „Alles was zählt“ bekannt wurde. Foto: Alexander Klotz (OrangeProduction)