CDU-Stadtverbandsspitze kritisiert Alternativvorschläge der Grünen / „Verwaltung hat Alternativen geprüft“
BUTZBACH (pe). Irritiert zeigt sich in einer Pressemitteilung der Vorstand der CDU Butzbach von den Butzbacher Grünen, die in einer Pressemitteilung wiederum „alte Standorte für die geplanten Kunstrasenplätze ins Spiel bringen möchten“. Dazu stellt der CDU-Vorsitzende Stefan Euler fest, dass man dieses, wohl der eigenen Wahlkampftaktik geschuldete Verhalten der Butzbacher Grünen nicht nachvollziehen könne.
Allen in der Stadtverordnetenversammlung vertretenen Fraktionen, darunter auch den Grünen, seien die Ergebnisse der Untersuchung der Butzbacher Verwaltung unter Rathaus-Chef Michael Merle zugegangen. Aus diesen Untersuchungen ergebe sich eindeutig, dass aus baurechtlicher Sicht bestehende Plätze nicht oder nur eingeschränkt als Kunstrasenplätze nutzbar seien, so Euler. „Der Versuch der Grünen, aber auch aus der FDP-Fraktion heraus, dieses Ergebnis zu konterkarieren, indem man die Bürgerschaft aufwiegelt, falsch informiert oder gar desorientiert, ist für das Butzbacher Sportgeschehen der Zukunft nicht hilfreich.“
Den Grünen dürfte hinlänglich bekannt sein, dass der Ostbahnhof in Butzbach demnächst nicht mehr als Trainingsfläche für den Fußball zur Verfügung stünde. Allein aus diesem Grund müsse kernstadtnah ein neuer Platz entstehen. Ferner sei aus den Unterlagen zu entnehmen, dass die Bespielbarkeit von Rasenplätzen mit durchschnittlich 600 Stunden pro Jahr angegeben sei, während Kunstrasenplätze ganzjährig bis zu 2000 Stunden bespielbar wären. Allein daraus ergäbe sich eine erhebliche Mehrbelastung der Anwohner. Und im Fall des Schrenzerstadions in Butzbach sei hier eine Obergrenze festgelegt, so dass – selbst wenn man dort eine Kunstrasenanlage errichten wolle – diese noch nicht einmal zur Hälfte der üblichen Auslastung bespielbar wäre.
Der Vorstand des SV Nieder-Weisel zum Beispiel habe auch klargemacht, man wolle an dem Rasenplatz an der Mehrzweckhalle festhalten, der Hartplatz hingegen eignet sich schon allein von der Größe und der nahen Bebauung nicht als Kunstrasenanlage. „Und so wurde seitens der Verwaltung jeder mögliche Standort durchgeprüft mit dem Ergebnis, dass allein von der zeitlichen Bespielbarkeit her die Anlage am Keltenhof sich als die geeigneteste Alternative herausstellt.“ Auf dieses Urteil müsse man sich als Partei auch verlassen können, zumal die Unterlagen allen Parlamentariern vorlägen.
„Der Versuch der Grünen und auch eines einzelnen FDP Abgeordneten von diesen Untersuchungen abzulenken, ist ein klares Misstrauensvotum der Verwaltung und dem Bürgermeister gegenüber“, stellt Euler fest. Statt Uneinigkeit zu säen, sollte man in Einigkeit den Erfolg, etwas Großartiges für die Vereine leisten zu können, durch positive Beiträge begleiten.
Dass gerade die Bündnisgrünen von Anfang an ihr Problem mit Kunstrasenanlagen hatten – waren es zu Anfang die Kleinpartikel, die in Gewässern landen würden – sei hinlänglich bekannt. Nicht sehr viel Bindung hätten die Grünen zu den sporttreibenden Vereinen. Aus diesem Grund versuchten sie auch, jedes Störfeuer anzusetzen, um die Menschen zu verunsichern. „Keiner in der CDU würde seine Hand heben, um Millionen Euro auszugeben, wenn es gesunde, vernünftige Alternativen gebe, aber Kirchturmpolitik wie die Grünen betreiben wir auch nicht, gerade mit Blick auf die Notwendigkeiten in der Kernstadt“, meint CDU-Chef Euler.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Hubertus. Da stellten die Grünen allen Ernsts den Antrag, die Nutzungsmöglichkeiten erst in einem Ausschuss zu diskutieren, bevor man den Magistrat beauftrage, Nutzungskonzepte erstellen zu lassen. „Seit Jahren sind die Bündnisgrünen im Parlament und in den Ausschüssen vertreten und wissen, wie die Beratungsreihenfolge ist. Nur weil man es nicht will, soll nun eine Lex Hubertus aufgesetzt werden“, so CDU-Vize Ben Seliger.
Sein Kollege Bernhard Dern mutmaßt sogar, dass einmal mehr aus ideologischen Gründen Familien- und Jugendpolitik bei den Grünen hinten an gestellt würde, um Ideologien zu folgen. An diesen beiden Beispielen, so die CDU-Spitze, müssten auch die Sozialdemokraten erkennen, wie weit Grüne und SPD auseinander liegen. „Ganz bunt wird es, wenn die Butzbacher Grünen die freche Behauptung aufstellten, allein die von der Landesregierung unter Beteiligung der Grünen installierte Hessenkasse“ sei für die Sanierung des städtischen Haushalts heran zu ziehen. „Das ist eine enorme Frechheit und ein Affront gegen SPD und CDU, die in den Jahren 2011 bis 2016 sehr schmerzliche Einschnitte im Rahmen der Haushaltskonsolidierung für die Butzbacher Bürgerschaft entscheiden mussten und dafür auch heftig, im Übrigen auch von den Grünen, kritisiert wurden. Aber das haben die Bündnisgrünen wohl schon vergessen“, so Euler.
Die CDU jedenfalls werde die Tam-Tam-Pressemitteilungen der Bündnisgrünen nicht unbeantwortet stehen lassen. „Man muss der Öffentlichkeit auch einmal sagen, dass das Engagement der Grünen im Rahmen der Erstellung des Butzbacher Klimaschutzkonzepts nicht sonderlich intensiv gewesen ist. So erinnere ich mich nicht daran, dass bei Verabschiedung des Klimaschutzkonzepts auch nur ein einziger Vertreter der Bündnisgrünen zugegen war“, stellt CDU-Vize Ruppel fest.