Lekkerkerkplatz und Usatalhalle sollen an Investor verkauft werden

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Lekkerkerkplatz und Usatalhalle sollen an Investor verkauft werden

Neue Kultur- und Sporthalle am anderen Ortsende geplant / Investoren stellten Konzepte vor

OBER-MÖRLEN (nns). Der Lekkerkerkplatz nebst Usatalhalle soll an einen Investor verkauft und zu einem Nahversorgungszentrum entwickelt werden. Auch bezahlbarer Wohnraum soll hier entstehen. Zuvor aber soll mit Hilfe des Erlöses die Kultur- und Sporthalle am anderen Ortsende finanziert werden. Drei Interessenten kamen in die engere Wahl. Zwei zeigten ihre Vorstellungen und erklärten sich auch bereit, beide Projekte zu wuppen.

Montag – ein hoch spannender Abend in der Usatalhalle. Dafür, dass sich drei Investoren vorstellen wollen, die ernsthaftes Interesse daran haben, den Lekkerkerkplatz zu kaufen, die Usatalhalle abzureißen und hier ein Nahversorgungszentrum nebst bezahlbarem Wohnraum zu bauen, sind die Besucherränge bescheiden besetzt. Da der Verkauf des Platzes eng verknüpft ist mit dem Bau einer Sport- und Kulturhalle am östlichen Ortseingang, dürfte der kombinierte Themenkomplex während der nächsten Jahre eine zentrale Rolle spielen. Nicht zuletzt geht es auch um viel Geld: Die neue Halle wird laut Machbarkeitsstudie auf mindestens elf Millionen Euro geschätzt, der Lekkerkerkplatz soll für mindestens 3,35 Millionen Euro veräußert werden. 

Neun mögliche Investoren wurden in einem vom Parlament gewünschten und vom Gemeindevorstand eingeleiteten Interessenbekundungsverfahren gefunden. Drei kamen in die engere Wahl. Zwei von ihnen kamen am Montagabend in die Usatalhalle, einer hatte an dem Abend keine Zeit und soll auf Wunsch der versammelten Ausschüsse (Bauen, Verkehr und Umwelt sowie Haupt- und Finanz) zeitnah die Chance bekommen, sich vorzustellen. Während sein Name noch nicht genannt wurde, lüftete sich das Geheimnis um die beiden Projektentwickler, die es beim Interessenbekundungsverfahren eine Runde weiter geschafft hatten – „mit großem Abstand“, wie Bürgermeisterin Kristina Paulenz und Erster Beigeordneter Herbert Hahn sagten, ohne Details zu den Kriterien bei einer Punktevergabe durch den Planer zu verraten. 

Beide anwesenden Konkurrenten traten im Doppelpack an: Schoofs Immobilien GmbH Frankfurt mit Rathke Architekten BDA Wuppertal sowie ES Wohnungsbau Ober-Mörlen mit blfp Architekten Friedberg. Beide zeigten in ihren 45-minütigen Präsentationen nicht nur großes Interesse an Erwerb und Entwicklung des Lekkerkerkplatzes, sondern auch am Bau der Sport- und Kulturhalle. Sowohl das eingespielte Team Schoofs/Rathke als auch das Team ES/blfp zeigte gewünschte Referenzprojekte. Beide Präsentationen hatten ihren eigenen Reiz, zeugten von Erfahrung und Professionalität. Beide zeigten sich überzeugt, die Aufgabenstellung wirtschaftlich und technisch zum Besten von Ober-Mörlen lösen zu können. 

Die Gäste aus Frankfurt und Wuppertal hatten über die Referenzen hinaus auch schon erste Vorstellungen für den Lekkerkerkplatz skizziert. Aufbauend auf einen reichen Erfahrungsschatz beim Bau von Rewe-Märkten hatten sie bereits mit dem Konzern Kontakt in Sachen Verlegung des Rewe-Marktes von der Hasselhecker Straße auf den neuen Platz aufgenommen. Diese Verlegung war im Vorfeld mehrfach als Wunsch zum Ausdruck gekommen. Eine Sport- und Kulturhalle hätten sie zwar noch nicht gebaut, wären daran aber sehr interessiert, unterstrichen Architekt Markus Rathke und die Schoofs-Projektentwickler Oliver Stöhr und Sven Schemann. „Wir haben einen langen Atem“, unterstrichen sie. Ihnen sei bewusst, dass der Platz erst entwickelt werden könne, nachdem die Halle gebaut sei. 

Das war auch Vater und Sohn Erdem aus Ober-Mörlen bewusst. Sükrü und Selcuk Erdem hatten mit blfp ein renommiertes und breit aufgestelltes Architekturbüro ins Boot geholt. Stellvertretend für blfp-Geschäftsführer Andreas Schmitt präsentierte Architekt Benjamin von Zehmen die Bandbreite, zu der unter vielen anderen neben „Hybridbauten“ für Einzelhandel und Wohnen auch Erfahrung im Sportstättenbau gehöre. 

Während die Frankfurter Gäste als reine Projektentwickler das fertige Gebäude auf dem Lekkerkerkplatz veräußern würden, könnten sich Vater und Sohn Erdem auch vorstellen, das Gebäude je nach Abstimmung mit der Gemeinde zu behalten. Auch die neue Halle könnte man auf Wunsch der Gemeinde behalten oder verkaufen. „Alles möglich.“ Neben Wohnungsbau und Projektentwicklung sei Immobilienmanagement ihr drittes Standbein. Eine Skizze von ihren Vorstellungen für den Lekkerkerkplatz würden sie auf Wunsch gerne nachreichen, bot der Architekt an. 

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