Für das Butzbacher Tierheim ist Planungssicherheit notwendig

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Für das Butzbacher Tierheim ist Planungssicherheit notwendig

BUTZBACH. Ortstermin im Tierheim: Bürgermeister Michael Merle, Lisa Bässler (Vorstand), Hanne Kolb (1. Vorsitzende) und Hund Kalle sowie die Vertreter des Ausschusses für Jugend, Kultur, Soziales, Bürgeranfragen und Sport (oberes Foto). Text + Fotos: win

Ausschuss für Jugend, Kultur, Soziales, Bürgeranfragen und Sport tagte im Tierheim 

BUTZBACH (win). Die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Kultur, Soziales, Bürgeranfragen und Sport und Bürgermeister Michael Merle trafen sich am Samstag im Tierheim Butzbach zu einer öffentlichen Sitzung, um sich einen Überblick über die Situation des Tierheims zu verschaffen. Ausschuss-Vorsitzender Klaus Hübner hatte nach einer vorangegangenen Sitzung, in der es um die Zukunftssicherung des Tierheims ging, zu diesem Ortstermin eingeladen. Ein weiteres Thema war die erneute Nutzungsmöglichkeit einer bereits früher vom Tierheim genutzten Grünfläche, die im Eigentum der Stadt steht und momentan brach liegt.

Begrüßt wurden die Ausschussmitglieder von der 1. Vorsitzenden Hanne Kolb, Tierheimleiterin Lisa Bässler und Schatzmeister Michael Stephan. Bei einem Rundgang stellten sie zunächst Unterbringung und Auslaufmöglichkeiten der Hunde vor und berichteten vom vielfältigen Arbeitsalltag. Im hinteren Bereich des Geländes befindet sich der Freilauf der Hunde. Hier wird mit den Hunden regelmäßig trainiert und gearbeitet, um sie für eine Vermittlung fit zu machen. Es werden dort aber auch Hundeworkshops für interessierte Halter und ihre vierbeinigen Lieblinge veranstaltet. 

Im Obergeschoss des über 60 Jahre alten Gebäudes befindet sich die Katzenstation. Von dort haben die Katzen direkten Zugang zum Freigehege am Haus. Dank einer Spendeninitiative schnuppern die aktuell ca. 40 im Tierheim Butzbach beherbergten Katzen nun regelmäßig Freiluft. In Kürze wird es wieder richtig eng dort werden, wenn unzählige Frühjahrskatzenbabys abgegeben werden, weiß Kolb aus Erfahrung. 

Tierheim strebt nachhaltige Zukunftsplanung an

Der Fortbestand des Tierheimes konnte bisher durch Spendeneinnahmen und den hohen ehrenamtlichen Einsatz der Mitarbeiter gesichert werden. Doch die Grundvoraussetzung für eine professionelle Betreuung der Tiere ist eine nachhaltigere finanzielle Sicherung zur Deckung der Fixkosten. So erfreulich die Spendensituation bislang war, ist sie doch nicht beeinflussbaren Schwankungen unterworfen. Das kann ein Tierheim bisweilen in eine prekäre Lage bringen. Das Tierheim Butzbach stand 2017 kurz vor der Insolvenz, die nur durch großen ehrenamtlichen Einsatz verhindert werden konnte. Das darf nicht wieder passieren, sind sich alle einig.

Seit 1. April Doppelspitze

Das Tierheim ist ein unternehmerischer Betrieb, dessen Mitarbeiter 365 Tage im Jahr rund um die Uhr im Einsatz sind. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass eine hauptamtliche Stelle nicht ausreichend ist. Abgesehen von der Betreuung der Tiere und deren gewissenhafter Vermittlung gilt es, einen entsprechenden Verwaltungsapparat professionell zu führen. Der administrative Aufwand ist enorm. Um den Anforderungen gerecht werden zu können, haben seit April Lisa Bässler (ausgebildete Bürokauffrau und Nagerexpertin) und Sandra
Hänig (ausgebildete Tierpflegerin mit Zusatzausbildung für Tierverhaltenspsychologie) als Doppelspitze die Verantwortung für das Tierheim übernommen. Dies entspannt die Situation auch für die vielen ehrenamtlich Tätigen, die bisher neben dem Beruf bis zu 16 Stunden in der Woche zusätzlich im Tierheim sind. Auch andere, vielfältige Aufgaben können wesentlich besser bewältigt werden. Um dieses Konzept jedoch durchhalten zu können, bedarf es einer solideren Grundsicherung.

Mehr Grünfläche benötigt

Ein weiterer Diskussionspunkt war die erneute Nutzungsmöglichkeit einer bereits früher vom Tierheim genutzten Grünfläche, die im Eigentum der Stadt steht und momentan brach liegt. Lange Jahre war sie vom Tierheim gepachtet, bis sie verkauft wurde und eine Nutzung nicht mehr möglich war. Inzwischen wurde das Grundstück erneut verkauft und gehört nun wieder der Stadt. Bürgermeister Merle teilte mit, dass zunächst der B-Plan angepasst werden müsse, bevor über die weitere Nutzung entschieden wird. 

Ziele des Tierheims

Das Tierheim möchte die Rudelhaltung bei den Hunden aufrecht erhalten, die professionelle Versorgung der Katzen und Kleintiere sicherstellen und Hilfe bei der Eingliederung der Abgabetiere leisten. Ein Konzept zur Reduzierung der Tierarztkosten ist ebenso angestrebt wie der Wunsch soziales Engagement nicht einstellen zu müssen.

Im oberen Stockwerk des Tierheimgebäudes befindet sich das Katzenhaus.

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