Nächste Schritte für Nahversorgung, Feuerwehr und Gewerbeansiedlung in „Rockenberg Süd“
ROCKENBERG (thg). Mit einem Paket von Beschlüssen hat die Rockenberger Gemeindevertretung die Projekte „Burgweg“ und „Rockenberg Süd“ weiter vorangetrieben. Das Feuerwehrhaus soll entsprechend der vorgelegten Planung mit Blick auf Einsparungen in Angriff genommen werden und der Gemeindevorstand soll mit dem Bauträger für Handelsimmobilien, „Ratisbona“, einen Kaufvertrag über ein Grundstück für den neuen Supermarkt unterzeichnen. Die Entscheidungen fielen allesamt einstimmig.
Bevor allerdings der Vertragsunterzeichnung zugestimmt wurde, beriet das Parlament noch über den Quadratmeterpreis. Der Ausschuss hatte bereits dem Verkaufspreis von 130 Euro zugestimmt. In der Aussprache einigten sich die Gemeindevertreter nach einer Sitzungsunterbrechung darauf, für verbleibende Gewerbeflächen im „Burgweg“ in Bezug auf den Verkaufspreis den Betrag von 130 Euro als Mindestpreis zu beschließen. Bürgermeisterin Olga Schneider teilte mit, dass nach der Zustimmung ein Termin für die Vertragsunterzeichnung mit Ratisbona ausgemacht wird. Gespräche zwischen Unternehmen und dem Nahversorger liefen bereits.
Für das Feuerwehrgerätehaus beider Ortsteilwehren, hatten die Planer im Ausschuss die aktualisierte Planung vorgelegt. Kosten von 5,7 Millionen Euro weist nun die aktuelle Kostenschätzung aus. Nach der Diskussion waren sich die Fraktionen einig, dass der Bau auf Grundlage dieser Planung beschlossen werden soll. Teils sollen aber Bestandteile optional ausgeschrieben werden.
Als die drei größten Posten, die weggelassen werden könnten, nannte Bürgermeisterin Schneider auf Nachfrage die Vorbereitung einer Schlauchwaschanlage für 105 000 Euro, den Übungsturm für 160 000 Euro und den Waschplatz für 80 000 Euro. Der Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses, Harald Simon (Dorfpartei), erinnerte daran, dass die Feuerwehren zugesagt hatten, sich mit Eigenleistungen zu beteiligen. Unter anderem ging es um die Übernahme gebrauchter Schalttische der Friedberger Feuerwehr.
Nach dem Beschluss könne der Bauantrag eingereicht werden und die Planer weiterarbeiten, unter anderem an der Ausschreibung. Baubeginn sei nach Abschluss der Erschließungsarbeiten voraussichtlich im Mai kommenden Jahres, so Schneider.
Einstimmig votierte das Parlament für „Burgweg“ als Straßenname für die Stichstraße, die Supermarkt, Feuerwehr, Schule und Seniorenwohnen sowie Ärztehaus an die Landesstraße anbinden soll inklusive Wendhammer. Uneinigkeit gab es bei der Benennung des neuen Straßenabschnitts in „Rockenberg Süd“. Der Vorschlag „Igelwiese“ war im Ausschuss befürwortet worden. Aus der CDU kam indes der Vorschlag, auch den neuen Bereich als Siemensstraße zu bezeichnen.
Kritisch sahen das Dorfpartei und SPD, aber auch der Haupt- und Ordnungsamtsleiter Alexander Gnau, wie Schneider berichtete. Denn mit der „Verlängerung“ der Siemensstraße würde eine Art „E“ in der Straßenführung entstehen. Das mache es im Notfall schwierig für Rettungsdienste, schnell die richtige Adresse anzufahren. Auch im täglichen Geschäftsablauf der Gewerbebetriebe wäre es praktischer, eine neue Bezeichnung zu wählen. In Oppershofen sei im übrigen die Sudetenstraße aufgeteilt worden und der Theo-Lang-Weg eingerichtet worden wegen ähnlicher Lage. Die Mehrheit entschied sich schließlich für den Vorschlag „Wetterstraße“ von Vanessa Langsdorf (Dorfpartei).
Nachdem das Unternehmen IWG im Ausschuss sein Konzept für ein Ärztehaus präsentiert hatte, fand ein Gespräch mit einem weiteren möglichen Investor statt, informierte die Bürgermeisterin. Inhalte werden in der nächsten Sitzung vorgestellt.
Für das betreute Wohnen gibt es ebenfalls einen weiteren Interessenten. Ein Gespräch mit dem Gemeindevorstand soll stattfinden, so Schneider. Die Interessenten Graubert/Rademacher hätten vorgeschlagen, das Ärztehauskonzept und die Apotheke im Komplex für betreutes Wohnen unterzubringen. Dies sei laut Bebauungsplan nicht möglich, so Schneider.
Wie die Bürgermeisterin mitteilte, hat die Verwaltung die an „Rockenberg Süd“ interessierten Gewerbetreibenden angeschrieben, um ihr Vorhaben zu konkretisieren. Bis zur Sitzung waren 14 schriftliche Bewerbungen eingegangen. Nach der Auswertung der Unterlagen wird das Ergebnis der Gemeindevertretung vorgelegt, so Schneider.