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„Hobby zum Beruf gemacht und mit Arbeit als Pfarrer verbunden“

Udo Neuse geht nach 35 Jahren in Ruhestand/Gesamte Dienstzeit im Kirchspiel Münster verbracht

MÜNSTER. Von Gospelgottesdiensten über die Kirchspiel-Krimi-Woche und Public Viewing im Pfarrhof – „In 35 Jahren erlebt man viele Highlights“, sagt Pfarrer Udo Neuse. Ende September geht der langjährige Pfarrer im Kirchspiel Münster in den wohlverdienten Ruhestand. Ganz verabschiedet er sich aber noch nicht von der Gemeinde. 

Pfarrer Neuse hat seine gesamte Dienstzeit im Kirchspiel Münster verbracht, zu dem die Butzbacher Stadtteile Bodenrod, Fauerbach, Maibach, Münster und Wiesental gehören. Gleich nach dem Vikariat und dem Spezialvikariat ging es für Neuse nach Münster, wo er sich die Pfarrstelle viele Jahre mit seiner Frau teilte. Studiert hat der Pfarrer in Frankfurt und Marburg. Fünf Jahre lang war er zusätzlich Dekan im damaligen Dekanat Butzbach.

„In solch einer langen Zeit erlebt man viele tolle Projekte“, sagt Neuse. Besonders gern erinnert er sich auch an die Kirchspiel-Krimi-Woche mit vielen Veranstaltungen wie Krimi-Lesungen, einem Krimi-Dinner und Konzerten zum Thema Krimi. „In Erinnerung bleiben werden mir auch die Traumgottesdienste, die Kinderbibelwochen, die viel Zuspruch fanden, oder wie die Gemeinde zur Musik von Genesis eine Polonaise durch die Kirche getanzt hat“, erzählt Neuse und lacht. Genauso wie die Gospelgottesdienste, die er und seine Frau in den 80er Jahren als Neuheit nach Münster gebracht haben und die bis heute vielbesucht sind. 

Eine sichtbare Frucht seiner Arbeit ist die Linde auf dem Pfarrhof in Münster. Die hat Pfarrer Udo Neuse zu Beginn seiner Dienstzeit im Kirchspiel gepflanzt – heute ist aus ihr ein großer Baum geworden, der im Sommer Schatten spendet.

Viele Ideen und neue Impulse hat das Ehepaar Neuse bei den Kirchentagen gesammelt. Seit 1987 haben sie keinen einzigen verpasst. „Man muss sich nicht alles selbst ausdenken, gute Ideen kann man ruhig kopieren“, sagt Neuse. 

 „Es war und ist sehr spannend zu sehen, wie sich die Dinge entwickelt haben“, sagt Neuse, der eine große Leidenschaft für Musik hat. Noch heute hört er die einmal gemeinsam mit allen Musikgruppen des Kirchspiels aufgenommene Musik-CD. „Ich hatte großes Glück, dass ich mein Hobby zum Beruf machen und mit meiner Arbeit als Pfarrer verbinden konnte.“ Und die Musik möchte er nicht aufgeben. Auch nach seiner Verabschiedung wird er den Gospelchor und die Band leiten sowie Gitarrenstunden geben. Das Pfarrerehepaar bleibt in Maibach wohnen. „Was Gott sonst noch für Pläne für mich hat, das wird sich zeigen.“

„Uns war es immer wichtig, Leben in die Kirchenräume zu bekommen“, sagt Neuse. So traf sich der ganze Ort inklusive Fußballverein und Feuerwehr zur EM und WM zum Public Viewing im Pfarrhof in Münster. Auch das Dorffest findet traditionell im Pfarrhof statt. „Nur wenn wir echtes Interesse an den Menschen zeigen, können wir sie erreichen“, ist Neuse überzeugt. „Es war wunderbar zu erleben, dass man im Kirchspiel Münster nicht nur gibt, sondern auch ganz viel zurückbekommt. Ich bin sehr dankbar, dass ich das erleben durfte.“

Pfarrer Neuse geht frühzeitig in den Ruhestand. Eine Krankheit schränkt ihn ein. „Ich merke, dass jetzt genau der richtige Zeitpunkt für einen schönen Abschied gekommen ist“, sagt Pfarrer Neuse. „Ich durfte im Kirchspiel Münster ganz viel Segen erfahren.“ Er gehe frohen Herzens. „Ich habe meinen Traumberuf gefunden und das vom ersten Moment bis heute genossen.“

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