150 Jahre Butzbacher Zeitung

Nur 12 Tage dauerte es in Butzbach seit dem Edikt vom 6. März 1848, das fast alle Forderungen der Vormärz-Revolutionäre, wie Presse- und Versammlungsfreiheit usw. erfüllte, bis am 18. März 1848 die erste Nummer der ersten Butzbacher Zeitung unter dem stolzen Titel "Freier Stadt- und Landbote - Recht, Freiheit und Vaterland" erschien. Herausgeber war der Weidig-Schüler Valentin Kalbfleisch.

Zeitungsköpfe von 1848

Gesichter der Butzbacher Zeitung - Wetterauer Bote im Wandel der Jahrzehnte
Am 18. März 1848 erschien erstmals in Butzbach der Freie Stadt- und Landbote als Vorläufer der heutigen Butzbacher Zeitung. Herausgeber war Valentin Kalbfleisch.

Im Juni 1856 gab Valentin Kalbfleisch das Blatt an Moritz Kuhl ab, der es unter dem Titel Wetterauer Bote weiterführte.

Im Jahr 1850 wurde im Titel das Wort "Freier" durch einen gezeichneten Landboten ersetzt; außerdem verschwand der Zusatz "Recht, Freiheit und Vaterland".

Der Wetterauer Bote ging 1877 in den Besitz von August Rhein über.Im Zeitungskopf wird ein "Illustriertes Sonntagsblatt" als Gratisbeilage aufgeführt.

Unstimmigkeiten zwischen August Rhein und seinem Mitarbeiter Conrad Scheider führten dazu, dass sich letzterer selbständig machte und ab 1. Dezember 1897 eine eigene Zeitung - die Butzbacher Zeitung - herausgab.

A.Rhein verkaufte am 1.April 1900 Druckerei und Verlag und damit auch den Wetterauer Boten an seinen Konkurrenten C. Schneider. Butzbacher Zeitung und Wetterauer Bote fusionieren.

Der Titelkopf der Butzbacher Zeitung wird neu gestaltet. Die Zeile mit Jahreszahl und Datum - die Abbildung des Titelkopfes stammt von 1928 - wird unter dem Zeitungskopf angeordnet.

Bis zum Kriegsende 1945 konnte die Butzbacher Zeitung, die Conrad Schneider am 1. April 1938 an Willy Gratzfeld verkauft hatte, trotz aller Widrigkeiten erscheinen. Während der Nazi-Herrschaft war ein "Schriftleiter" eingesetzt. Die Abbildung zeigt den Titelkopf der Butzbacher Zeitung von 1944.

In der Nachkriegszeit erschienen von 1945 bis 1949 statt der Butzbacher Zeitung die Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Butzbach. Einmal in der Woche kam das Blatt in einer Auflage von lediglich 500 Exemplaren heraus.

Am 30. Juli 1949 feierte die Butzbacher Zeitung in ihrem angestammten Gebiet zwischen Gießen und Bad Nauheim, Lich und Usingen ihr Wiedererscheinen. Der Einzelpreis betrug damals 15 Pfennige.

Durch die Installation einer neuen Offset-Rotationsmaschine im Druckhaus Gratzfeld ist ab 1978 der Mehrfarbendruck in seiner ganzen Vielfalt möglich.

Titelkopf der Butzbacher Zeitung im Jubiläumsjahr 1998. Auch Kopfanzeigen mit einer Zusatzfarbe und seitlich des Zeitungstitels plaziert sind jetzt möglich und kommen der Werbewirtschaft entgegen.