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„Leistungen von unschätzbarem Wert“

BUTZBACH. Das Foto zeigt die Vertreter des Kulturpreisträgers „Unser Dorf Ostheim“ mit den Gratulanten und Bürgermeister Michael Merle. Foto: thg

Kulturpreis der Stadt Butzbach für Verein „Unser Dorf Ostheim“ / Sonderpreis für „Gönser Sprösslinge“

BUTZBACH (thg). Der Verein „Unser Dorf Ostheim“ erhielt den Kulturpreis 2019 der Stadt Butzbach, den Sonderpreis erhielt die Initiative „Gönser Sprösslinge“. Bürgermeister Michael Merle überreichte die Auszeichnungen am Dienstag im Bürgerhaus Butzbach im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt. Neben der „goldenen Hand“ erhielt der Ostheimer Verein das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro aus städtischen Mitteln. Der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis wurde von der Volksbank Butzbach, der Sparkasse Oberhessen und Rewe Butzbach gestiftet. 

Bürgermeister Merle hob das Engagement von „Unser Dorf Ostheim“ hervor. Es habe als lockere Arbeitsgemeinschaft begonnen. Entstanden sei ein Bürgerverein, der es sich auf die Fahne geschrieben hatte, die Dorferneuerung nach Ostheim zu holen und dafür viele Aktivitäten zu absolvieren. Tatsächlich folgte dann die Aufnahme in das Landesförderprogramm. 

Aber auch für weitere Aktionen zeichnet der Verein verantwortlich. Merle nannte die Renaturierung des Schredderplatzes, die Pflege der Speierlingsbäume, das Engagement auf dem Hessentag im Rahmen von „Natur auf der Spur“, das Dorfjubiläum im Jahr 2015, regelmäßige Veranstaltungen wie das Osterfeuer, die Winterwanderung mit Grünkohl-essen, den Fahrradbasar und den Dorfflohmarkt. Neben dem Einsatz für Naturschutz und Landschaftspflege nimmt sich der Verein auch der Geschichte Ostheims an. Ein großes Thema war der Lutherweg, dessen Einrichtung er begleitet und auf dem auch ein Teilstück gemeinsam gepilgert wurde. 

Im Jahr 2017 organisierte der Verein das Fest zum Jahrestag 130 Jahre Bahnhaltestelle in Ostheim. Dazu gehörte eine Bahnfahrt mit einer Dampflok. Zu dem Stichwort trat Friedel Werner bei der Preisübergabe neben dem Vereinsvorsitzenden Hubert Meyer als Stationsvorsteher mit historischer Fahrkartenzange auf.

Die Lobrede auf Martin Jung als Kopf der „Gönser Sprösslinge“ neben Anne Morkel hielt Andreas Catlin, Vorsitzender des Gesangvereins Liederkranz 1879 Pohl-Göns. Er erinnerte daran, dass Jung schon als Kind und aus familiären Bezügen einen Bezug zur Landwirtschaft hatte. Für den Erhalt der Streuobstwiesen begann er sein ehrenamtliches Engagement. Aus dem naturverträglichen Kartoffelanbau für den Hausgebrauch entwickelte sich die Idee der Gönser Sprösslinge, nämlich daneben auch weitere Kartoffelsorten und auch Kürbisse anzubauen. Seit Herbst 2014 bereichert er damit den Butzbacher Wochenmarkt. 

BUTZBACH. Die „Gönser Sprösslinge“ um Martin Jung und Anne Morkel erhielten den Sonderpreis zum Butzbacher Kulturpreis.  Text + Fotos: thg

Der „Ökolandwirt“, so Catlin, baut auch mehrere Getreidesorten an. Er legt Blühstreifen an und schafft Feldvogelfenster im Getreide und setzt sich für die Kulturlandschaft Streuobstwiese ein. Der Erhalt bewirke die Vielfalt in einem Lebensraum für viele heimische Vögel und Insekten. 

Zudem engagiert er sich für die Bildung von Kindern und ganzen Schulklassen, auch im Rahmen von „Bauernhof als Klassenzimmer“. Seine jungen Mitstreiter waren auch bei der Preisübergabe dabei. 

Catlin betonte, dass es Jung gelungen sei, dass junge Menschen „aus zwei unterschiedlichen Dörfern, Kirch-Göns und Pohl-Göns“, das Gemeinsame suchen, das sei nicht immer so, aber er würde sich mehr davon wünschen, so der Gesangvereinsvorsitzende. Schließlich erwähnte er Jungs christlichen Glauben als Grundlage für sein Handeln. Sein Lebensinhalt sei die Bewahrung der Schöpfung. 

Dass die „Gönser Sprösslinge“ einen Preis im Bereich Kultur erhielten, begründete Catlin auch. Denn Kultur solle sich in einem lebenswerten Umfeld entwickeln. Der Bürgermeister hatte zuvor gesagt, dass eine kulturelle Leistung von unschätzbarem und daher nicht in Geld zu bemessendem Wert sei. Und sie sei von einem hohen existenziellen Wert. Sie mache die Stadt lebenswert. 

 

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