Für Skaterpark in Butzbach soll Planung aufgenommen werden

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Für Skaterpark in Butzbach soll Planung aufgenommen werden

Stadtverordnetenversammlung fasst Grundsatzbeschluss / Zielgruppe wird in Prozess einbezogen

BUTZBACH (thg). Einstimmig votierten die Butzbacher Stadtverordneten für die letzten Beschlussvorlagen des Jahres in ihrer Sitzung am Dienstag im Bürgerhaus Butzbach. Das gilt sowohl für die Überweisung des Haushaltsentwurfs 2022 in den Haupt- und Finanzausschuss als auch für die Ablehnung des Kaufs der ehemaligen Polizeistation, die Mehrausgaben für die Bankettpflege (Berichte folgen) und einen Grundsatzbeschluss für eine Planung und dann auch einen Bau einer Skateranlage in Butzbach. 

Skaten in einem Verein, das ist zukünftig in Butzbach möglich. Das kündigte Jan Zechmeister als Interessenvertreter der „Skater-Community“ bereits vorige Woche in der Ausschusssitzung an. Der aufstrebende und auch bei Olympia ausgetragene Skateboard-Sport hat aber in Butzbach ein Problem: Die einzige bestehende Anlage in der Stadt steht in Ostheim und ist „in die Jahre gekommen“, genügt den modernen Anforderungen der „Rollsportarten“ (Zechmeister) nicht mehr. 

Svenja Nicolin (CDU) betonte in den Sitzungen, dass sie hinter dem Projekt stehe, allerdings nicht schon gleich 400 000 Euro Baukosten in den Beschluss aufnehmen wolle, der zunächst 12 000 Euro Planungsmittel vorsieht. Haushaltsrechtlich sei ein solcher Grundsatzbeschluss aber erforderlich, wie Achim Thiel, Leiter der städtischen Finanzabteilung, berichtete, weil sonst das Geld nicht als Investition, sondern aus dem laufenden Haushalt ausgegeben werden müsse. Die Mittel für den Bau dürften erst veranschlagt werden, wenn die Planung vorliege. Die Baukosten kämen erst in den Jahren ab 2023 ins Investitionsprogramm. Bürgermeister Michael Merle wies darauf hin, dass in den Beschluss über Standort und Bau die Stadtverordnetenversammlung einbezogen werden müsse. 

Zechmeister berichtete im Ausschuss, in dem er auch auf Fragen einging, von einer Gruppe von 60 bis 80 Skatern, BMX-, Inliner- und Scooterfahrern unterschiedlichen Alters, die zusammenkommen und unter anderem in den Osteraktivwochen der Stadt Kurse anbieten. Die Gruppe richtet sich an Anfänger und Fortgeschrittene. Die Basis des Fahrens, aber auch des richtigen Fallens werde vermittelt, auch Veranstaltungen wie an der Schrenzerschule gibt es, dazu einen Graffiti-Workshop. „Wir haben ein Riesen-Netzwerk“, sagte Zechmeister. Über den Sport könnten auch beispielsweise Flüchtlinge integriert werden. 

Es sei „ungemein wichtig“, dass die Anlage von Spezialisten gebaut werde. Ebenso wichtig sei es, dass die Jugendlichen beteiligt werden, damit das gebaut wird, was gewollt wird und somit garantiert, dass die Anlage genutzt wird. Spezielle Betonarbeiten seien erforderlich, keine Fertigelemente. Auch Stahlgestelle, die viel Lärm verursachten, sah Zechmeister kritisch. 

Etwa 400 Quadratmeter Fläche benötige solch eine Anlage. Bezüglich des Lärms sollte sie nicht nahe einer Wohnbebauung, sondern eher außerhalb liegen, aber auch für Jugendliche gut erreichbar sein. Öffnungszeiten über 18 Uhr hinaus seien wünschenswert, damit auch Berufstätige noch Gelegenheit zum Skaten nach Feierabend hätten. In Frankfurt gebe es unter der Friedensbrücke eine Anlage, die deutschlandweit und darüber hinaus Skater anzieht. 

Nicolin hatte im Ausschuss angeführt, dass je nach Standort für die Fläche Zusatzkosten entstehen. Marion Stahl (FDP) verwies auf das Budget. Von Heike Roth (Grüne) kam der Hinweis, dass in der Planungswerkstatt zum Vicus Romanus das Projekt Skaterpark am häufigsten genannt worden sei. 

Walter Strasheim-Weitz (Linke) kritisierte, dass die CDU offenbar „eine Bremse einbauen“ wolle. Aber nun habe man seit langer Zeit die Möglichkeit, Jugendliche abzuholen, für die jahrelang nichts getan worden sei. 

Dem widersprach Stefan Schepp (CDU) vehement. In den vergangenen Jahren sei enorm investiert worden in Kitas, Schulen, Musikschule und Vereinsförderung. Dies unterstrich sein Fraktionsvorsitzender Stefan Euler auch in der Parlamentssitzung. 

Euler sagte aber auch, dass die Pflege bestehender Sportanlagen in der Stadt und die Schaffung der Kunstrasenplätze Priorität habe. „Wir müssen klar artikulieren, was wir uns in Zukunft leisten können.“ 

Dass die Vereine auf die Kunstrasenplätze warteten und sie wichtig seien, bestätigte Vera Dick-Wenzel (SPD). Aber das eine zu machen, bedeute nicht, dass das andere in Nachteil gerate. Die Verquickung von Skateanlage und Keltenhof verstehe sie nicht. Eine Skateanlage richte sich an Jugendliche, die nicht in klassischen Sportvereinen organisiert sind und zudem an eine größere Altersgruppe. 

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