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Dietrich Fabers famoses Finale 

BUTZBACH. Autor, Kabarettist und Musiker Dietrich Faber ist Botschafter der Regionen Oberhessen und Mittelhessen sowie Gewinner des Wetterauer Kulturpreises 2015. Faber schlüpfte mühelos in die Rolle des Motivationstrainers und späteren Mordopfers Philipp Cuntz.Text + Fotos: win

BUCHSHOW „Sorge dich nicht, stirb!“/Fabers sechster und letzter Band um den Vogelsberger Kommissar Bröhmann 

BUTZBACH (win). Alle guten Dinge sind sechs! Im Herbst vergangenen Jahres erschien Dietrich Fabers sechster und letzter Band der Bröhmann-Krimireihe „Sorge dich nicht, stirb!“ – Kommissar Bröhmann optimiert sich. Doch was wäre das Buch ohne die Show? Am Freitag war der Autor, Kabarettist und Musiker in der Alten Turnhalle zu Gast. Seit Jahren sprengt er in den Buchshows zu seiner erfolgreichen Krimireihe rund um den Hauptkommissar Henning Bröhmann virtuos die Grenzen aller Genres. 

In atemberaubender Geschwindigkeit wechselt er Rollen und Stimmen und erzählt, liest, spielt und singt von den alltäglichen Kämpfen des Lebens. So auch in dieser fulminanten Solo-Show zum großen Finale der Reihe, in der es natürlich ein letztes Wiedersehen mit vielen lieb gewonnenen Figuren der Romanreihe gab: an vorderster Front Manni Kreutzer, der es sich in dieser Show wieder nicht nehmen ließ, einige seiner smarten Country-Folksongs voller schräger Komik und oberhessischer Alltagslyrik aufzuführen. 

Krimi-Lesung, das ist bei Dietrich Faber nicht einfach nur Vorlesen. Es ist ein fabelhafter Mix aus Lesen mit O-Tönen der einzelnen Charaktere und schauspielerischen Szenen sowie musikalischen Einlagen. Beispielsweise, wenn er in die Rolle von Rieke, Hessi oder die des Motivationstrainers und späteren Mordopfers Philipp Cuntz schlüpft. Auch als Ulf, den eine 30-jährige Männerfreundschaft zu Bröhmann verbindet und der auf Handwerker Hubitz schwört, brilliert er. Natürlich darf auch sein Alter Ego Manni Kreutzer nicht fehlen, der versprach: „Da will ich euch vor de Paus noch a Liedche vor die Füß rotze“. Für Manni und den „Minus-Blues“ gab’s viel Applaus.

Nicht nur Dietrich Faber, auch Kommissar Bröhmann ist 50 geworden. Das muss gefeiert werden. Der Kommissar hat extra DJ Nightfighter „aus der großen Stadt“ Gießen angeheuert. Und widersetzt sich damit der Familientradition, an runden Geburtstagen Onkel Willi mit seiner Alleinunterhalterorgel zu engagieren. Jener Willi, ein Schwippschwager dritten Grades oder so ähnlich, tingelt seit Jahren als „Orgel-Willi“ mit einem transportablen Keyboard durch den Vogelsberg und erfreut die Zuhörer mit seinem „Mega-Hit-Medley“, einer super smooth Version von „Highway to Hell“ über „Atemlos“, bis „die Hände zum Himmel“ und „Jump“. 

Das Publikum bog sich vor Lachen. Und es schien, als habe auch Faber selbst Mühe, ernst zu bleiben. Orgel-Willi hat Potenzial und scheint nach Manni Kreutzer ein neuer Stern am Faberschen Comedy-Himmel. Manni Kreutzer kam extra mit dem E-Bike von Schotten Rainrod-West und freute sich wie ein Honigkuchen-Pony auf Henning Bröhmanns Geburtstagsfeier. Manni trumpfte noch einmal musikalisch auf mit „Fluschig, wuschig, weich“ und erhielt viel Applaus. 

Das Fest zu Bröhmanns 50. Geburtstag ist im Buch der rote Faden. Und auch bei der Leseshow drehte sich alles um die Feier zum runden Wiegenfest und nur am Rande um den Mord. Dietrich Faber gelang mühelos und unterhaltsam der Spagat zwischen Comedy und Lesung. Als das begeistert klatschende Publikum am Ende der famosen Lesung eine Zugabe forderte, ließ sich Manni nicht lang lumpen und spielte zum Abschied den „Manni-Waltz“. Gerne nutzten die Gäste anschließend die Möglichkeit, ihr am Büchertisch der Buchhandlung Bindernagel erworbenes Exemplar von Dietrich Faber signieren zu lassen.

BUTZBACH. Faber als „Orgel-Willi“ mit Alleinunterhalterorgel.

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