„Frühzeitig um die Sicherung der Schülerbeförderung kümmern“

Beteiligung zum Werkstattneubau der HLB in Butzbach startet am Montag
5. Januar 2023
Schneller Fahndungserfolg der Polizei
6. Januar 2023

„Frühzeitig um die Sicherung der Schülerbeförderung kümmern“

Offener Brief von Eltern aus 29 Wetterauer Schulen mit Vorschlägen soll politische Diskussion fördern

WETTERAUKREIS (pm). Im Herbst hatte der Schulelternbeirat des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums Büdingen die Politik auf akute Probleme bei der Schülerbeförderung hingewiesen. Seinerzeit hatten die Verantwortlichen deutlich gemacht, dass sie für die Zukunft noch deutlich größere Probleme bei der Schülerbeförderung aufkommen sehen als bisher. Nach längerer Diskussion hat der Beirat einen offenen Brief verfasst, der sich mit den Perspektiven der Schülerbeförderung auseinandersetzt. Ziel ist es, dass die politische Diskussion rechtzeitig angestoßen wird. Eltern und Beiräte von 28 weiteren Wetterauer Schulen haben ebenfalls unterschrieben, darunter Vertreter von Haingrabenschule Nieder-Weisel, Sandrosenschule Rockenberg, Schrenzerschule Butzbach, Weidigschule Butzbach und Wintersteinschule Ober-Mörlen.
„Schon durch die Schulpflicht einerseits und die Schließung kleinerer Schulstandorte andererseits, die eine Schülerbeförderung nötig macht, sehen wir Politik und Verwaltung in der uneingeschränkten Verantwortung, eine zuverlässige Schülerbeförderung sicherzustellen“, heißt es im Brief. Die Eltern möchten wissen, welche Schlüsse der Wetteraukreis aus der „bereits heute vielerorts schwierigen Situation bei der Schülerbeförderung sowie aus den absehbar noch schlechteren Perspektiven zieht und wie er darauf reagiert, um kurz-, mittel- und langfristig eine zuverlässige Schülerbeförderung sicherzustellen“.
„Ergebnisoffen“ soll eine Rückkehr zum Schulbussystem anstelle des reinen Linienbussystems geprüft werden. Die Vergabebedingungen bei Vergaben der Beförderungsleistungen von der VGO sollten überarbeitet werden, „auch wenn dadurch erstmal Kosten steigen; am billigsten ist unserer Überzeugung nach nicht immer am günstigsten“. Kriterien wie Ortsansässigkeit von Anbietern, Erfahrung und Zuverlässigkeit sollten eine Rolle dabei spielen, aber beispielsweise auch eine angemessene Bezahlung der Busfahrer, der tadellose Zustand der eingesetzten Busse und deren GPS-Überwachung. „Darüber hinaus wünschen wir uns kleinere Vergabevolumen, um kleineren Unternehmen einen Zugang zu ermöglichen, kürzere Laufzeiten, um langjährige Bindungen an Schlechtleister zu vermeiden, sowie die Prüfung von Bankbürgschaften zur Durchsetzbarkeit von Vertragsstrafen“, so die Eltern.
Sie halten die Definition eines Maßnahmenkataloges für den Fall, dass die Schülerbeförderung durch Beauftragung und Auftragsvergaben nicht funktioniert, für erforderlich. Eine Ersatzbeauftragung soll nicht nur für ganze Linien oder Bündel, sondern auch für einzelne Fahrten möglich sein, ausnahmsweise sollten auch Reisebusse eingesetzt werden können. Für den Fall, dass Eltern, Fahrgemeinschaften oder Dritte Fahrten übernehmen, müssten (Ersatz-) Ansprüche oder eine Kostenübernahmeregelung definiert werden. „Und es muss die Frage nach den Folgen für die Schulpflicht beantwortet werden, wenn die Schülerbeförderung gestört ist und Eltern nicht in der Lage sind, eine Ersatzbeförderung sicherzustellen.“
Weiter wünschen sich die Eltern den Aufbau eines Informationssystems, das bereits frühmorgens zuverlässig über ausfallende oder erheblich verspätete Busse informiert, so dass Schüler nicht unnötig an den Haltestellen warten und Eltern die Möglichkeit einer Ersatzbeförderung haben. Erkrankungen von Fahrern oder beispielsweise wetterbedingte Ausfälle stünden frühzeitig genug fest.
„Wir begrüßen die Existenz der Busschule und halten einen Ausbau für wünschenswert.“ Dabei werden Schüler niedrigschwellig in die Abläufe der Schülerbeförderung eingewiesen. Allerdings bestehe dieses Angebot nicht flächendeckend, die Fortsetzung über das Jahr 2023 hinaus scheine unklar zu sein.

Comments are closed.