Zahl der Eheschließungen am 2.2. und 22.2. 2022 überschaubar / Ein Paar wählt Datum gar nicht gezielt aus
Gibt es in der Region einen Ansturm auf Hochzeitstermine an den beiden Schnapszahl-Daten im Februar? Denn am 2.2.2022 und am 22.2.2022 haben Paare die Möglichkeit, sich an einem besonders einprägsamen Datum das Ja-Wort zu geben. Die BZ hat bei Standesämtern in ihrem Verbreitungsgebiet nachgefragt.
„An beiden Terminen haben wir je drei Paare zur Eheschließung“, berichtet Tiziana La Corte vom Butzbacher Standesamt. Sie hätten die Daten bewusst ausgewählt, weil man sie sich so gut merken könne. Ansonsten seien eher Donnerstage, vor allem aber Freitage und Samstage beliebte Termine für Trauungen. Im Durchschnitt heiraten in Butzbach 90 bis 100 Paare, wie La Corte sagt, die seit 2016 Standesbeamtin ist. Im Pandemiejahr 2021 seien es 120 Trauungen gewesen, also „wirklich viel“. Ein Grund sei, dass die Paare die Trauorte sehr gut annehmen, darunter auch Nicht-Butzbacher. Derzeit könne nicht nur im Trauzimmer im Landgrafenschloss geheiratet werden, von November bis März geht das auch im Gewölbesaal des Schlosses. Von Mai bis August soll auch wieder der Museumsinnenhof für die Zeremonie zur Verfügung stehen.
Trauort ist in der Stadt Münzenberg ein besonderes Thema, auch wenn nur der 22.2. bislang von einem Paar gebucht wurde. Das berichtete Standesbeamtin Stefanie Peter. Ihre Kollegin Lisa Schmidt-Weichmann wies darauf hin, dass grundsätzlich überall im Stadtgebiet die Ehe geschlossen werden kann, sei es an offiziellen Orten, im Dorfgemeinschaftshaus, einer Gaststätte oder auch der eigenen Scheune. „Die Leute können kreativ sein, das ist auch in der Pandemie ein Gewinn.“ Einzige Bedingung ist ein „würdiger“ Ort, den die Standesbeamtin vorab besichtigt. „Wir hatten schon tolle Trauungen“, sagte sie , „zum Beispiel bei schönem Wetter in einem Feld mit Blick auf die Burg oder im historischen Dampfzug in Münzenberg“.
52 Trauungen gab es in der Stadt im vergangenen Jahr, so Schmidt-Weichmann. Sehr beliebt sind die Burgtrauungen, zu der sich auch Nicht-Münzenberger anmelden, die am Mittwoch vor Himmelfahrt starten. Einen freien Termin gibt es allerdings nur noch am Samstag, 11. Juni. Für Dezember gibt es beispielsweise noch freie Termine für die Candle-Light-Trauungen.
Auch in Langgöns machen sich die beiden Schnapszahl-Daten kaum bemerkbar. Standesamts-Chef Peter Müller erwartet an jedem Termin jeweils eine Eheschließung. „Es ist recht ruhig, ich vermute, es liegt auch daran, dass Wochentage nicht mehr so beliebt sind bei heiratswilligen Paaren, Freitage und Samstage sind deutlich attraktiver“, weiß er. Der Trend gehe eindeutig zu den Wochenenden. „Wenn da dann eine Schnapszahl auftaucht, gibt es schon mal Häufungen“, erzählt der Standesbeamte.
Den Trend zu besonderen Lokalitäten für eine geplante Traumhochzeit bestätigt Müller. In Langgöns will man diesen Wünschen zukünftig stärker entgegenkommen: „Im Rathaus in Lang-Göns haben wir ein ganz normales, kein besonderes Standesamt. Seit Sommer 2020 gibt es bei uns aber auch die Möglichkeit, im historischen Fachwerkambiente des Alten Rathauses in Oberkleen zu heiraten.“ Weitere Ambiente-Örtlichkeiten, um die individuelle Traumhochzeit rundum gelungen zu gestalten, sollen demnächst folgen, die Planungen hierzu laufen. Insgesamt führt Müller die derzeit geringeren Anfragen für Trauungen auf die Pandemie zurück: „Wir sind immer noch im Corona-Schlaf.“
Dazu passt, dass in Ober-Mörlen überhaupt nur ein Schnapszahl-Termin vereinbart wurde. Wie Standesbeamtin Diana Eckerth berichtet, ging es dem Paar noch nicht einmal um das spezielle Datum, das sei eher Zufall. In einem karneval-affinen Ort wie Ober-Mörlen könnte aber noch eine andere Schnapszahl eine Rolle spielen, der 11.11. Aber auch das hat Eckerth in ihren 20 Jahren in ihrer Tätigkeit so nicht gehabt. Traditionell würden die Paare donnerstags und freitags heiraten. Rund 30 Eheschließungen sind es in der Gemeinde pro Jahr. Im ersten Pandemiejahr 2020 waren es fast 40, im vergangenen Jahr zählte sie etwa 25 heiratswillige Paare. Pandemiebedingt finden die Zeremonien nur im großen Saal im Schloss statt.
Der Rockenberger Standesbeamtin Uschi Vogler liegen für den 22.2. zwei Anmeldungen vor. Das Trauzimmer im Rathaus ist zugleich Sitzungszimmer, daher ist beispielsweise dienstags der Raum am Nachmittag blockiert. Beliebt sind auch in Rockenberg Donnerstage und Freitage, jeweils am ersten Samstag im Monat sind ebenfalls Eheschließungen möglich.
Wegen der Pandemie halten sich die Menschen etwas zurück. Etwa 20 Trauungen pro Jahr gebe es aber in der Gemeinde, meist im kleinen Kreis. Das sei auch gut möglich, weil nur Braut und Bräutigam anwesend sein müssen, Trauzeugen werden schon seit vielen Jahren nicht mehr benötigt.
Häufiger hat es Vogler schon erlebt, dass die Trauung gar nicht am Wohnort Rockenberg, sondern am Urlaubs-
ort stattfindet, beispielsweise auf Norderney. Notwendig sei nur, dass die Anmeldung der Eheschließung am Wohnort erfolgt. Die Trauung kann auch andernorts erfolgen. Auch ein örtlicher Aushang sei nicht mehr notwendig. Wenn alle Unterlagen eingereicht werden, sei aber dennoch für das Standesamt ein Vorlauf von drei bis vier Wochen bis zum Trautermin für die Bearbeitung gut.