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WETTERAUKREIS (pm). Eckhard Sandrock, der ehemalige Leiter der Diakonie Wetterau wurde jüngst feierlich mit einem Gottesdienst in der Friedberger Stadtkirche verabschiedet. Sandrock ging im Dezember 2021 in den Ruhestand, die Corona-Beschränkungen ließen zu der Zeit keine Feier zu. Eingeladen hatte die RDW HN – Regionale Diakonische Werke in Hessen und Nassau gGmbH. Die Diakonie Wetterau ist Teil der Organisation. Dekan Volkhard Guth leitete den Gottesdienst für die Mitarbeitenden der Diakonie, für Sandrocks Wegbegleiter aus Kirche, sozialen Einrichtungen und aus der Politik.
Sandrock war der Leiter der Diakonie Wetterau von Februar 2008 bis Dezember 2021. Schon 1982 bis 1983 war er als Student der Sozialpädagogik in einem Berufspraktikum in der Dienststelle in Nidda, 1986 wurde er eingestellt. Seine Tätigkeit hat in dieser Zeit die Diakonie Wetterau stark geprägt. Er führte das Werk, das mit circa 160 Mitarbeitenden das größte Diakonische Werk in Hessen und Nassau ist, 14 Jahre. In dieser Zeit hat er viel Aufbauarbeit geleistet und Veränderungsprozesse intensiv begleitet.
Sandrock zeichnet sein großes soziales Engagement mit Blick auf die Wetterau und auf die sozialen Gegebenheiten aus. Er hatte durch Vorsitz und Mitwirkung in der Liga der Freien Wohlfahrtspflege einen breiten Überblick darüber, was die Region braucht und welche Angebote es gibt. Er war und ist sehr engagiert in sozialen, kommunalen und kirchlichen Gremien wie beispielsweise der Jugend- und Sozialhilfekommission, Dekanatssynode des Dekanats Wetterau, Ökumenische Diakoniestationen, Anstaltsbeirat der JVA Butzbach und der Landesarbeitsgemeinschaft Integrationsfachdienste.
Sein empathischer und eingehender Zugang zu den Menschen war eine wichtige Eigenschaft von Sandrock, die ihn in seiner Arbeit unterstützte. Nicht nur seine Leitungsfunktion, auch der Blick auf die Menschen lagen ihm am Herzen. Bei ihm standen Klienten immer im Fokus. Er war aus tiefstem Herzen mit christlicher Überzeugung für seine Arbeit motiviert und ging die Dinge ruhig, besonnen und optimistisch an.
Seine Entpflichtung wurde während des Gottesdienstes gefeiert und von Geschäftsführer der RDW HN, Volker Knöll, durchgeführt. Er verlieh Sandrock das Goldene Kronenkreuz der Diakonie – die höchste Auszeichnung für langjährige Dienste in Kirche und Diakonie und Ausdruck des Dankes und der Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienst des Nächsten. Knöll würdigte Sandrock für seine vielfältigen Tätigkeiten und seine Aufbauarbeit.
Sandrock verabschiedete sich mit einem Brief an seine Enkelkinder, die ebenfalls im Gottesdienst anwesend waren und beschrieb seine Arbeit und Ziele. „Eure Eltern waren beide noch nicht geboren, als meine Arbeit beim Diakonischen Werk Wetterau angefangen hat. Zwei Häuser gab es damals, wo Leute hinkommen konnten, wenn sie mit irgendwas nicht alleine klarkamen und Hilfe brauchten. Beratungsstellen nannten wir das. Mit meinem Chef habe ich viel daran gearbeitet, dass viele Menschen zu uns kommen konnten. Wir haben weitere Häuser in anderen Städten eingerichtet, in denen Menschen beraten wurden, zusammenarbeiten konnten oder viel Spaß miteinander hatten. Erwachsene Leute, die zu krank sind, um alleine zu leben, können im Wohnheim und in den Tagesstätten der Diakonie lernen, wie man sich selbst versorgt, wie man Essen kocht und Wäsche wäscht, wie man mit anderen Menschen zusammenleben kann, ohne zu viel zu streiten. Andere Leute werden zu Hause besucht. Menschen, die wegen einer Krankheit keine Arbeit mehr haben, bekommen Hilfe, dass sie wieder arbeiten können. Wir wollten auch dabei helfen, dass überall Menschen zusammen kommen und dafür sorgen, dass ihr Dorf oder ihre Stadt ein guter Ort für alle ist – für die gesunden und die kranken Menschen, für die schlauen und die weniger schlauen, für die Jungen und die Alten, für die Armen und die Reichen, auch für die, die aus anderen Ländern zu uns gekommen sind.“
Stephanie Becker-Bösch, Erste Kreisbeigeordnete im Wetteraukreis, drückte Sandrock ihre Anerkennung für seine Leistungen aus. „Du warst es, der mich Sozialpolitik denken lehrte, mit seinen Ideen und Zielen faszinierte und damit forderte und förderte.“
Tatjana Brüggemann sprach als Vorsitzende der Liga der Freien Wohlfahrtspflege Dank und Grüße aus. Karl Müßener, Leiter des Diakonischen Werks an der Dill, verabschiedete Sandrock stellvertretend für die Leitungen der 17 Regionalen Diakonischen Werke. Bei einem Empfang unter dem Abendmahlsfenster gab es im Anschluss Gratulation, Geschenke und gute Wünsche der Gäste für Eckhard Sandrock.