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Wie lange muss gelüftet werden?

Gesundheitsamt des Landkreises Gießen gibt Tipps zum richtigen Lüften

BUTZBACH (pdg). Der Herbst kommt und mit ihm ein Anstieg der Corona-Fallzahlen. Denn nun, da die warmen Monate vorbei sind, halten sich die meisten Menschen wieder hauptsächlich in Innenräumen auf. Doch gerade in geschlossenen Räumen besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, da sich Aerosole dort vermehrt ansammeln können und somit ausgeatmete Krankheitserreger viel länger in der Luft halten als draußen. Regelmäßiges Stoßlüften senkt dieses Risiko beträchtlich, indem es frische Luft in den Raum bringt und so die Konzentration der Krankheitserreger in der Luft reduziert. Doch nicht jeder Raum sollte gleich gelüftet werden.

Was beim Lüften zu beachten ist, weiß Dr. Lara Stein, interne Hygienebeauftragte des Landkreises Gießen. „Wie lange und wie oft gelüftet werden sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab“, sagt sie. „Dazu gehören unter anderem die Raumgröße, die Zahl der im Raum anwesenden Personen sowie der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur.“

Lüften abhängig von Raumgröße, Personenzahl und Temperatur

So müssen beispielsweise Besprechungsräume, in denen sich viele Personen aufhalten, häufiger gelüftet werden, als große Büroräume, in denen nur zwei Personen sitzen.

Jedoch gilt immer: Lieber kurz stoßlüften als das Fenster ständig zu kippen. Denn so kommt frische Luft schneller in den Raum und verteilt sich besser. Wenn möglich, sollte beim Lüften Durchzug herrschen, da das Luftvolumen dann noch schneller ausgetauscht wird. Vorsichtig sollte man bei aneinander angrenzenden Räumen sein, in denen sich Personen aufhalten. Sonst besteht die Gefahr, dass die verbrauchte Luft einfach in das nächste Büro „gespült“ wird.

Weniger frieren dank der Physik

Beim Lüften spielt aber auch die Temperatur eine wichtige Rolle. Die Berufsgenossenschaften empfehlen für die Zeiten der Corona-Pandemie alle 20 Minuten zu lüften. Hierbei sollen die Fenster so weit es geht geöffnet werden.  Während das Fenster im Sommer zehn Minuten geöffnet sein sollte, sind es im Frühling und Herbst nur fünf Minuten. Im Winter reichen bereits drei Minuten. Das liegt an der Physik. „Denn warme und kalte Luft besitzen eine unterschiedliche Dichte, was zu unterschiedlichen Druckverhältnissen führt“, erklärt Dr. Stein. Je größer also die Temperaturunterschiede zwischen drinnen und draußen sind, desto schneller tauscht sich die Luft aus.

Für alle, die zudem beim Lüften und dazwischen nicht immer auf die Zeit achten möchten, gibt es mittlerweile hilfreiche Apps fürs Smartphone, die an das regelmäßige Lüften erinnern. Weitere hilfreiche Hinweise zum richtigen Lüften in Schulen hat auch das Umweltbundesamt auf seiner Internetseite veröffentlicht.

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