Erhalt und Wiederaufbau einer Hofanlage „weit über das denkmalschutzrechtlich Erforderliche hinaus“
WETTERAUKREIS (pdw). Vier denkmalgeschützte Objekte in Karben, Limeshain, Münzenberg und Friedberg wurden mit der diesjährigen Denkmalplakette des Wetteraukreises ausgezeichnet. Die Verleihung fand im historischen Ambiente eines der ausgezeichneten Objekte statt, in der ehemaligen Gewerbehalle „Taunusbrunnen“ in Karben-Kloppenheim.
Landrat Jan Weckler würdigte das Engagement der Eigentümer und ihren herausragenden Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz. Und auch darum geht es bei der Auszeichnung: den Denkmalschutz ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
13 Objekte waren für die Auszeichnung mit der Denkmalplakette in der Auswahl gewesen. „Die Jury des Denkmalbeirats hat sich die Auswahl nicht leicht gemacht, denn die Kriterien sind durchaus anspruchsvoll“, sagte Weckler. „Es gilt, die historische Substanz möglichst weitgehend zu erhalten, Materialien zu verwenden, die dem Denkmal entsprechen, historische Handwerkstechniken einzusetzen, bauliche Probleme innovativ und kreativ zu lösen und in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden denkmalgerecht zu planen und auszuführen“, so der Landrat.
Margit und Wilfried Schubert, die auch schon andere Gebäude in Münzenberg hervorragend saniert haben, stellten sich mit der Erhaltung und dem denkmalgerechten Wiederaufbau der Hofanlage einer sehr herausfordernden Aufgabe. Bei dem Wohnhaus, dessen Außenwände aus Lehmsteinen bestehen, wurden die Fenster entsprechend dem historischen Vorbild nachgebaut, die Dachdeckung erneuert, Eingangstreppe und Tür wieder hergerichtet und überall dort, wo es möglich war die historische Ausstattung erhalten. Das zum Teil schon eingestürzte Nebengebäude wurde wieder aufgebaut.
Viele Maßnahmen insbesondere im Inneren des Wohnhauses wurden in hoher Qualität ausgeführt, obwohl dies nach dem Denkmalschutzgesetz nicht zwingend notwendig gewesen wäre. Familie Schubert hat eine Sanierung durchgeführt, die weit über das denkmalschutzrechtlich Gebotene hinausgeht.
Die denkmalgeschützte dreischiffige Industriehalle „Taunusbrunnen“ in Karben-Kloppenheim wurde 1913 in Rohziegelmauerwerk gebaut, bis 1964 wurde hier Mineralwasser verarbeitet und abgefüllt. Mehr als einhundert Jahre älter als die Industriehalle ist die U-förmige Hofanlage mit Wohnhaus, Stall und Scheune in Limeshain-Himbach. Das Ensemble wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut.
Die denkmalgeschützte dreischiffige Industriehalle „Taunusbrunnen“ in Karben-Kloppenheim wurde 1913 in Rohziegelmauerwerk gebaut, bis 1964 wurde hier Mineralwasser verarbeitet und abgefüllt. Mehr als einhundert Jahre älter als die Industriehalle ist die U-förmige Hofanlage mit Wohnhaus, Stall und Scheune in Limeshain-Himbach. Das Ensemble wurde Ende des 18. Jahrhunderts gebaut.
Das ehemalige Burgmannenhaus „Bünauischer Hof“ in der Burganlage von Friedberg ist ein imposantes zweigeschossiges Fachwerkhaus aus dem Jahr 1717. Es beherbergte von 1832 bis 1886 das erste Amtsgebäude des neu geschaffenen Kreises.
Das Dachdeckerunternehmen A.W. Aßmus in Nidda ist ein über 150 Jahre alter traditioneller Handwerksbetrieb, der inzwischen seinen Schwerpunkt auf die Reparatur und Neueindeckung historischer Dächer, insbesondere Schieferdächer legt. Bernhard Möller aus Reichelsheim ist Schreinermeister und Restaurator im Handwerk und befasst sich schwerpunktmäßig mit Restaurierungen. Kreisbeigeordneter Matthias Walther sprach den Betrieben führ ihre Arbeit eine Belobigung aus.
Die Denkmalplakette des Wetteraukreises wird in mehrjährigen Abständen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung verliehen, zuletzt 2017. Bei der Verleihung sollen hervorragende Beispiele für den denkmalgerechten Umgang mit Kulturdenkmälern in der Region der breiten Öffentlichkeit präsentiert werden. Das weit über das übliche Maß hinausgehende Engagement soll damit eine öffentliche Würdigung erfahren.