Dieses Jahr wegen Corona keine Zipfelbrötchen für Sandrosenschüler

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Dieses Jahr wegen Corona keine Zipfelbrötchen für Sandrosenschüler

ROCKENBERG. Die Fotos zeigen das Wappen des ursprünglichen Stifters der Brötchenaktion, Abt Alexander Weitzel, und seinen Grabstein, der in Rockenberg erhalten ist. Fotos: fio

Geschichtsverein Oppershofen bedauert, dass nicht an die Stiftung von Abt Alexander Weitzel erinnert wird

ROCKENBERG (fio). Wegen der Corona-Pandemie fällt der Besuch von Mitgliedern des Kultur- und Geschichtsvereins Oppershofen bei den Rockenberger Schulkindern in diesem Jahr aus. Üblicherweise erhalten alle Schüler der Sandrosenschule in Rockenberg und Oppershofen einmal im Jahr, am 15. Februar, einen so genannten „Zipfelwecken“.

Im Gespräch mit Schulleiterin Anette Nußbaum wurde bedauert, dass die Brötchenaktion in diesem Jahr ausfällt. Die „Zipfelwecke“ werden normalerweise vom Rockenberger Bäcker Kraus gebacken, der sie eigens für diese Aktion kreiert hat. Für den 15. Februar nächsten Jahres hat sich der Vorstand des Geschichtsvereins fest vorgenommen, den Schulkindern „ihre“ Wecken auszuteilen. 

2007 griff der Geschichtsverein mit seiner „Brötchenaktion“ eine Tradition, die schon seit über 80 Jahren ruhte, wieder auf. Erinnert wird an eine Stiftung, die zurückgeht auf das Jahr 1819. In diesem Jahr verfasste der Rockenberger Alexander Weitzel ein Testament und verfügte, dass alle Schulkinder in Rockenberg einmal im Jahr – zu dessen Todestag – ein Brötchen erhalten sollten. Weitzel war der ehemalige Abt von Kloster Arnsburg. Das Testament stammte vom 28. Januar 1819 und bereits gut zwei Wochen später, am 15. Februar 1819, starb er im Alter von 68 Jahren. 

Motiviert durch das Gebot der Nächstenliebe stellte er u.a. für die Armen von Rockenberg ein Kapital von 800 Gulden zur Verfügung. Des Weiteren vermachte er der Kirche seine liturgischen Gegenstände, die er im Jahr 1803 bei der Säkularisation des Klosters Arnsburg von dort mitbrachte. 

Für 200 Gulden sollte jährlich ein Seelenamt an seinem Todestag gefeiert werden. Hinzu kam eine weitere Stiftung: 100 Gulden an die Schulkinder von Rockenberg mit der Auflage, dass jedes Jahr an seinem Sterbetag den Kindern Brötchen verteilt werden sollten. 

Weitzel wurde am 8. September 1750 in Rockenberg als Sohn des Lehrers Georg Andreas Weitzel und seiner Frau Anna Juliana, geborene Schmitt, aus Oppershofen, geboren. Um das Jahr 1769 trat er in die Zisterzienserabtei Arnsburg ein. Zuvor ging er für etwa zwei Jahre nach Mainz, studierte dort an der Universität. Am 18. Dezember 1773 wurde ihm in Mainz die Priesterweihe gespendet. 1799 wurde Weitzel zum 53. und letzten Abt des Wetterauklosters gewählt. 1803 wurden im Reich alle Klöster aufgehoben, so auch Arnsburg. 

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