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Für ein selbstbestimmtes Leben

VERSAMMLUNG – Sprechen-Hören-Lernen-Fördern in Butzbach / „UN-Konvention macht es nicht einfacher“

BUTZBACH (wiß). In der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Sprechen-Hören-Lernen-Fördern (SHLF) wurde im Hotel „Deutsches Haus“ in Butzbach Landesvorsitzender Hans-Jürgen Jung (Linden-Leihgestern) für seine 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. Stellvertretende Landesvorsitzende Ursula Häuser (Linden-Leihgestern) zeichnete ihn aus. 

Zuvor hatte Jung in seinem Rechenschaftsbericht darauf verwiesen, dass der Landesverband der einzige Verband in Hessen sei, der explizit die Interessen von Menschen mit Lernbehinderungen vertritt. Dies sei durch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Hinblick auf Inklusion nicht einfacher geworden. Die SHLF müsse feststellen, dass jeder unter Inklusion etwas anderes zu verstehen scheint. Die Positionen des Verbandes werden in Gespräche mit Politikern, Mitarbeitern der Ministerien und anderen wie etwa Reha-Trägern eingebunden und verdeutlicht. Aktuell setze sich der Landesverband mit dem Entwurf der Richtlinie der Kultusministerkonferenz zum Schwerpunkt Lernen auseinander und hat dazu eine Stellungnahme abgegeben. 

„Schwerpunktthemen bleiben in unserer Verbandsarbeit Früherkennung, Frühförderung, Bildung, Ausbildung und selbstbestimmtes Leben mit einer Sprach-, Hör- oder Lernbehinderung in der Gesellschaft. Hinzu kommt vermehrt auch der Aspekt Gesundheit. Menschen mit einer Lernbehinderung und deren Angehörige in unserem Verband bilden inzwischen den größten Anteil“, so Jung. 

Darüber hinaus habe sich ein Projekt für SHLF mit der Kreisvolkshochschule (KVHS) in Lich ergeben. Der Schwerpunkt sei auf das Leben im Sozialraum, besonders auf barrierefreies lebenslanges Lernen gerichtet. Im Rahmen dieser Zielvereinbarungen finden regelmäßige Treffen mit den Mitarbeitern der KVHS statt. „In diesen wird intensiv an pädagogischen Angeboten für alle gearbeitet.“ Inzwischen ist diese Zielvereinbarung um die Volkshochschule Wiesbaden und den Bildungsträger Main-Kinzig erweitert worden. Ebenfalls ist der hessische Volkshochschulverband der Vereinbarung beigetreten. „Ziel ist nicht nur ein barrierefreier Zugang räumlich, sondern vor allem die Möglichkeit der Weiterbildung und des Zugangs zu Kursen, die von der Volkshochschule angeboten werden. Stark nachgefragt werde das Beratungsangebot für Menschen mit Lernbehinderungen und ihre Angehörigen, während die anderen beiden Bereiche rückläufig sind. 

Der Landesverband zählte Ende vergangenen Jahres 17 Vereine und 150 Einzelmitglieder. Die seit einigen Jahren abnehmende Zahl ist auf die Veränderung in der Schullandschaft durch die inklusiven Schulbündnisse zurückzuführen. „Eine Herausforderung in den nächsten Jahren wird der Aufbau von neuen Selbsthilfegruppen sein, in denen sich alle – Eltern, Kinder und Jugendliche, aber auch Experten, austauschen können“, so Jung.

 

 

 

 

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