Lesung zu Hermann Reineck am Sonntag

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Lesung zu Hermann Reineck am Sonntag

AUSCHWITZ — Monika Held stellt Buch im evangelischen Gemeindehaus vor / Feature am Samstag zu hören

BUTZBACH (pe). Die ursprünglich für den gestrigen Mittwoch geplante Lesung mit Monika Held wird auf Sonntag, 13. Januar, um 11.00 Uhr verschoben. Die Lesung findet im evangelischen Gemeindehaus der Markusgemeinde Butzbach am Kirchplatz 12 in Butzbach statt. Die Lesung dauert etwa eine Stunde, im Anschluss ist eine Diskussion mit der Autorin möglich. Anlässlich des 100. Geburtstags von Hermann Reineck wird das Radio-Feature – „Kennen Sie Auschwitz?“ Hermann Reineck erzählt sein Leben,  das die Rundfunk-Journalistin Held mit ihm produziert hat, am Samstag, 12. Januar, um 11.00 Uhr im Museum der  Stadt Butzbach abgespielt.  

Zum Hintergrund: Heiner und Lena lernen sich während eines Gerichtsprozesses in Frankfurt kennen. Heiner erleidet einen Schwächeanfall im Gang des Gerichtes, Lena kümmert sich um ihn der unspektakuläre Anfang einer Liebesgeschichte. Doch die Geschichte von Heiner und Lena ist  alles andere als normal: Der Prozess in Frankfurt war das erste Gerichtsverfahren gegen die  SS-Aufseher von Auschwitz, und Heiner tritt als einer der Zeugen auf. Er hat das Lager überlebt.  

„Heiner“ aus Wien gab es wirklich: Der Sozialdemokrat und Antifaschist Hermann Reineck wurde 1941 von der Gestapo verhaftet. Sein Leidensweg ging über die KZMauthausen und Dachau in das VernichtungslagerAuschwitz mit dem Vermerk: „Rückkehr unerwünscht“. Held lernte ihn über den Verein „Auschwitzer und ihre Freunde“ kennen und verbrachte viele Stunden mit ihm. Seine Geschichte hat sie in einen Roman gepackt.  

Das Buch verlangt dem Leser einiges ab – durch Heiners Erinnerungen wird der Lageralltag geschildert, der Stehbunker, die Willkür der SS-Aufseher. Erträglich wird die Geschichte durch die Perspektive, die Monika Held gewählt hat: Wir blicken oft durch Lenas Augen auf diesen traurigen und liebenswerten Mann, entsetzt und erschüttert, voller Liebe und  Mitleid, aber auch mit Unverständnis, denn das, was zwischen Heiner und seinen Kameraden läuft, kann man nicht verstehen, wenn man ihre Geschichte nicht erlebt hat. „Der Schrecken  verliert sich vor Ort“ ist viel mehr als ein Roman über das Leben nach Auschwitz, es ist ein berührendes Zeitdokument und eine provozierende Auseinandersetzung mit dem  Unbegreiflichen, von Held in behutsamer Sprache erzählt. 

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