„Initiative Zukunft“ hat Bedenken zu Plänen für Steinbruch Niederkleen

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„Initiative Zukunft“ hat Bedenken zu Plänen für Steinbruch Niederkleen

Nach Neuverpachtung soll Industrieanlage entstehen / Rekultivierungsziele würden bis 2070 verschoben

NIEDERKLEEN (ikr). Die Initiative „Zukunft: jetzt! – Neue Wege Langgöns“, die für den Ortsbeirat Niederkleen bei der Kommunalwahl kandidierte, rund 37 Prozent der Stimmen erhielt und nun mit drei Sitzen die stärkste Fraktion im Ortsbeirat bildet, macht in einer Presseerklärung auf das Thema „Umnutzung und Ausweisung eines neuen Industriegebietes im Steinbruch Niederkleen“ aufmerksam.

„Schon lange wird hier im Rahmen behördlicher Genehmigungen Kalkstein abgebaut. Der Abbaubetrieb sollte 2029 beendet sein und es sollten laut einem aktuell bestehenden Rekultivierungsplan ‚außerordentlich wertvolle Biotoptypen‘ entstehen“, heißt es eingangs. Die Frauen um Sabine Textor kritisieren: „Grundsätzliche Schritte der Rekultivierung hätten seit über zehn Jahren bereits vollzogen sein müssen. Die Festschreibung der Rekultivierungsziele in Plänen mit festen Zeitrahmen und spezifischen Genehmigungen sollten juristische Sicherheit für eine Integration in die umgebenden FFH-, Natur- und Auenschutzgebiet gewährleisten.“

Jetzt stehe dies alles in Frage, der Rekultivierungsplan solle „angepasst“, neue Genehmigungen beantragt werden. Nach der Neuverpachtung mit erheblich verändertem Nutzungsvorhaben soll ein mehrere Hektar großes Gebiet, inmitten des zu renaturierenden Steinbruches, zu einem Industriegebiet (Sondergebiet) mit Anlagen zur Bodenwäsche und Bauschuttrecycling umgenutzt werden. „Die Rekultivierungsziele verschieben sich damit erheblich auf die Zeit nach 2070“, befürchten die Lokalpolitikerinnen.

Sie betonen: Eine Arbeitsgruppe interessierter Niederkleener Bürger beschäftige sich seit Anfang 2018 intensiv mit den Risiken und Nebenwirkungen dieses Vorhabens. Es seien Gutachten, Genehmigungen und Pläne durchgearbeitet worden und es blieben viele offene Fragen und Bedenken übrig, insbesondere die Grundwassersituation und die umliegenden Naturschutzgebiete betreffend. Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung und der Beurteilung durch die zuständigen Fachbehörden wurden diese Bedenken formuliert und durch das Planungsbüro des Betreibers für die Gemeinde abgewogen. „In diesem Zuge konnten nur wenige unserer Bedenken ausgeräumt werden“, betonen sie.

Jetzt steht die Abstimmung über die Änderung des Flächennutzungsplans und die Verabschiedung des Bebauungsplans im Gemeindeparlament an und die Thematik wird zuvor noch einmal im Ortsbeirat Niederkleen am kommenden Freitag, 7. Mai, um 20.00 Uhr per Videokonferenz sowie im Bau- und Infrastrukturausschuss am Mittwoch, 12. Mai, ebenfalls um 20.00 Uhr per Videokonferenz, behandelt. „Da besonders die Auswirkungen des Vorhabens auf Bevölkerung und Umwelt kritisch gesehen werden, regen wir an, auch im Umweltausschuss die Thematik noch einmal abzuwägen“, heißt es.

Im Internet: www.zukunft-jetzt.info.

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