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Falsche Polizisten auf A5 und A45

BETRUG — Erneut Ausländer bestohlen / Täter in unterschiedlichen Fahrzeugen erbeuten 3000 Euro

VON DER AUTOBAHN (ots). Falsche Polizeibeamte waren mit ihrer Betrugsmasche auf der Autobahn erfolgreich. Das teilt die Polizei mit.

Auf der A45 fuhr demnach am Samstag gegen 12.50 Uhr ein Serbe mit seinem Gespann in südliche Richtung. Neben ihm erschien plötzlich ein beigefarbener Renault, dessen Beifahrer ihm Zeichen zum Anhalten gab. Da der Beifahrer auf seinem Ärmel ein Symbol ähnlich eines Bundesadlers trug und auf dieses auch zeigte, nahm der Serbe an, dass es sich um eine zivile Kontrolle der Polizei handelte. Am Parkplatz Hardt nahm einer der falschen Polizeibeamten eine Stofftasche aus dem Auto des Angehaltenen an sich und durchwühlte diese und stahl 1000 Euro Bargeld. Als der Serbe an der Richtigkeit der Maßnahme zweifelte und dies auch äußerte, ließen die beiden Kontrolleure von ihm ab und forderten ihn zur Weiterfahrt auf. Den Verlust seiner Barschaft stellte der Betrogene erst nach der Kontrolle fest. 

Zu einer weiteren Kontrolle durch angebliche Polizeibeamte kam es laut Polizeibericht ebenfalls am Samstag gegen 13.20 Uhr. Drei Polen befanden sich auf ihrem Weg über die A5 in Richtung Süden ein junger Mann und seine Eltern. Aus einer hellgrünen Limousine heraus zeigte man ihnen eine Art Ausweis und gab Anhaltezeichen. Im Glauben, es handele sich um eine Zivilstreife der Polizei, folgten die Polen der Limousine auf den Parkplatz „Spießwald“. Die beiden Zivilisten, die an das polnische Fahrzeug herantraten, gaben sich als Polizeibeamte aus. Sie sprachen zunächst Deutsch und schließlich Englisch. Sie seien auf der Suche nach Drogen. Während des Gesprächs öffnete einer der angeblichen Gesetzeshüter den Kofferraum. Außerdem forderten die beiden die polnischen Urlauber dazu auf, ihre Geldbörsen auszuhändigen.  

Verdacht schöpften die polnischen Reisenden, als die Kontrolleure Bargeld aus den Börsen entnahmen und mit 2000 Euro Beute über die A5 in Richtung Frankfurt flohen. 

Bereits elf Fälle solcher falscher Polizeibeamter auf Autobahnen sind beim Polizeipräsidium Mittelhessen bislang registriert, teilt die Pressestelle mit. Die Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen. Immer handelt es sich um ausländische Opfer. Immer wird der Anschein erweckt, dass es sich um eine Kontrolle ziviler Polizeibeamter handelt. Dabei gibt es bislang keine Hinweise auf ein immer gleiches Tatfahrzeug. Die Autos der Betrüger unterscheiden sich jeweils in Farbe und Typ, verfügen aber alle über ausländische Kennzeichen. 

Die Polizei appelliert an die Bevölkerung: „Seien Sie aufmerksam auf Autobahnen und Rastplätzen. Melden sie Kontrollen von ausländischen Fahrzeugen, die ihnen seltsam vorkommen, sofort der Polizei. Durch zeitnahe Mitteilungen besteht die Möglichkeit, die Straftäter noch anzutreffen und festzunehmen, bevor sie sich einem Zugriff entziehen können.“ Hinweise erbittet die Polizeiautobahnstation in Butzbach unter Tel. 06033/7043-5010. 

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