In der Kernstadt heult nur JVA-Sirene 

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In der Kernstadt heult nur JVA-Sirene 

Am bundesweiten Warntag in fast allen Butzbacher Stadtteilen Signaltöne / Nachrüstung in Angriff genommen

BUTZBACH (thg/pm). Unter anderem per Handy-App und Sirene wurde gestern ab 10.59 Uhr der bundesweite Warntag eingeläutet. Er diente dem Test, ob die vorgesehenen Kommunikationswege in Not-Situationen tatsächlich funktionieren. 

Über die Lage in Butzbach informieren Bürgermeister Michael Merle und Stadtbrandinspektor Christian Veitenhansl und Gerätewart Stefan Sohn. Speziell das Thema Sirenen steht im Blickpunkt. Mit einem Magistratsbeschluss im November 2021 wurde zur Warnung der Bevölkerung der Aufbau eines flächendeckenden Netzes an elektronischen Sirenen innerhalb des Stadtgebietes beschlossen. 

Demnach ist vorgesehen, alle vorhandenen alten analogen Sirenen gegen neue digitale Sirenen über einen Zeitraum von zwei Jahren auszutauschen. Darüber hinaus werden neue Sirenenstandorte in der Kernstadt geschaffen, um eine flächendeckende Warnung für die Bevölkerung sicherstellen zu können. 

Die voraussichtlichen Investitionskosten betragen rund 265 000 Euro. Der Umbau der Sirenen wird vom Bund finanziell unterstützt. Die Stadt habe bereits Fördermittel für die Sirenen im Stadtteil Hausen und Ostheim in Höhe von 21 700 Euro aus einem Sirenenförderprogramm des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz erhalten. 

Nach einem ersten Ausschreibungsverfahren im Jahr 2022 sei die Vergabe der Sirenen in der Kernstadt sowie den Ortsteilen Hausen und Ostheim bereits erfolgt. Ein öffentliches Ausschreibungsverfahren für die Standorte in den übrigen Stadtteilen laufe. Die Vergabe wird im Oktober erwartet. 

„Bisher wurde von den bestellten Sirenen lediglich die Sirene im Stadtteil Hausen errichtet und in Betrieb genommen. Dies liegt an der hohen bundesweiten Nachfrage von Warnsirenen und deren Ansteuerungstechnik, und den damit verbundenen langen Lieferzeiten der beauftragten Unternehmen“, so die Vertreter der Stadt. 

Vor diesem Hintergrund werde erwartet, dass entgegen der ursprünglichen Planungen erst im vierten Quartal 2024 alle in Butzbach vorhandenen Sirenen zur Bevölkerungswarnung im digitalen Betrieb laufen. Bis zu diesem Zeitpunkt werde aber der Betrieb der analogen Sirenen weiter aufrechterhalten.

Die Feuerwehr-Vertreter gaben einen Überblick über die Sirenenauslösung am Warntag. 

Erfolgreich um kurz nach 11.00 Uhr ertönten die Sirenen mit dem Signal „Feueralarm“ in Bodenrod, Fauerbach v.d.H., Griedel, Hausen, Hoch-Weisel, Kirch-Göns, Maibach, Münster, Nieder-Weisel und Pohl-Göns. In Ebersgöns wurde die Sirenenauslösung zunächst ohne Erfolg von der Zentralen Leitstelle veranlasst. Gegen 11.20 Uhr wurde die Sirene auf Weisung der Feuerwehr Butzbach erneut ausgelöst und lief dann auch erwartungsgemäß als „Feueralarm“.

In der Kernstadt ist keine funktionierende kommunale Sirene vorhanden. Die Sirene der Justizvollzugsanstalt hat um 11.00 Uhr das Signal „Warnung“ ausgesendet. Entgegen der Konzeption des Warntags wurde allerdings keine „Entwarnung“ ausgesendet. Die JVA-Sirene ist nicht Bestandteil eines kommunalen Warnkonzeptes. Inwieweit eine Einbindung und damit auch ein Auslösen über die Wetterauer Leitstelle möglich ist, soll geklärt werden. 

Der Wetteraukreis machte gestern keine Angaben zum Verlauf des Warntags. Der Kreis sei lediglich die Auslösestelle, habe aber den Warntag nicht veranstaltet, so die Auskunft. 

Im Landkreis Gießen löste das Land in vier Kommunen die Sirenen aus, in den übrigen zwölf Kommunen war es die Leitstelle des Landkreises. In fünf Kommunen konnte nur der Feueralarm ausgelöst werden, in zwei Kommunen erfolgte keine Warnung, wie der Kreis mitteilt. Die Leitstelle habe 15 Minuten benötigt, um die betreffenden Sirenen auszulösen. Der Aufwand sei abhängig von der Zahl der Sirenen.

Zum zweiten Mal erfolgte durch den Bund eine Warnung über Cell-Broadcast. Dies habe in diesem Jahr deutlich besser funktioniert als im Vorjahr: Handys in den Netzen aller Anbieter hätten mehrheitlich die Meldung erhalten. Nach den Rückmeldungen des Landkreises funktionierten die Probe-Warnmeldungen über die Warn-Apps Hessen-Warn, Katwarn und Nina.

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