Hagen Vetter  – Heimatforscher aus Leidenschaft – feierte 60. Geburtstag

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Hagen Vetter  – Heimatforscher aus Leidenschaft – feierte 60. Geburtstag

GAMBACH. Gestern feierte der Gambacher Heimatforscher Hagen Vetter seinen 60. Geburtstag.

GAMBACH (save). Gib ihm etwas Altes in die Hand und er wird nicht das vergilbte Papier mit Tintenflecken sehen, nicht die rostige, schartige Klinge oder das abgegriffene, verblichene Foto. Vielmehr spürt er unmittelbar den Nachhall einer längst vergangenen Zeit und fühlt eine Verbindung zu den Menschen, für die diese Gegenstände einst Bedeutung hatten. Ohne dieses Gespür und die respektvolle, liebevolle Achtsamkeit gegenüber dem Leben früherer Generationen kann man nicht als Heimatpfleger arbeiten. Doch Hagen Vetter tut genau dies. Er ist Heimatforscher aus Leidenschaft. Seit 37 Jahren wirkt er ehrenamtlich als Münzenbergs Stadtarchivar und Gambachs Heimatpfleger. Am gestrigen Montag konnte der rührige Gambacher seinen 60. Geburtstag feiern.

Mehr Gambacher als Hagen Vetter kann man schlechterdings nicht sein, hat er doch in der Untergasse 16 das Licht der Welt erblickt. Dies ist wohl auch der Grund, warum er seinem Dorf so verbunden ist. Seine Liebe zur Heimatgeschichte hat der kleine Hagen schon in die Wiege gelegt bekommen. Sein Vater Horst fand nach dem Verlust seiner Stettiner Heimat in Gambach nicht nur die Liebe seines Lebens in Person seiner Ehefrau Eleonore (auch Heimatvertriebene), sondern auch ein neues Zuhause. Die Verbundenheit zur neuen Heimat ging tief und übertrug sich auf Sohn Hagen. Den Wert des „Hier bin ich daheim“-Gefühls kann nur jemand ermessen, der selbst oder in der eigenen Familie erfahren musste, wie sehr dieser Verlust schmerzt.

Hagen Vetter ist in Gambach tief verwurzelt. Und das nicht nur in der Vergangenheit. Seine Verantwortung für den Katastrophenschutz des Wetteraukreises erden ihn genauso im Hier und Heute wie sein Einsatz als Abgeordneter der SPD- Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung und aktuell seit 6 Jahren als Mitglied des Magistrats der Stadt Münzenberg.

Der Jubilar hat sich mit viel Herzblut der Heimatgeschichte und -pflege verschrieben und mit Horst Vetter, Claudia Spieß (†) und Helma Kilian darum gekämpft, dass es in Gambach ein Heimatmuseum im Alten Rathaus gibt. Ironie der Geschichte: Er verpasste wegen eines Krankenhausaufenthaltes den lange erarbeiteten und herbeigesehnten Moment, in dem sich am 28. Mai 2004 offiziell die Türen zur Gambacher Heimatstube im Alten Rathaus öffneten. 

Rückhalt und aktive Unterstützung bei all seinen vielfältigen Vorhaben bekommt Hagen Vetter von Frau Sabine. Angesichts zahlreicher römischer Überreste auf dem Gebiet des heutigen Gambachs ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass Hagen Vetter am Ende auch über ein paar 1000 Ecken einen römischen Vorfahren hat. Ob er aber deswegen seine Sabinerin geraubt hat oder einfach nur ihr Herz im Sturm eroberte – das bleibt das süße Geheimnis der beiden.

Mit großem Gefolge sieht man Hagen Vetter übrigens regelmäßig durch’s Gambacher Ei oder die Gambacher Gemarkung streifen. Sein umfangreiches Wissen gibt er gerne an alle Interessierten weiter, was er traditionell anlässlich des Wintergrillens der Theatergruppe „Lampenfieber“ unter Beweis stellt, denn die Themenwanderungen sind immer sehr gut besucht.

Sein jüngstes Projekt „GDH“ – eigentlich Gambach, Dorf und Heimat, von Hagen Vetter aber kurz in „gie do hie“ (geh da hin) umgetauft, macht eine Corona-Zwangspause. Die Wiederaufnahme wird schon sehnsüchtig erwartet. Kein Wunder, ist Hagen Vetter doch inzwischen im Stadtarchiv Herr über unzählige Bilder aus verschiedenen Jahren und so entdecken auch Ur-Gambacher noch Neues über ihren Heimatort. Auch Ideen für weitere Projekte gehen ihm nicht aus, so dass sich Gambacher und Gäste gleichermaßen noch auf viele tolle, anekdotenreiche Vorträge freuen können.

Der Beitrag verfällt zur festgelegten VERFALLSZEIT am VERFALLSDATUM.

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