Soziale Einrichtung in Butzbach mit Corona-Hygienebestimmungen seit gestern wieder geöffnet
BUTZBACH (pe/thg). Nach der Corona-Pause seit dem 17. März öffnete gestern wieder die Butzbacher Tafel ihren Laden im Degerfeld. 105 Lebensmittelkisten haben die Ehrenamtlichen für ihre Kunden gepackt. Unterdessen hat das Sozialministerium mitgeteilt, dass es die Tafeln in Hessen mit insgesamt bis zu 1,25 Millionen Euro zur Deckung der Betriebskosten fördert. Darauf weist der Vorsitzende der Butzbacher Tafel, Wolfgang Effinger, hin.
Voraussetzung für die Wiederöffnung der Butzbacher Tafel ist die Einhaltung der geltenden Hygienerichtlinien während des anhaltenden Corona-Pandemie-Zustands. Die Hinweise zur aktuellen Situation sind auf Deutsch, Türkisch, Russisch und Arabisch am Laden ausgehängt. So dürfen sich nur drei Kunden gleichzeitig im Ausgaberaum des Tafelladens befinden. Eigens angeschaffte und montierte Plexi-
glas-Scheiben trennen die Abholer und die ehrenamtlichen Ausgeber der Waren. Auch die Mund-Nase-Bedeckung ist notwendig. Grundsätzlich haben die Tafel-Mitarbeiter im Umgang mit den Lebensmitteln ohnehin schon mit weitreichenden Hygienevorschriften zu tun. Einer der Gründe für die Schließung im März war allerdings auch das Alter der meist im Ruhestand stehenden Ehrenamtlichen.
Gestern morgen ab halb acht waren zehn Helfer mit dem Sortieren und Räumen der Waren beschäftigt. Vier Fahrer waren unterwegs, um Lebensmittel von den rund 20 Lieferanten zwischen Langgöns, Bad Nauheim und Wölfersheim abzuholen. Supermärkte und Discounter wie Aldi, Lidl, Supermärkte wie Rewe und Edeka Gambach sowie der Hinnerbäcker oder etwa bei überzähligen Eiern oder Kartoffeln auch einzelne Hofläden oder auch Landwirte stellen der Tafel Waren zur Verfügung. Gestern waren unter anderem Oster-Süßigkeiten wie „goldene“ Hasen dabei. 600 Menschen in etwa 200 Haushalten werden versorgt. Die Berechtigung muss schriftlich nachgewiesen werden.
Hessenweit arbeiten circa 5000 Menschen, hauptsächlich ehrenamtlich, in den 57 Tafeln und unterstützen 100 000 bedürftige Menschen mit Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs. Mehr als 80 Prozent der Helfer gehören aufgrund ihres Alters der gefährdeten Gruppe an, was viele Tafeln dazu veranlasste, den Betrieb zu Beginn der Corona-Krise einzustellen. Inzwischen hat über die Hälfte der Tafeln nach Einführung der notwendigen Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen, auf unterschiedliche Art und Weise die Verteilung der Lebensmittel wiederaufgenommen.
Mit Beginn der Corona-Krise sind die Einnahmen der Tafeln teils massiv eingebrochen, wie der Landesverband mitteilt. Doch die laufenden Kosten müssen weiterbezahlt werden.
„Es ist wichtig, dass die hessischen Tafeln weiterbestehen, denn sie unterstützen mit ihrer wertvollen Arbeit viele bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger. Deshalb haben wir eine Überbrückungslösung geschaffen. Mit unserer Förderung stellen wir sicher, dass der Betrieb der Tafeln in diesen für alle Menschen, Unternehmen und Organisationen sehr schwierigen Zeiten weitergeführt werden kann“, erläuterte Sozialminister Kai Klose.
„Die Tafeln in Hessen verteilen 25 000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr an bedürftige Menschen. Wir hoffen, diese Menge trotz- oder gerade wegen der Corona-Krise steigern zu können, da wir mit einem deutlichen Anstieg der Menschen, die zur Tafel kommen müssen, rechnen“, sagte Willi Schmid, Vorsitzender des Tafel-Landesverbands, in seinen Dankesworten an den Minister. Der Ausbau der Logistikkapazitäten sei daher dringend erforderlich und weitere ehrenamtlich Helfer würden auch in Zukunft gesucht.

BUTZBACH. Um 14 Uhr wurde am Dienstag mit der Ausgabe der Lebensmittel im Butzbacher Tafel-Laden an Bedürftige mit Berechtigungsnachweis begonnen. Eine lange Schlange hatte sich vor dem Eingang gebildet. Dabei wurde darauf geachtet, dass sich nur eine bestimmte Personenanzahl in dem Raum aufhielt, der Sicherheitsabstand eingehalten und Mundmasken getragen wurden. Für die mit der Ausgabe beschäftigten Helferinnen und Helfer waren Trennscheiben aus Plexiglas aufgestellt worden. Fotos: BZ
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