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Elf Objekte in Wetterau durchsucht: Betrug mit Corona-Überbrückungsgeld

Verdacht fällt auf Steuerberater und Mitarbeiter eines Steuerbüros / 320 000 Euro Hilfen wurden ausgezahlt

Wetteraukreis (ots). Wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das Landeskriminalamt mitteilen, fanden unter anderem in der Wetterau Durchsuchungen nach Betrugsvorwürfen statt. Es geht um den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Subventionsbetruges im Zusammenhang mit Corona-Überbrückungshilfen. 

Durchsucht wurden 24 Wohn- und Geschäftsräume von zwölf Beschuldigten, darunter elf Objekte im Wetteraukreis. Bei drei Beschuldigten im Alter von 33 bis 65 Jahren handelt es sich laut Mitteilung der Behörden um Mitarbeiter eines Steuerberatungsbüros aus dem Wetterau-kreis. Sie stehen im Verdacht, in den Jahren 2020 und 2021 gemeinschaftlich und arbeitsteilig für mehrere Gewebetreibende aus dem Rhein-Main-Gebiet Anträge auf Corona-Überbrückungshilfen gestellt und in den Anträgen falsche Angaben gemacht zu haben. Mitbeschuldigt ist auch ein 86-jähriger Steuerberater, der verdächtigt wird, den Mitarbeitern der Steuerkanzlei die Nutzung seines Steuerberatertitels gegen finanzielle Beteiligung an den Einnahmen erlaubt zu haben. 

Die Anträge auf die Corona-Hilfen durften seinerzeit nur über „prüfende Dritte“, insbesondere Steuerberater oder auch Rechtsanwälte, eingereicht werden. Die von den Beschuldigten mit falschen Angaben beantragten Überbrückungshilfen sollen sich auf einen Gesamtbetrag von mehr als 750 000 Euro belaufen. 320 000 Euro wurden offenbar ausgezahlt. Weitere Zahlungen wurden dank Überprüfungen des Regierungspräsidiums Gießen und von Finanzämtern verhindert.

An den Durchsuchungen waren mehr als 70 Einsatzkräfte des Landeskriminalamts, der Polizeipräsidien Frankfurt und Mittelhessen sowie der Bezirkskriminalinspektion Lübeck beteiligt. Zahlreiche Beweismittel wie Datenträger wurden sichergestellt. 

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