MASCHE – Betrüger nehmen Engländern und Italienern an A5 und A45 Geld ab / Autobahnpolizei sucht Zeugen
BUTZBACH (ots). Auf ihrer Reise durch Deutschland wurde eine britische Familie auf der A5 Opfer dreister Betrüger. Das berichtet die Polizei. Am Sonntag gegen 18.00 Uhr stoppten sie mit ihrem in Großbritannien zugelassenen blauen Toyota Prius zum Tanken auf der Raststätte Wetterau-Ost. Kaum hatten sie die A5 in Richtung Kassel wieder befahren, setzte sich ein Auto links neben sie. Der Beifahrer zeigte eine Art Ausweis und machte durch Gesten deutlich, dass die Briten ihnen folgen sollten.
An der Anschlussstelle Ober-Mörlen verließen sie die Autobahn und stoppten. Der Beifahrer stellte sich den Touristen als Polizist vor. Er fahnde nach Schmugglern, so der angebliche Ermittler und forderte Geldbeutel und Handtaschen. Noch bevor die Opfer richtig registrierten, was passierte, griff er sich englische Banknoten und Euroscheine, rannte zu seinem Wagen und fuhr davon.
Der falsche Polizeibeamte und ein zweiter Täter im Fluchtwagen stammen nach Einschätzung der Briten aus dem südeuropäischen Raum. Beide waren dunkelhaarig. Der „Polizist“ war ca 1,70 Meter, von untersetzter Statur und hatte einen Schnurrbart. Er trug eine braune Jacke und eine braune Hose. Weitere Angaben zum zweiten Täter im Wagen oder zu dem von den Betrügern benutzten Fahrzeug können die Opfer nicht machen.
Zweiter Fall auf der A45 bei Wetzlar
Auf der A 45 schlugen ebenfalls falsche Polizisten zu. Ob es sich dabei um ein und dieselbe Tätergruppe handelte, kann im Moment nicht gesagt werden. Zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr hielt auf dem in Richtung Dortmund, zwischen den Anschlussstellen Wetzlar-Ost und Wetzlarer Kreuz, gelegenen Parkplatz „Vogelsang“ ein italienisches Pärchen mit ihrem Wohnmobil. Sie saßen in der Fahrerkabine, als in unmittelbarer Nähe ein dunkler Pkw mit polnischer Zulassung und drei Insassen einparkte.
Zwei der Männer stiegen aus – einer ging auf die Beifahrerseite des Wohnmobils und sprach die Touristen an, der zweite blieb abseits stehen und beobachtete die Umgebung. Zunächst fragte der Unbekannte, ob sie Deutsch sprächen. Sie verneinten in Englisch, und der Unbekannte wechselte ins Englische. Er gab sich als Polizist aus und forderte die Fahrzeugpapiere. Anschließend bat er um die Geldbörsen und Handtasche, um diese angeblich nach Drogen zu durchsuchen. Sofort nahm er sämtliche Banknoten aus dem Portemonnaie. Die Italiener wurden stutzig und forderten ihn auf, seinen Dienstausweis zu zeigen. Jetzt ließ er Geldbörsen und Handtasche fallen, rannte mit rund 800 Euro Bargeld zu dem Pkw und flüchtete mit seinen Komplizen.
Der falsche Polizist war zwischen 1,70 und 1,80 Meter groß und von kräftiger, dicklicher Statur mit rundem Gesicht. Er trug ein blaues T-Shirt mit einem Emblem auf der linken Brustseite. Sein Komplize, der während des Gesprächs die Umgebung im Auge behielt, war etwa gleich groß, schlank und hatte einen kurzen Kinnbart. Eine Beschreibung des dritten Täters im dunklen Pkw können die Opfer nicht abgeben. Zudem können sie keine weiteren Angaben zu dem Fluchtwagen machen.
In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen und fragt:
Wer hat die falsche Polizeikontrolle am Samstagabend gegen 18.00 Uhr an der Anschlussstelle A5 „Ober-Mörlen“ beobachtet?
Wem sind die Ereignisse an dem italienischen Wohnmobil zwischen 17.30 und 18.30 Uhr auf dem Parkplatz „Vogelsang“ der A45 aufgefallen?
Wer hat sonst in diesem Zusammenhang Beobachtungen gemacht oder ist von falschen Polizisten kontrolliert worden?
Hinweise nehmen die Ermittler der Polizeiautobahnstation in Butzbach, Tel. 06033/70430 entgegen.