CDU fordert, Waldbewirtschaftung anders gestalten / Plantagenbetrieb vermeiden
BUTZBACH (pe). Die CDU Butzbach hatte in die jüngste Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zur zukünftigen Waldbewirtschaftung eingebracht. Hintergrund sind die massiven Schäden durch Borkenkäfer, die nach Aussage von Experten auch Ausfluss des Klimawandels seien, aber auch dem Monokultur-Aufbau der heimischen Wälder mit Fichten geschuldet sei. Hier seien nach den Weltkriegen, so die CDU weiter, aufgrund der Notwendigkeit rasch Bauholz zu erhalten, geradezu Plantagen angelegt worden. „Dem wollen wir zukünftig begegnen, indem bei der Neuanpflanzung ausgewogener und vor allem mit Blick auf die Kompensationsverordnung ökologisch wertvollerer Wald entsteht“, so CDU-Chef Stefan Euler in einer Pressemitteilung.
Auch eine weitere Stillegung eines Teilwaldes von 2-3 % der Waldfläche, das sind bis zu 100 ha Wald, kann sich die Union gut vorstellen. „Dieser Bereich steht dann für die allgemeine Waldbewirtschaftung nicht mehr zur Verfügung und ergibt die Möglichkeit, einen Plenterwald entstehen zu lassen“, heißt es aus der Union. Positiv sei bei dieser Maßnahme auch, dass laut Kompensationsverordnung das Ökokonto der Stadt dadurch gefüllt wird. Vorstellen kann sich die CDU ferner, bei der zukünftigen Neuauflage von Baugebieten – hier müssen immer Ersatzflächen ausgewiesen werden – auch einen Preis für Ökopunkte zu erheben, um damit Mittel für die ökologische Waldbewirtschaftung zu generieren. Ökologische Waldbewirtschaftung soll sich dabei auch an den Klimaveränderungen orientieren dürfen, was für die Union auch bedeutet, dass es keine Denkschranken bezüglich nicht-heimischer Bäume wie der Douglasie geben darf.
Die Union hat dabei auch im Blick, dass sich die Stadt Butzbach auch für alle Fördermöglichkeiten des Landes, des Bundes und Europas bewirbt. Hier seien der Waldklimafonds als Teil des Energie- und Klimafonds des Bundes, die Forstliche Förderung des Landes Hessen gem. Erlasses des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 8. Mai 2018 und das ELER-Förderprogramme der EU zu nennen. Zwar habe in einer der letzten EULF-Sitzungen der Leiter des Forstamts Müller zugesichert, man würde sich schon um alle Mittel bemühen, aber die CDU wolle mit ihrem Antrag hierauf auch nochmals besonders hinweisen.
Auch in die Überlegung, so die CDU weiter, einbezogen werden sollten nach dem Vorbild der Stadtwaldstiftung Laubach andere Konzepte für die wirtschaftliche Darstellung des Butzbacher Waldes oder eines Teils davon. Ferner, so die Union abschließend, verfolge man als CDU auch das Ziel, im Rahmen eines Tourismuskonzepts den Wald einzubeziehen und auch darüber nachdenken zu dürfen, ob stadtnah nicht Aktivitäten wie zum Beispiel ein Hochseilgarten, entwickelt werden könnten.