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Inspirationen aus Metall

Das Foto zeigt Christine Borchers-Fanslau, Künstler Rudolf Lindenthal, Fritz Grimminger, Bürgermeister Michael Merle und die ehemalige Museums-Praktikantin Helena Jäger bei der Vernissage. Foto: win

Sonderausstellung im Museum der Stadt Butzbach mit Plastiken und Bildern von Rudolf Lindenthal

BUTZBACH (win). Am Sonntag kamen einige wenige Gäste in den Genuss, bei der Vernissage mit dem Titel „Kunst aus Metall – ein heißes Abenteuer“ die außergewöhnlichen Werke des Künstlers Rudolf Lindenthal im Butzbacher Museum zu bewundern. Die Vernissage fand am Nachmittag in zwei aufeinanderfolgenden Etappen statt, um die Hygiene- und Abstandsregeln coronakonform wahren zu können. Eröffnet wurde die Ausstellung von Christine Borchers-Fanslau vom Butzbacher Museum, die den Künstler und dessen Werke den Gästen näher vorstellte. Noch bis zum 21. Februar 2021 sind die Plastiken aus Metallguss und Bilder von Rudolf Lindenthal aus Münster dort zu sehen. 

Der gelernte Betriebsschlosser arbeitet mit Eisen, Stahl, Aluminium und Bronze. Seine Gussarbeiten sind sowohl figürlich als auch abstrakt. Geboren 1944 im Sudetenland, wurde Lindenthals Familie 1946 von dort vertrieben und siedelte sich im Ortsteil Münster an. Der Großvater war Schmied und Schlosser, sein handwerkliches Geschick damals sehr gefragt. Als Dreizehnjähriger machte Lindenthal erste Erfahrungen in der großväterlichen Werkstatt, in der auch sein Vater arbeitete. 

BUTZBACH. Der Künstler Rudolf Lindenthal kam bei der Vernissage auch mit dem Publikum ins Gespräch. Text + Fotos: win

Man kann Lindenthal durchaus als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sehen. Denn die Wiederverwertung von Material ist ihm ein großes Anliegen. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. So sammelt er achtlos Weggeworfenes und lässt vermeintlichen Schrott mit Holz und Steinen eine Symbiose eingehen, formt daraus ein Kunstwerk und verleiht ihnen so neue Wertschätzung. 

Bürgermeister Michael Merle dankte Kunsthistorikerin Borchers-Fanslau, die mit ihrer profunden Einführung auf die Ausstellung einstimmte und dem Publikum die Werke und die Intention des Künstlers nahebrachte. Der Beharrlichkeit Fritz Grimmingers, seines Zeichens Mitglied im Museums- und Förderkreis, sei es letztlich zu verdanken, dass Lindenthals kreatives Schaffen nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sei. Eine vergleichbare Ausstellung habe er während seiner gesamten Amtszeit noch nicht eröffnen dürfen, so Merle. Umso mehr freue er sich, dass es nun gelungen sei, diesen freudigen Anlass der Corona-Pandemie abgetrotzt zu haben. 

Der „Geheimtipp“, der nun das Licht der Museumswelt erblickt hat, sei „für Butzbach eine echte Entdeckung und Bereicherung“, betonte Borchers-Fanslau in ihrer Laudatio. Sie, ihr Mann Rüdiger Fanslau sowie die ehemalige Praktikantin im Museum, Helena Jäger, bildeten ein Dreierteam und projektierten die gelungene Ausstellung. 

Beim anschließenden Rundgang kamen die Gäste beim Anblick der außergewöhnlichen Kunstwerke ins Schwärmen. Zu sehen gab es große kraftvolle Skulpturen, aber auch kleine filigrane Statuetten. Bilder in einem Materialmix aus Metall und Holz. Reich verzierte Treppengeländer, die sowohl die künstlerische Kreativität Lindenthals als auch dessen handwerkliches Können eindrucksvoll widerspiegelten.

BUTZBACH. Große kraftvolle Skulpturen, aber auch kleine filigrane Statuetten hat der Künstler erschaffen. Foto: win

 Seine Plastiken regen zum Nachdenken an und lassen Raum für Interpretationen. So fanden während der Vernissage auch rege Gespräche zwischen Künstler und Publikum statt. „Ich arbeite so lange an dem Kunstwerk, bis es mir gefällt“, berichtet Lindenthal aus der Praxis. Das kann dann durchaus einige Zeit dauern, bis das Ergebnis den Künstler zufriedenstellt. Die zweidimensionalen Arbeiten – Federzeichnung, Aquarell, Acryl- Malerei – runden das künstlerische Wirken ab und zeigen sein zeichnerisches Talent. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der plastischen Umsetzung und Gestaltung. Auch heute noch widmet er sich der Kunst, erschaffe aber nur etwas, wenn ihm wirklich der Sinn danach stünde. 

An Wochenenden ist das Museum von Freitag bis Sonntag, jeweils von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Es gelten die coronabedingten Hygieneregeln.

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